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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)
Autoren: Elena Forbes
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noch mehr Mädchen, von denen wir nichts wissen, und ich vermute, dass er auch seine Großeltern umgebracht hat. Aber beweisen können wir das nicht. Ich fürchte, versuchter Mord an zwei Polizeibeamten ist noch unsere beste Option.«
    Bevor Clarke antworten konnte, stürmte eine gut gebaute Krankenschwester mittleren Alters ins Zimmer und trat an Clarkes Bett.
    »Wir brauchen nur eine Minute, stimmt’s, Mr. Clarke?«, sagte sie und zog zackig und ohne weitere Erklärungen den Vorhang um sein Bett zu. Sie sprach mit breitem irischen Akzent, und ihre Art, ihre ganze Erscheinung sowie das unbarmherzige Funkeln in ihren Augen erinnerten Tartaglia unweigerlich an die Nonne, die ihm einst den Katechismus eingebläut hatte, indem sie ihm bei jedem Fehler mit dem Lineal auf die Finger schlug.
    »Zeit für meine morgendliche Waschung«, hörte er Clarke hinter dem grünen Vorhang stöhnen. »Der Höhepunkt meines Tages.«
    Donovan entschuldigte sich, um zur Toilette zu gehen, und Tartaglia wartete geduldig, während von jenseits des Vorhangs die seltsamsten Raschel- und Klatschgeräusche zu hören waren, begleitet von Clarkes Seufzen und Stöhnen.
    »Hast du deinen Frieden mit der neuen DCI gemacht?«, fragte Clarke nach einer Weile.
    »So halbwegs«, antwortete Tartaglia und dachte an den letzten Freitag zurück, als Cornish in Barnes eine Stippvisite eingelegt hatte, um der versammelten Mannschaft zu verkünden, dass Steele nun dauerhaft Clarkes Platz einnehmen würde. Niemand war überrascht gewesen, aber an der Stille, die der Ankündigung gefolgt war, war deutlich abzulesen gewesen, dass sich kaum jemand darüber freute. »Ich bin deinem Rat gefolgt und habe ihr zur Feier des Tages Blumen gekauft. Ich dachte, das könnte helfen, die eine oder andere Brücke zu bauen.«
    »Na sieh mal, bist also doch lernfähig, mein Freund. Frauen lieben Blumen.«
    »Sie hat sich bei mir bedankt, gehört sich ja so, und das ohne jede Häme. Keine Ahnung, was ich erwartet hatte, aber immerhin war sie höflich. Ich sagte, ich hoffe, dass wir das Vergangene hinter uns lassen können, und sie meinte, das hoffe sie auch, in diesem kurz angebundenen Ton, den sie immer anschlägt, wenn sie etwas nicht interessiert und sie einen zur Eile anhalten will.«
    »Na, damit wäre das doch erledigt. Der Rosengarten blüht und gedeiht.«
    »Rosen, richtig. Als ich später in ihr Büro kam, um mit ihr etwas zu besprechen, steckte der Strauß im Papierkorb, noch im Cellophan. Dabei haben die mich ein Vermögen gekostet, die Dinger.«
    Hinter dem Vorhang gab Clarke ein schnaufendes Gelächter von sich. »Versteh einer die Frauen. Undankbare Hühner, eine wie die andere. Je netter man ist, umso schlimmer führen sie sich auf. Aber du hast es immerhin versucht.«
    »Sie ist wahrscheinlich immer noch fertig wegen der E-Mails und der Sache mit Kennedy. Sie wird ihn wegen der Spannerei nicht anzeigen, aber er muss trotzdem mit einer Gefängnisstrafe rechnen, weil er sich in den Mails als Tom ausgegeben hat.«
    »Sie ist ein seltsamer Mensch.«
    »Ja, sie wusste genau, dass ich gesehen habe, was sie mit den Blumen gemacht hat, aber sie hat kein Wort darüber verloren. Als ich am nächsten Morgen wieder in ihr Büro kam, stand der Strauß in einer Vase auf dem Schreibtisch, als wäre nichts passiert.«
    »Siehst du. Ich sag doch, Carolyn hat ein weiches Herz.«
    »Kann sein«, sagte Tartaglia und nickte langsam. Er hatte lange gebraucht, um zu begreifen, wie sehr die ganze Sache ihr zugesetzt, wie persönlich sie alles genommen hatte. Die Gedanken einer Frau zu ergründen, gehörte ohnehin nicht zu seinen Stärken, aber Steele war ihm ein komplettes Rätsel. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, ob er sie von Anfang an missverstanden hatte, ob er zu den Problemen, die sie miteinander gehabt hatten, vielleicht mehr als seinen Teil beigetragen hatte. »Wahrscheinlich hatten die Putzfrauen Mitleid mit den armen Rosen und haben sie aus dem Papierkorb gerettet, und Steele hat es nicht über sich gebracht, sie noch ein zweites Mal wegzuwerfen.«
    »Nein, Mark. Ich wette, sie hat es sich anders überlegt. Sie ist einfach nur wahnsinnig kompliziert und launisch, wie alle Frauen, und sie weiß, wie man Männer springen lässt. Aua!«, schrie er plötzlich. »Das tut weh. Können Sie nicht verdammt noch mal etwas vorsichtiger sein, Schwester Mary?«
     
    Draußen herrschte strahlendes Winterwetter, der Himmel war von einem stechenden Blau und fast wolkenlos, die Luft kalt,
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