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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)
Autoren: Elena Forbes
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der Hecke, dann sprang er hoch, hielt sich am oberen Rahmen des Tors fest, zog sich hinüber und landete fast geräuschlos auf der anderen Seite. Der schmale Fußweg lag im tiefen Schatten, außer Reichweite der Straßenlaternen, und er konnte so gut wie nichts sehen. Er tastete sich an der Hauswand entlang, aus keinem der Fenster an der Hausseite drang Licht. Dann war er im Garten, wo es nicht ganz so stockdunkel war, weil der Himmel ein trübes Licht abgab. Er konnte eine kleine Rasenfläche ausmachen, Blumenbeete und eine gepflasterte Terrasse direkt am Haus, von einer Reihe Sträuchern in großen Töpfen eingefasst. Alle Fenster bis auf eines ganz oben unterm Dach waren dunkel, es waren keine Geräusche zu hören. Er sah einen Schatten über das erleuchtete Fenster wandern, der hoffentlich zu Zaleski gehörte, wobei er nicht wusste, ob Zaleski allein lebte oder nicht.
    Zwei Türen gingen in den Garten hinaus, eine doppelte Terrassentür und eine mit Glasscheibe, die in einen kleinen Anbau führte. Als erstes versuchte er es an der Terrassentür, aber die war abgeschlossen, die Vorhänge dahinter zugezogen. Auch die andere Tür war abgeschlossen. Er presste das Gesicht an die Scheibe und sah drinnen einen Tisch oder Schreibtisch mit einem Computer darauf, der Bildschirmschoner gab einen schwachen Lichtschein von sich. Wenn er Glück hatte, steckte der Schlüssel im Schloss. Wenn nicht, wusste er nicht, was er tun sollte.
    Er schaute sich nach etwas Hartem um und entdeckte in einem der Blumentöpfe neben der Tür eine stabil aussehende Pflanzkelle. Er zog den Pullover aus, wickelte ihn als Lärmschutz um den Griff der Kelle und hieb damit gegen die Scheibe. Es brauchte mehrere Schläge, bis das Glas in einer Ecke mit gedämpftem Klirren zerbrach. Mit der Kante der Kelle vergrößerte er das Loch, bis er die Hand durchstecken konnte, dann wickelte er sich den Pullover um den Arm, langte hindurch, tastete nach dem Schlüssel und betete, dass er stecken möge.
    Er spürte das kalte Metall. Gott sei Dank. Er drehte den Schlüssel im Schloss, zog die Tür auf und trat vorsichtig über die Glassplitter in das dunkle Arbeitszimmer. Sehr langsam öffnete er die Tür zum Flur und horchte. Abgesehen vom Rauschen des Verkehrs mehrere Straßen weiter herrschte Stille. Von der Straße drang Licht durch die Buntglasscheiben in der Haustür. Neben der Tür ein Benzinkanister aus Plastik und ein kleiner Koffer. Hatte Zaleski vor, zu verreisen? War er überhaupt da? Und Sam? Es war so still im Haus.
    Zwei Türen gingen vom Flur ab, von denen eine vermutlich in das Zimmer mit der Terrassentür zum Garten führte, die andere ins Wohnzimmer, unter dem Türspalt schien Licht hindurch. Vielleicht waren sie da drin, auch wenn er keine Stimmen hörte. Als er so leise wie möglich über den gefliesten Boden auf die Tür zuschlich, hörte er hinter sich einen Schritt und spürte etwas Kaltes und Hartes, das sich ihm wie ein Finger in den Nacken bohrte.
    »Nicht umdrehen. Das ist eine Waffe.«
    Tartaglia erkannte Zaleskis Stimme auf Anhieb. Das Licht im Flur wurde eingeschaltet.
    »Ach, Sie sind es, Inspector«, sagte Zaleski hinter ihm, ohne die Waffe wegzunehmen. »Wie kommen Sie dazu, in mein Haus einzubrechen?«
    »Wo ist Sam? Sie ist hier, stimmt’s?«
    »Sie ist oben und pudert sich die Nase. Warum, geben Sie hier den eifersüchtigen Liebhaber? Ist sie Ihre Freundin?« Zaleski stieß ihm die Waffe in den Nacken. »Ich dachte, Sie stehen eher auf was Schärferes.«
    »Wir sind Freunde.«
    »Was, Sie riskieren Ihr Leben für eine Freundin?«
    Sein Leben riskieren? Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass er genau das tat, dennoch war er erstaunlich ruhig. »Ja. Ja, das würde ich.«
    »Muss ja jeder selber wissen. Ich wundere mich nur, dass Ihnen so viel an ihr liegt. In meinen Augen ist sie eine ganz gewöhnliche kleine Schlampe. Nichts besonderes dran.«
    »Geht es ihr gut?«, fragte Tartaglia ruhig. Er hatte nicht vor, Zaleski die Genugtuung zu verschaffen, auf seine Beleidigungen einzugehen. War die Waffe echt oder ein Nachbau? Bei allem, was er über Zaleski wusste, hatte es keinen Sinn, ein Risiko einzugehen.
    »Kommt drauf an, was Sie unter gut verstehen. Sie hat ein wenig die Contenance verloren, da musste ich sie ruhigstellen, damit sie wieder zu Verstand kommt. Darum geht es doch bei Frauen.«
    »Sie meinen, ihnen Drogen verabreichen, damit Sie mit ihnen tun und lassen können, was Sie wollen?«
    »Versuchen Sie nicht, mich zu
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