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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)
Autoren: Elena Forbes
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beste Erklärung, die sie je bekommen würden, wenn sie denn unbedingt eine brauchten. Hätte die Kugel ihn nicht am Kopf gestreift, hätte er Zaleski gekriegt, da war er sich ganz sicher. Er hätte ihn überwältigt, ihm die Faust ins Gesicht gerammt und ihn festgehalten, bis Verstärkung eingetroffen wäre. Aber es hatte keinen Sinn, sich mit dem zu quälen, was hätte sein können. Es war anders gekommen. Zumindest hatte er mit seinem Angriff auf Zaleski etwas Zeit schinden können, die ihm und Donovan das Leben gerettet hatte. Wahrscheinlich der beste Rugby-Tackle seines Lebens, aber nur ein schwacher Trost für die Tatsache, dass Zaleski entkommen war.
    Auch für Donovan war der Albtraum noch nicht vorüber. Es war, als säße sie in einer dunklen Wolke, die kein Licht und keine Luft hereinließ. Alle Angebote, eine psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen, hatte sie fürs Erste ausgeschlagen, hatte sich in sich selbst zurückgezogen und wirkte, ganz entgegen ihrer Art, niedergeschlagen. Auf Drängen Claires und der Kollegen hatte sie sich eine Woche frei genommen, aber nach drei Tagen unbedingt wieder arbeiten wollen, auch wenn alle Welt sehen konnte, dass sie noch nicht so weit war. Aber zu Hause sein war schlimmer, sagte sie, zumal sie ja im Grunde nicht krank war. In einem ruhigen Moment hatte sie Tartaglia anvertraut, wie sehr sie sich vor dem Alleinsein fürchtete, vor dem Schlafengehen, vor den Träumen, die sie erwarteten. Auch wenn es schmerzhaft war, zu sehen, wie sie sich von einem Tag zum nächsten schleppte, zur Arbeit kam, nach Hause ging, verloren in ihrer eigenen Welt, konnte er gut verstehen, dass sie weitermachen wollte. Absurderweise gab sie sich selbst die Schuld an dem, was passiert war, auch daran, dass Zaleski hatte entkommen können, und nichts, was er oder andere sagten, konnte sie vom Gegenteil überzeugen. Ihm blieb nicht mehr zu tun, als sie zu beschäftigen, damit sie abgelenkt war, und zu hoffen, dass die Zeit ihre Wunden heilen würde.
    Immerhin hatte der Vorschlag, Clarke einen Besuch abzustatten, ein wenig Licht auf ihr Gesicht gezaubert. Und sie hatte auch nichts dagegen, Tartaglia zu Nicoletta zu begleiten, als Schutzschild gegen alle machiavellistischen Verkupplungspläne, die sie im Ärmel haben mochte. Der Gedanke schien sie sogar zu amüsieren, und anscheinend war sie auch neugierig, Nicoletta kennenzulernen. Zum ersten Mal seit jener Nacht in Zaleskis Haus hatte sie sich schick gemacht, hatte Make-up aufgelegt, ein enges blaues Poloshirt und einen kurzen Rock angezogen, und ihre Füße steckten in erschreckend hohen, tiefroten Wildlederschuhen mit Keilabsatz, die offenbar nur von wenigen dünnen Bändchen gehalten wurden. Er hatte sie noch nie im Rock gesehen, und zum ersten Mal fiel ihm auf, dass sie schöne Beine hatte. Er hätte ihr gern gesagt, wie gut sie aussah, aber derartig oberflächliche Trivialitäten waren wahrscheinlich das Letzte, was sie jetzt hören wollte.
    »Es gibt also keine Spur von Zaleski«, brummte Clarke.
    »Nein«, antwortete Tartaglia. »Sein Name stand auf der Passagierliste einer Air-France-Maschine nach Paris, aber inzwischen kann er überall sein.« Er warf Donovan einen Blick zu. Sie starrte noch immer gebannt auf den Fußboden, in Gedanken weit weg.
    »Nachdem das Feuer gelöscht war, haben wir das Haus in Ealing durchsucht, und eine kleine Wohnung in der Nähe, die er auch noch gemietet hatte«, fuhr er fort. »Und sein Büro in South Ken. Gefunden haben wir nichts. Welchen Computer auch immer er für die Mails benutzt haben mag, er ist verschwunden, und wir haben keine Haarlocken oder Ringe gefunden, um ihm die Morde an den Mädchen nachweisen zu können. Der einzige Hinweis ist, dass er stundenweise ehrenamtlich in der Telefonseelsorge der CHA gearbeitet hat. Es liegt auf der Hand, dass er seine Opfer auf diesem Weg kennengelernt hat, aber wir sind die Verbindungsdaten der Mädchen noch einmal durchgegangen und haben keinen Beweis gefunden, dass eine von ihnen dort angerufen und mit ihm gesprochen hat. Wir gehen davon aus, dass sie aus Telefonzellen angerufen haben oder von einem fremden Telefon. Kelly Goodhart ist die einzige, von der wir wissen, dass sie dort Hilfe gesucht hat, aber weil sie das vom Büro aus getan hat, hat es eine Weile gedauert, bis wir das herausgefunden hatten.«
    »Ihr habt also nichts gegen ihn in der Hand«, sagte Clarke schwer seufzend.
    »Wir kratzen an der Spitze eines Eisbergs. Da waren wahrscheinlich
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