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Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Titel: Tina und Tini überlisten den Meisterdieb
Autoren: Enid Blyton
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Eispalast der Schneekönigin aus“, fand Tini. „Herrlich, wie die Obstbäume in der Wintersonne glitzern.“
    Als die drei Kinder mit lautem Getrappel vor der Haustür den Schnee von ihren Stiefeln klopften, kam ihnen Frau Greiling entgegen.
    „Ich habe eine traurige Nachricht für euch“, sagte sie aufgeregt, „Großmutter ist schwer krank, sie hat die Virusgrippe, die jetzt überall herrscht — sie liegt mit hohem Fieber im Krankenhaus. Ich mache mir schreckliche Sorgen...“
    „Eine Virusgrippe —was ist das?“ fragte Tobbi.
    „Ach, die Zeitungen sind voll davon — ein neuer Virus, der aus dem Fernen Osten hier eingeschleppt worden ist!“
    „Aber, Mutti, dann mußt du natürlich sofort zu ihr fahren. Du weißt ja, daß du dir um uns keine Sorgen zu machen brauchst. Wenn man fast dreizehn ist, kann man für sich selber sorgen!“ Tina zog die Mutter ins Haus. „Komm, hast du schon nachgesehen, wann ein Zug geht? Du willst doch bei dieser Glätte nicht etwa mit dem Auto fahren?“
    „Nun laßt uns erst einmal Mittag essen. Großvater ruft später noch mal an, um mir zu erzählen, was der Arzt gesagt hat. Danach werde ich mich entscheiden, ob ich heute noch fahre.“
    Frau Greiling ging in die Küche, um das Essen aufzutragen, und Tina und Tini deckten schnell den Tisch.
    „Hm, das duftet ja himmlisch, was gibt’s denn heute?“ fragte Tobbi und hob den Deckel von der Schüssel. „Rouladen und Nudeln, mein Lieblingsessen!“ Er setzte sich blitzschnell auf seinen Platz. „Nun kommt schon, was treibt ihr denn so lange!“ Eine Weile aßen sie schweigend. Dann mußte Tobbi von ihrem Vormittag auf dem Eis erzählen, und Tini berichtete über das neue Schiff, auf dem ihr Vater jetzt Kapitän war.
    „Tina — was ist denn? Schmeckt es dir nicht?“ fragte Frau Greiling plötzlich.
    „Doch“, sagte Tina gedehnt, „ich hab nur keinen Appetit heute. Ich weiß auch nicht — erst hatte ich solchen Hunger und jetzt...“
    Es klang weinerlich. Tina war schneeweiß im Gesicht, und ihre Augen glänzten unnatürlich. Frau Greiling streckte die Hand aus und befühlte Tinas Stirn.
    „Um Himmels willen, Kind! Du glühst ja - ich glaube, du hast Fieber. Geh nach oben und leg dich hin, ich komme gleich zu dir. Tut dir etwas weh?“
    „Mein Kopf“, stöhnte Tina. „Das muß die Wärme hier drin machen, ich habe das Gefühl, er zerplatzt gleich. Es ist sicher nur die Hitze hier drinnen, Mutti!“ log sie und schlotterte, als hätte sie eben ein Bad im eiskalten Fluß genommen. „Ich bin bestimmt nicht krank, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Mutti!“
    „Das werden wir gleich feststellen, mein Schatz. Geh jetzt nach oben.“
    Tina gehorchte ohne Widerrede, ihr war inzwischen wirklich hundeelend zumute.
    Tini und Tobbi sahen sich betroffen an.
    „So ‘n Mist“, schimpfte Tobbi. „Wo wir doch morgen den ganzen Tag mit den Skiern in die Berge wollten!“
    „Vielleicht geht’s ihr morgen wieder besser?“ meinte Tini zögernd. Aber so richtig glaubte sie selbst nicht daran.
    „Sie hat über vierzig Fieber“, rief Frau Greiling, als sie die Treppe herunterkam. „Ich rufe sofort den Arzt an.“

    Natürlich ging es Tina am nächsten Tag nicht besser. Auch sie hatte die Virusgrippe erwischt. Es dauerte kaum einen Tag, da mußte sich Tini ebenfalls ins Bett legen. Wieder zwei Tage später war auch Tobbi an der Reihe und das Greilingsche Haus wurde nun vollends zum Krankenhaus.
    Frau Greiling, die sonst halbtags als Sprechstundenhilfe beim Arzt des Ortes half, war vorübergehend nur Krankenschwester für die eigene Familie.
    Täglich rief der Großvater an, erzählte vom Befinden der Großmutter, der es allmählich besser ging, und erkundigte sich nach den anderen drei Patienten.
    Der Tag des Schulanfangs rückte näher, aber immer noch hatten Tina, Tini und Tobbi Fieber.
    „Wir sehen aus wie drei Gespenster“, meinte Tina, als sie in Decken und Bademäntel gehüllt zu dritt auf Tobbis Bett hockten und Mensch ärgere Dich nicht spielten. „Im Internat werden sie uns nicht wiedererkennen!“
    „Wir haben alle drei ganz schön abgenommen“, bestätigte Tobbi. „In Bergheim werden sie denken, da kommen die Skelette aus der Geisterbahn!“ Er betrachtete seine mager gewordenen Arme und Beine, als könne er es selbst nicht recht glauben. „Ich hätte nie gedacht, daß ich mich mal so schlecht fühlen könnte, daß mir jedes Essen zuwider ist!“
    „Nun, ich hoffe, dies Essen hier ist dir nicht
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