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KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder
Autoren: Ich kannte den Mörder
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schob.
    Mister Morris schien ängstlich bestrebt zu sein, jedem Blick auszuweichen, denn er sah unentwegt auf seinen Bauch nieder. Auf seiner Stirn standen kleine Schweißperlen.
    Und Mister Stay schließlich zerrte gereizt an seinen Fingern, dann wieder schob er seine Hände in die Hosentaschen, holte sie aber ebenso schnell wieder hervor und zerrte wieder an den Fingern.
    »Kommen wir zur Sache!« rief ich, und ich sah deutlich, daß Hotcher, Miß Schuman, Morris und George erschraken.
    ***
    »Vor vier Jahren, also im Sommer 1956, wurde in den Nordstaaten der USA schlagartig in mehreren Städten eine Gangsterbande ausgehoben, die bis dahin den ganzen Norden terrorisiert hatte. Leider konnte der Chef dieser Bande mit einigen wenigen Leuten entkommen. Dieser Gangsterboß, der unter dem Namen Borton bekannt wurde, hatte sich ein Vermögen zusammengestohlen, -geraubt und ergaunert. Mit diesem Vermögen brachte er sich in Sicherheit.«
    Ich nahm meine Pistole in die Hand und trat drei Schritte vom Tisch zurück, bis ich die Wand in meinem Rücken hatte. Dann erst fuhr ich fort:
    »Borton kaufte sich falsche Papiere und veränderte sein Gesicht. Ebenso mußten es seine mit ihm entkommenen Gangster machen. Dann begann er, einen Schlupfwinkel zu suchen. Einer seiner Gangster wurde als Strohmann vorgeschoben und mußte diese Insel kaufen, nicht wahr, Mister Morris?«
    Der Hausherr wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Ich — ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, sagte er heiser.
    »Dann wird es Ihnen sicher noch im Laufe meiner Ausführungen einfallen«, sagte ich kühl und erzählte weiter. »Im Herbst 1956 wurde diese Insel gekauft. Es klappte alles fabelhaft. Die gewöhnlichen Gangster wurden zu Gärtnern, wie diese beiden da!«
    Ich deutete kurz auf die beiden Männer, die mit gefalteten Händen auf ihren Stühlen saßen.
    »Oder sie wurden zu Dienern erklärt«, fuhr ich fort und fixierte George. »Nicht wahr, George? Sie haben wirklich fabelhaft den hochherrschaftlichen Diener gespielt. Aber Sie müssen sich Ihr ehrwürdiges weißes Kopfhaar .schneller nachfärben lassen, sonst sieht man an den Haaransätzen, daß die Haare in Wirklichkeit rot sind! Und rote Haare hatte der seit sieben Jahren gesuchte Gangster George Lindwood von der Borton-Gang! Ich verhafte Sie auf Grund des gegen Sie erlassenen Haftbefehls wegen mehrfachen Einbruchs, mehrfachen Totschlags und wegen wiederholter schwerer Beteiligung an Bandenverbrechen!«
    Ich hatte zuletzt lauter gesprochen, aber meine Stimme konnte den Schrei des entlarvten Gangsters nicht übertönen. George sprang drei Schritte zurück, griff unter seinen Rock und — »Laß die Kanone sitzen oder ich schieße!« schrie Phil.
    Die Leute an der Tafel schrien auf. George riß seine Hand unter dem Rock hervor. Sie hielt eine Pistole. Ich wollte abdrücken, aber Phil kam mir zuvor. Ein kurzer Feuerstoß ratterte aus der Maschinenpistole, und George stand wie erstarrt. Viermal lief ein Zucken durch seinen Körper, dann brach er zusammen und schlug schwer auf den Teppich. Ein lange gesuchter, gefährlicher Verbrecher hatte sein Leben verspielt.
    Ich schloß die Tür des Speisesaales auf und winkte den beiden falschen Gärtnern.
    »Tragt ihn hinaus in die Diele«, sagte ich leise und- unterstrich die Aufforderung mit einem Wink meiner Pistole.
    Die beiden standen sichtlich unter dem Eindruck des soeben Geschehenen und gehorchten wortlos. Während Phil mit seiner Maschinenpistole im Speisesaal zurückblieb, begleitete ich die beiden und brachte sie dann wieder zurück in den Speisesaal. Nachdem ich die Tür wieder abgeschlossen hatte, wandte ich mich wieder der Tischgesellschaft zu und sagte:
    »Der zweite Diener wurde inzwischen schon von seinem Boß ermordet. Mir sind die Gründe nicht ganz klar geworden, aber die kann der Täter auch noch zu Protokoll geben, wenn er in einem Vernehmungsraum beim FBI sitzt.«
    »Können Sie denn beweisen, wer der Mörder ist?« fragte Mister Stay interessiert.
    »Jawohl, das kann ich!« sagte ich mit fester Stimme.
    ***
    »Meine Herrschaften«, fing ich wieder an. »Heute nacht hatte ich den Wunsch, einen kleinen Spaziergang zu machen. Davon konnte der Gangster Borton natürlich nichts wissen. Also, ich bummelte ein bißchen draußen herum! Leider überraschte mich dabei ein plötzlich einsetzender Regen. Ich kam also zurück.«
    »Ihre Privatangelegenheiten interessieren hier nicht!« meckerte der Filmschauspieler, der sein Betragen einfach
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