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KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

Titel: KR149 - Ich hetzte Scotland Yard
Autoren: Heinz Werner Höber
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von Polizeisirenen.
    »Die englischen Cops kommen!« sagte ich. »Die Hauptsache ist, daß wir die beiden solange hier festhalten können, bis die Polizei da ist! Dann haben wir sie.«
    »Vorläufig ist es aber noch nicht so weit!«
    Piiitsss! Neben mir zwitscherte eine Kugel durch die Zweige. Die Brüder waren verdammt gute Schützen.
    »Gib du mir Feuerschutz, ich sehe, daß ich sie umgehen kann!« rief ich Phil zu.
    »Du bist ja verrückt!«
    »Sollen wir sie vielleicht in letzter Minute noch mit dem Radium davonkommen lassen?«
    »Willst du dir in letzter Minute noch eins verballern lassen?«
    Ich antwortete nicht mehr, sondern kroch schon auf allen vieren vorsichtig nach rechts. Als Phil sah, daß er mich nicht überreden konnte, ballerte er wütend in Richtung auf unsere beiden Gegner.
    Die armen Kerle hatten das Pech, daß sie sich hinter ihrem Busch kaum hervorwagen konnten, weil ringsum freies Gelände war. Und sie mußten wohl gemerkt haben, daß Phil ein verteufelt guter Schütze war, deshalb unterließen sie es auch, mit ein paar schnellen Sprüngen die nächsten Büsche zu erreichen.
    Ich krabbelte langsam wie ein Infanterist in besten Rekrutenzeiten durch das Gras. Phil ballerte noch immer wie ein Wilder. Hoffentlich hatte er sich genug Munition eingesteckt!
    Ich mußte mich erst ein bißchen zurück und wieder auf das Haus zu bewegen, dann hatte ich in seitlichem Buschwerk eine Chance, um die Kerle einen großen Bogen zu schlagen und in ihren Rücken zu kommen.
    Vorsichtig schlich ich also durch das Gras und warf ab und zu einen Blick hinüber zu dem Busch, hinter dem die beiden Tommies lagen. Er mochte etwa zwanzig bis dreißig Meter entfernt sein.
    Plötzlich spürte ich ein bekanntes Gefühl in meinem Rücken. Der typische Druck, der von einer Pistolenmündung entsteht. Verflucht, was war denn jetzt schon wieder los?
    »Lassen Sie Ihre Pistole liegen und drehen Sie sich langsam um«, sagte eine Männerstimme hinter mir.
    Ich war selber neugierig und ließ also erst einmal meine Kanone ins Gras fallen, dann drehte ich mich, auf dem Boden liegend, um.
    Neben mir im Gras lag plötzlich ein englischer Polizist in Uniform.
    »Kriechen Sie mit mir zum Haus zurück!« forderte mich der Mann auf.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Keine Zeit dazu, Mann.«
    »Reden Sie nicht! Sie sind verhaftet. Wenn Sie Widerstand leisten, muß ich von meiner Waffe Gebrauch machen.« Ich nickte langsam und sagte: »Also jetzt holen Sie erst mal tief Luft, Mann. Hier ist mein Ausweis. Ich bin Mitglied der amerikanischen Bundeskriminalpolizei und mit meinem Freund zur Zeit einer internationalen Schmuggel- und Schieberbande auf der Spur. Die kann ich jetzt nicht Ihnen zuliebe sausen lassen.«
    Der englische Cop sah sich meinen Ausweis an, dann schob er ihn mir wieder zu und sagte: »In Ordnung, Sir. Entschuldigen Sie. Welcher ist Ihr Freund?«
    »Der dort hinter diesem Busch liegt. Sehen Sie?«
    Ich zeigte in die Richtung, und der Cop nickte.
    »Ich weiß zwar, daß der amerikanische FBI hier bei euch in England nichts zu suchen hat, aber es wäre doch Unsinn, wegen Formalitäten die Verbrecher davonkommen zu lassen.«
    »Ich werde zu unseren Leuten zurückkriechen, die sich im Haus im ersten Stock aufhalten, und Bescheid sagen, daß nicht auf Ihren Freund geschossen wird.«
    »Ja, gut. Ich will sehen, daß ich von hinten an die beiden Burschen herankommen kann. Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen mir Feuerschutz geben. Vor allem achten Sie darauf, daß die beiden Burschen nicht von ihrem Busch wegkommen!«
    »Wird gemacht, Sir. Aber das ganze Gelände dürfte inzwischen umstellt sein, also entkommen können sie sowieso nicht mehr.«
    »Das hören meine Ohren gern.«
    »Sollen wir die Postenketten langsam zusammenziehen?«
    »Nein, lieber nicht. Die Kerle sind gefährlich, und Ihre Leute könnten Verluste haben. Ich will mir die Kerle lieber selber ansehen.«
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    Wir trennten uns. Er kroch zurück zum Haus, und ich kroch weiter hinter Büschen und Hecken entlang meinen großen Bogen, um hinter die beiden Burschen zu kommen.
    Endlich war ich von hinten so weit an sie herangekommen, daß nur noch ein etwa drei Meter freier Zwischenraum zu überwinden war.
    Aber gerade dieses Stück war schwer zu nehmen, denn hier stand kein Busch, und die Kugeln von Phil und den Cops im Haus pfiffen hier nur so durch die Gegend.
    Ich blieb eine Weile liegen und überlegte. Ich hatte nicht die allergeringste Lust, mir
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