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KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

Titel: KR149 - Ich hetzte Scotland Yard
Autoren: Heinz Werner Höber
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Abralam aus den Staaten eine neue Lieferung erhalten sollte. Da wir auch erfuhren, daß Abralam mit dem Schiff kommen wollte, flogen wir ihm entgegen, um ihm unterwegs schon ein bißchen auf den Zahn zu fühlen.«
    Jetzt war so ziemlich alles klar. Gerade hatte ich das gedacht, da hörten wir vom Haus her einen Schuß fallen.
    Wir blieben für den Bruchteil einer Sekunde überrascht stehen.
    »Sind noch Polizisten im Haus?« fragte ich.
    »Ja, einer«, sagte der Anführer der englischen Cops.
    Ein neuer Schuß fiel.
    »Das war eine schwere 45er!« rief ich. »Damit schießen englische Polizisten meines Wissens nicht.«
    Dann liefen wir auch schon dem letzten Akt des Dramas entgegen.
    ***
    Britten wandte sich im Lauf mir zu und rief: »Hat Abralam eine 45er?«
    »Nein. Er hat eine kleine Damenpistole.«
    Wir waren an den Büschen hinter dem Haus angekommen.
    Ich stoppte die anderen durch eine Handbewegung und peilte durch die Büsche. In dem Zimmer, dessen Fenster offenstand, sah ich die drei Männer, die das Radium aus Oak Ridge gestohlen hatten.
    Und ich sah noch etwas anderes: Clark Abralam, der Dicke, sackte an der Wand gerade langsam in sich zusammen. Er blutete aus zwei Einschüssen in der Brust, war aber nicht tot. Vor ihm stand einer der drei und schrie besinnungslos vor Wut: »Du Schwein, du elendes Schwein! Wir haben für dich den Kragen riskiert, und du willst den Rahm allein abschöpfen. Das wirst du mir büßen!«
    Er drückte und drückte wieder ab. Dem Dicken war zwar auch so nicht mehr zu helfen gewesen bei zwei Lungenschüssen, aber in mir kroch etwas kalt aus dem Herzen herauf. Einen wehrlosen Mann wie einen tollwütigen Hund zusammenschießen!
    Britten schien etwas Ähnliches zu empfinden. Er fragte nur leise: »Wollen wir?«
    Ich nickte.
    Phil nickte.
    Der zweite Yard-Mann nickte.
    »Wir brauchen noch etwas zum Nachtisch«, sagte Britten zu dem Anführer der Cops. »Sie bleiben mit Ihren Leuten draußen. Los, Boys!«
    Mit drei Sätzen waren wir am Fenster. Irgendwer gab Hilfestellung, ich glaube, es war Smith, der zweite Yard-Mann. Dann waren wir auch schon im Zimmer.
    Im selben Augenblick stürzte Pearson durch eine Tür in die Bude. Seine Kugel zwitscherte neben Phil in einen Schrank.
    Jim Starten, der Kerl, der Abralam zusammengeschossen hatte, erkannte die Situation als erster. Er rannte einfach hinaus. Ich lief ihm nach. Vor dem Zimmer war eine Diele mit mehreren Türen und einer Treppe abwärts. Gerade als ich eine Tür aufmachen wollte, pfiff mir von der Treppe her eine Kugel über die Haare.
    Ich sprang hinter einen Schrank.
    Vorsichtig um die Ecke peilend, sah ich Jim Starten die Treppe hinaufkriechen.
    Mit einem Satz war ich an der Treppe. Jim hörte mich kommen und rannte die Stufen hinan. Unglücklicherweise kam im selben Augenblick oben der alte Diener aus irgendeinem Zimmer.
    »Verschwinden Sie!« rief ich nach oben, aber es war schon zu spät.
    Der Gangster riß den Diener heran und stellte ihn wie einen Schild vor sich hin.
    »Schieß doch, G-man!« schrie er lachend. »Schieß doch!«
    Ich konnte seinen Kopf soeben ein Stückchen hinter dem Kopf des alten Mannes hervorragen sehen. Es wäre Wahnsinn gewesen, in dieser Lage zu schießen.
    Langsam stieg ich die Treppe hinan. Unten dröhnten umgeworfene Möbel. Der alte Mann vor dem Gangster zitterte wie Espenlaub.
    Langsam kam hinter dem Rücken des alten Dieners eine Pistolenmündung hervor. Ich konnte den um den Abzug gekrümmten Zeigefinger deutlich sehen.
    »Ich knall dich ab, G-man!« schrie der Gangster.
    Ich starrte auf den Zeigefinger und stieg wieder eine Stufe hinan. Die Mündung der Pistole kam höher.
    »Bleib, wo du bist, oder ich knall’ dich ab.«
    Ich hob meinen Fuß und stand wieder eine Stufe höher.
    »Ich schieße wirklich. Ich mach’ Ernst!«
    Als ob es nicht schon lange blutiger Ernst wäre. Ich stieg die nächste Stufe hinan.
    Der Zeigefinger krümmte sich. Ich schloß die Augen und ließ mich fallen. Es kam einfach aufs Glück an. Und ich hatte Glück, die Kugel fuhr mir verdammt heiß an der Schläfe entlang, aber es war nur ein gehauchter Streifschuß. Trotzdem wurde mir’s einen Augenblick lang duster vor den Augen.
    Mach jetzt schlapp, und er knallt dich in aller Ruhe ab wie auf ’nem Schießstand, sagte ich mir – und da war es wieder hell vor den Augen. Ich stand auf.
    Jim Starten zog sich mit dem Diener rückwärts in ein Zimmer hinein zurück. Ich nutzte den Augenblick und war im Nu bei ihm.
    »Du
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