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KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

Titel: KR149 - Ich hetzte Scotland Yard
Autoren: Heinz Werner Höber
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sie.«
    Die beiden Männer in dem Zimmer sahen sich verblüfft an. Der Dicke meinte kopfschüttelnd: »Ich habe niemanden zu dir geschickt, Pearson, ich nicht.«
    »Dann muß ich herausfinden, was die beiden wollen. Komm, wir gehen nach hinten. Frederik, führen Sie die beiden Herren in dieses Zimmer.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Der Diener und auch die beiden Männer verließen das Zimmer. Nach wenigen Augenblicken erschienen tatsächlich unsere beiden Tommies. Sie stellten einen Korb auf den Tisch, öffneten ihn und nahmen heraus – die Aureliusbüste!
    Ich sah, wie Phil schon seine Kanone zog.
    ***
    »Abwarten!« flüsterte ich. »Erst wollen wir hören, welche Rolle diese beiden Burschen spielen. Jetzt muß es ja endlich herauskommen!«
    Die beiden Tommies sahen sich schweigend in dem Zimmer um.
    Nach einer Weile knurrte der Schnurrbärtige: »Und was machen wir, wenn wir nicht zum Ziel kommen? Sollen wir vielleicht einfach das verfluchte Ding zerschlagen, um herauszubekommen, was es mit der Büste auf sich hat?«
    »Vielleicht können wir ihm das aus der Nase ziehen. Wenn Abralam auf dem Schiff so ein Geschrei macht, daß ihm das Ding gestohlen wurde, dann muß sie einen ungeheuren Wert darstellen. Umsonst wäre er nicht bis zum Kapitän gelaufen. Vielleicht ist sie seine angekündigte Lieferung? Wir müssen nur noch herausfinden, was es eigentlich ist.«
    In diesem Augenblick trat der Mann wieder ein, dem das Haus gehörte. Er wirkte ein bißchen stutzerhaft, sah aber intelligent aus.
    »Bitte, meine Herren?« fragte er.
    Der Schnurrbärtige deutete wortlos auf die Büste, und sein Kumpan sagte dazu: »Uns schickt ein gewisser Mr. Abralam. Sie wären der Interessent für diese Lieferung.«
    »Das Radium?« fragte Pearson und zog eine Pistole. »Meinen Sie das, meine Herren? Sie sind reichlich unvorsichtig! Es tut mir sehr leid um Sie, aber ich habe nun einmal eine Abneigung gegen neugierige Personen. Und Sie waren entschieden zu neugierig, nicht wahr?«
    Ich hätte es diesen beiden Tommies nicht zugetraut! Sie setzten sich im Angesicht der drohenden Pistolenmündung ganz lässig in zwei Sessel.
    Der Schnurrbärtige fragte interessiert: »Also Radium ist da drin? Ehrlich gesagt, das hätte weder mein Freund noch ich je vermutet. Ihre Organisation ist nicht nur über die ganze Welt verbreitet, sie arbeitet auch vorzüglich.«
    »Nicht wahr?« grinste Pearson geschmeichelt.
    Und dann erlebte er seine Überraschung. Plötzlich kippten die beiden Tommies mitsamt ihren Stühlen nach hinten. Pearson sah unentschlossen hin und her, er fand kein richtiges Ziel, und schneller, als man es sagen konnte, war der Schnurrbärtige bei ihm und schlug zu.
    Alle Achtung! Ich habe schon manchen guten Schlag gesehen, aber dieser war einer der besten. Die Faust des Tommy muß dem Großschieber wie ein Schmiedehammer an das Kinn gedonnert sein, denn er flog wie ein Paket durch die Bude und landete in einem Bücherregal, das über ihm zusammenbrach und den Inhalt über den bewußtlosen Pearson ergoß.
    Mit affenartiger Geschwindigkeit hatten die beiden Tommies nach der Büste gegriffen und schwangen sich auch schon aus dem Fenster.
    »Laß sie erst vom Fenster weg«, flüsterte ich Phil zu.
    Phil nickte.
    »Das werden zwei harte Gegner«, hauchte er zurück.
    »Tut mir leid um die Burschen«, flüsterte ich. »Ihr Mut ist Anerkennung wert. Nur schade, daß sie auf der falschen Seite, stehen.«
    Die beiden Tommies waren aus dem Fenster gesprungen und hatten sich durch die Büsche gedrückt. Sie liefen quer über die Wiese hinter dem Haus.
    »Los!« sagte ich, und wir setzten uns in Trab.
    Kaum hatten die beiden Tommies bemerkt, daß sie verfolgt wurden, da beschleunigten sie ihr Tempo. Aber Phil und ich, wir sind schließlich auch keine pensionierten Invaliden. Wir kamen ihnen langsam näher.
    »Stehenbleiben, sonst schießen wir!« rief einer von den beiden zu uns zurück.
    »Selber stehenbleiben, sonst knallen wir!«
    »Piiitsss!« pfiff die erste Kugel über mich hinweg.
    Na schön, wenn die Brüder es nicht anders haben wollten! Ich hatte jedenfalls nicht die Absicht, das Radium wieder sausen zu lassen. Ich riß im Laufen meinen Revolver heraus und schoß.
    Die beiden Burschen warfen sich in Deckung.
    Wir verdrückten uns ebenfalls hinter einen Busch.
    »Verdammt!« fluchte Phil. »Wir können nicht stundenlang hier herumliegen und uns gegenseitig blaue Bohnen über die Haare jagen.«
    In der Ferne ertönten Signalpfiffe und das Heulen
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