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Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Titel: Tina und Tini überlisten den Meisterdieb
Autoren: Enid Blyton
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Die mißlungenen Weihnachtsferien

    „Wer ist zuerst bei der Insel? Achtung — fertig — los!“
    Und schon setzte Tina mit einem weiten Sprung ihren rechten Schlittschuh aufs Eis, stieß sich mit dem anderen kräftig ab und versuchte Toni und Tobbi davonzulaufen. Die rauhe Oberfläche des zugefrorenen Flusses knirschte und knackte unter ihren hastigen Schritten.
    Hinter sich hörte sie ihren Bruder Tobbi schnaufen. Er versuchte verzweifelt den Vorsprung, den Tina mit ihrem überraschenden Start herausgeholt hatte, zu verkleinern. Rechts neben ihr erschien ihre Freundin Tini, sie lief wie ein Eisschnellläufer mit langen, gleichmäßigen Schritten, den Oberkörper weit vorgeneigt. Ihre blonde Mähne quoll unter der roten Pudelmütze hervor und flatterte wie ein Wimpel.
    Tina versuchte, noch ein bißchen mehr Tempo vorzulegen. Sie war in den vergangenen Tagen meistens Siegerin geworden. Was war nur heute mit ihr los?
    „Haha — unsere Meisterin hoffnungslos im hinteren Feld!“ höhnte Tobbi und überholte sie, während sie noch versuchte, mit Tini Schritt zu halten.
    Es hatte keinen Zweck, sie würde es nicht mehr schaffen. Tina verlangsamte ihre Fahrt. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, in ihrem Kopf dröhnte es, und die glitzernde weiße Fläche vor ihren Füßen schien sich auf und ab zu bewegen. Einmal war ihr, als ob der Boden auf sie zustürzen wollte, ein andermal sank er vor ihr in die Tiefe. Tina rieb sich die Augen.
    „Was ist los?“ rief Tini schon von weitem.
    „Ich weiß selbst nicht, mir war plötzlich so schwindlig...“
    „Das macht der Hunger“, tröstete sie Tobbi. „Kommt, es ist sowieso höchste Zeit, Mutti wird schon mit dem Essen warten!“ Tobbi und Tini nahmen Tina in die Mitte, sie faßten sich an den Händen und fuhren zum anderen Ufer zurück. Tobbi angelte den Rucksack mit ihren Schuhen von der Wiese. Dann setzten sie sich auf eine Bank, zogen die Schlittschuhstiefel aus und rieben sich die kalt und steif gewordenen Zehen. Dann schlüpften sie in ihre Winterstiefel und machten sich auf den Heimweg.
    „Fühlst du dich jetzt besser?“ fragte Tini die Freundin besorgt.
    „Klar“, sagte Tina. „Ich weiß auch nicht, was vorhin mit mir los war. Das hätte mir gerade noch gefehlt, jetzt krank zu werden, wo du endlich hier bist und die Ferien erst richtig anfangen, Spaß zu machen!“
    Tini nickte.
    „Ich bin vielleicht an die Decke gesprungen vor Freude, als die Einladung eurer Mutter kam. Und meine Eltern waren auch ganz zufrieden, so können sie noch vierzehn Tage gemeinsam Urlaub auf dem Schiff machen, das mein Vater jetzt bekommt.“
    „Dein Vater fährt jetzt auf einem anderen Schiff? Ich dachte, Kapitäne blieben immer auf dem demselben Schiff, bis sie zu alt sind, zur See zu fahren?“ fragte Tobbi.
    „Hast du eine Ahnung! Mein Vater bekommt jetzt ein nagelneues Passagierschiff, einen richtigen Luxusdampfer, der Kreuzfahrten im Mittelmeer und zu den Kanarischen Inseln macht. Dann ist er wenigstens nicht immer so schrecklich weit weg.“
    „Ich wünschte, das könnten wir von unserem Vater auch mal sagen. Aber Brücken und Straßen werden leider meistens in Entwicklungsländern gebaut, die auf der anderen Hälfte der Erde sind. Wenigstens die Brücken und Straßen, an denen Vati mitbaut...“, seufzte Tina.
    „Wie heißt er denn?“ fragte Tobbi neugierig.
    „Paul, das weißt du doch.“
    „Quatsch, ich meine doch nicht deinen Vater, ich meine den neuen Luxusdampfer.“
    „Lucia.“
    „Das klingt schön.“
    „Hm —ein bißchen beneide ich Mutti schon, daß sie mitfahren kann und ich nicht. Und nur wegen der blöden Schule!“
    „Das kann ich verstehen“, pflichtete Tina der Freundin bei, „ich würde riesig gern mal so eine Schiffsreise machen. Schließlich bin ich auch schon über zwölf, wie du. Und du warst auch schon mal auf See —aber wir?“
    „Ach komm“, Tini hängte sich bei der Freundin ein, „laß uns von was anderem reden. In Feldham bei euch ist es genauso schön und ich habe mich so auf die Ferien mit euch gefreut!“
    „Trotzdem...“, meinte Tobbi. „Der Gedanke, jetzt auf einem Schiff in den sonnigen Süden zu fahren — na, vielleicht werde ich auch Kapitän, wenn ich erwachsen bin. Dann lade ich euch beide zu einer Weltreise ein.“
    Vor ihnen tauchte das alte Haus mit dem großen Obstgarten auf, das Herr Greiling — Tobbis und Tinas Vater — für seine Familie gekauft hatte. Jetzt war das Haus dick verschneit.
    „Es sieht wie der
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