Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)
Autoren: Elena Forbes
Vom Netzwerk:
und Unterstützung brauchten, und Sie haben sie umgebracht. Warum?«
    »Warum will alle Welt wissen, ›warum‹? So ist nun mal das Leben. Wenn man Hunger hat, muss man essen.«
    »Das ist Schwachsinn, das wissen Sie genau.«
    »Sie wollten mit mir sterben. Sie haben mich angefleht, haben danach gelechzt. Ich habe ihnen nur dabei geholfen.«
    »Dafür kriegen Sie lebenslänglich.«
    »Ich war nur hilfsbereit, dafür ist noch keiner gehängt worden. Und überhaupt, haben Sie Beweise? Wenn Sie sich die Mühe machen würden, die Mails zu lesen, die die Mädels mir geschrieben haben, würden Sie sehen, dass die sterben wollten.«
    »Nicht Sam.«
    »Schlampen wie die legen es doch drauf an. Die sind selbst schuld, ich tue denen nur einen Gefallen.«
    »Auch Marion Spear wollte nicht sterben.«
    Wieder ein kurzer Ausdruck der Verwunderung auf Zaleskis Gesicht. »Mein Gott, Inspector. Ich bin ehrlich beeindruckt. Ich gebe zu, die Sache mit der kleinen Marion war ein wenig anders, aber wir wollen nicht kleinlich werden. Sie war so eine schreckliche Klette, sie hat mich nicht mehr in Ruhe gelassen. Ich habe Platzangst gekriegt. Ich musste etwas unternehmen.«
    »Sie haben sie umgebracht, schlicht und ergreifend. Ohne dieses Selbstmordtheater.«
    »Sie wollte sterben, genau wie die anderen, das kann ich Ihnen versichern. Ohne mich wollte sie nicht mehr leben. So hat sie es gesagt. Das flennende Flittchen ist besser dran da, wo sie jetzt ist.«
    »Sie sind krank.«
    »Genug geplaudert. Ich bin in Eile. Rühren Sie sich nicht vom Fleck, und keine Sperenzchen.«
    Zaleski trat an den kleinen Tisch in der Ecke, den Blick fest und ohne zu blinzeln auf Tartaglia gerichtet. Auf dem Tisch stand ein Tablett mit einem Eiskübel, und Tartaglia sah zu, wie Zaleski eine Flasche mit klarer Flüssigkeit aus dem Kübel nahm und ein Schnapsglas bis zum Rand füllte. Weiter auf Tartaglia zielend, stellte er das Glas auf einen Schemel vor dem Sofa und schob ihn sanft mit dem Fuß zu ihm hin.
    »Trinken«, befahl er. »Na los!«, schrie er, als Tartaglia sich nicht rührte.
    Was um alles in der Welt sollte er tun? Ohne Zweifel war der Alkohol präpariert. Wenn Zaleski nur ein wenig näher käme, hätte er vielleicht eine Chance. Aber der hatte sich schon wieder vor dem Kamin aufgebaut, im Spiegel hinter ihm war sein Hinterkopf zu sehen. Spiel auf Zeit, das war die einzige Chance. Spiel auf Zeit. Hoffentlich würden seine Leute bald da sein.
    Tartaglia beugte sich langsam vor und nahm das Glas. Es war kalt und feucht. Er hielt es hoch, sah den Lippenstift am Rand und fragte sich, ob der von Sam stammte.
    »Trinken, verdammt«, schrie Zaleski noch einmal. »Ich habe keine Zeit für Ihre Spielchen.«
    Tartaglia hob das Glas an die Lippen und kostete die eiskalte Flüssigkeit mit der Zungenspitze. Irgendein Wodka mit einem Hauch Aroma. Der Alkohl überdeckte den Geschmack des GHB. Sinnlos zu spekulieren, wie viel darin sein mochte.
    »Runter damit. Auf ex«, sagte Zaleski. »So macht man das in Polen.«
    Sollte er Zaleski das Glas ins Gesicht schleudern, in die Augen, damit er für einen kurzen Moment blind war, auf ihn losgehen und ihm die Waffe abnehmen? Aber Zaleski ließ ihn nicht aus den Augen, nicht für eine Sekunde, und Tartaglia fiel nichts ein, womit er ihn hätte ablenken können. Wenn die Waffe tatsächlich geladen und schussbereit war, hatte Tartaglia nicht die geringste Chance, das wusste er. Aber wenn er nichts unternahm, wenn er den Wodka trank und das Bewusstsein verlor, was sollte dann aus Sam werden? Zaleski würde sie umbringen, so viel war sicher. Er würde sie beide umbringen. Spiel auf Zeit. Das war die einzige Möglichkeit.
    »Warum haben Sie die E-Mails geschrieben, die an Carolyn Steele?«
    »Sie meinen die Polizistin? Die aus Crimewatch ?«
    »Ja. Sie haben ihr geschrieben.«
    Zaleski schüttelte den Kopf und sah ehrlich verwundert aus. »Das war ich nicht. Warum auch? Sie ist nicht mein Typ.«
    Wenn es nicht Zaleski war, musste es Kennedy sein, aber ob er lange genug leben würde, um Kennedy auffliegen zu lassen, war eine andere Frage. »Sam ist auch nicht Ihr Typ. Lassen Sie sie laufen.«
    Zaleski lachte. »Mein Typ? Interessante Frage. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Im Grunde glaube ich, ich habe gar keinen Typ.«
    »Doch, haben Sie. Sie stehen auf Frauen, die schwach und verletzlich sind und so einsam und unglücklich, dass sie alles tun, was Sie wollen. Das ist ein bisschen so wie mit der Waffe. Es gibt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher