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KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

Titel: KR149 - Ich hetzte Scotland Yard
Autoren: Heinz Werner Höber
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womöglich eine Kugel von Phil zu fangen. Aber schießen wollte ich auch nicht, obgleich das auf eine Entfernung von drei Metern kein Kunststück gewesen wäre. Und Leute von hinten erschießen? Nein, das war noch nie mein Fall gewesen.
    In einer kleinen Feuerpause sprang ich einmal auf und winkte mit den Armen. Hoffentlich hatten es Phil und die Cops gesehen, sonst konnte es noch gemütlich werden.
    Ich hatte ein tolles Glück. Die Cops schalteten sofort und stellten das Feuer ein. Auch Phil schoß nicht mehr.
    »Warum hören die auf einmal auf?« fragte einer der beiden Tommies.
    »Unsere Leute müssen doch endlich angekommen sein!« sagte der andere und schob sich ein neues Magazin in seine Pistole.
    Unsere Leute? Ich wurde hellhörig. Erwarteten die Burschen etwa eine ganze Schieberbande hier? Dann wurde es Zeit.
    Mit einem Hechtsprung war ich bei ihnen. Noch ehe sie sich hatten umdrehen können, donnerte ich dem ersten meinen Pistolenkolben auf den Hinterkopf.
    »Stick them up!« fauchte ich den zweiten an.
    Aber der Bursche dachte ja gar nicht daran. Er riß seine Pistole hoch und drückte ab. Ich warf mich beiseite, aber aus seiner Waffe kam nur ein metallisches Geräusch.
    Leergeschossen!
    Wir hatten wirklich beide einen Mordsdusel, und der Himmel allein weiß, warum ich in dieser Sekunde nicht selber schoß.
    Kaum merkte der Kerl, daß sein Magazin leer war, da sprang er mich auch schon an. Ich lag noch auf dem Boden und kam nicht so schnell hoch, wie er auf mich flog.
    Seine Faust sollte wohl mein Kinn erwischen, aber sie zischte wirkungslos auf mein linkes Schlüsselbein. Ich riß mich mit aller Kraft hoch und konnte ihn abwerfen. Zu allem Überfluß zischte eine Kugel über uns hin.
    »Phil, nicht schießen!« schrie ich, so laut ich konnte, während ich meinem Gegner einen Magenhaken verpaßte.
    Well, meine Magenhaken sind bestimmt nicht von schlechten Eltern, aber der Bursche war unglaublich hart im Nehmen. Er wurde zwar ein bißchen blaß in seinem Gesicht, aber er sackte nicht zusammen.
    Ja, er brachte es sogar noch fertig, mir einen Schlag in die Brustgrube zu donnern, daß mir auch nicht gerade besser wurde.
    Ich griff mir sein linkes Handgelenk und wollte ihn mit einem Judo-Griff über meine Schulter abrollen lassen, um ihm den Arm auszurenken, aber der Kerl kannte die Sache und donnerte mir seinen Absatz ins Schienbein. Ich verlor den Halt und stürzte, wobei ich natürlich loslassen mußte.
    Zum Glück konnte ich mich aber mit dem rechten Fuß seitwärts ins Gebüsch werfen.
    »Warte, du Strolch!« keuchte mein Mann und warf mir seinen leergeschossenen Revolver herüber.
    Ich zog den Schädel ein, und das Ding sauste in die Zweige.
    »Selber Strolch«, gab ich zurück und schoß wieder auf ihn zu.
    Von der Wucht des Zusammenpralls flogen wir beide nach vorn in den Busch hinein. Die dortigen Zweige zerkratzten mir das Gesicht, aber das merkte ich erst später.
    Ich drückte ihm beide Hände um den Hals und drückte, drückte…
    Ich hörte ein Gurgeln, dann spürte ich seine Hände die kleinen Finger von mir packen und abdrehen. Der Bursche wußte in Jiu-Jitsu Bescheid, wie ich es noch bei keinem Gangster gefunden hatte. Langsam geriet ich in Rage. So einen zähen Burschen hatte ich noch nie unter den Fingern gehabt.
    Der ganze Kampf hat sich vielleicht in einer knappen Minute abgespielt, aber man kann das ja unmöglich in diesem Tempo erzählen.
    Jedenfalls hatte ich ihn plötzlich in Reichweite. Meine Faust zischte ihm in die Magengrube, und diesmal mußte er wenigstens für den Bruchteil einer Sekunde nach Luft japsen. Die Gelegenheit nutzte ich aus, um ihm endlich einen Schlag an den Punkt zu setzen.
    Der Kerl torkelte ein paar Schritte zurück, aber er ging nicht zu Boden. Ich schüttelte wütend den Kopf und schlug nach, genau an die Kinnspitze. Der Schlag dröhnte mir durch meine Knöchel, daß ich dachte, ich hätte den letzten Schlag meines Lebens getan.
    Und der Bursche verdrehte die Augen, seine Arme hingen kraftlos an ihm herab – aber er stand. Ich war in Fahrt wie noch nie. Noch einmal knallte ich ihm meine Faust an den Punkt.
    Der Schmerz in meinen Knöcheln trieb mir das Wasser in die Augen, und es schnitt mir wie mit einem glühenden Messer durch mein ganzes Nervensystem.
    Aber jetzt ging er in die Knie. Langsam, unendlich langsam, als ob er auch jetzt noch nicht wollte, fiel er nach vorn nieder.
    Ich blieb stehen. Ganz langsam holte ich Luft.
    Phil stand auf einmal neben
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