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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)
Autoren: Elena Forbes
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provozieren, Inspector. Das steht Ihnen nicht. Haben Sie auch eine Schwäche für Waffen? Ich wette, Sie sind ein guter Schütze«, sagte er, als Tartaglia nicht antwortete. »Das hier ist eine Luger, die hat schon einiges erlebt. Mein Großvater hat sie im Zweiten Weltkrieg einem toten Deutschen abgenommen. Nachdem er ihn getötet hatte, versteht sich. Als ich noch klein war, hat er mir immer wieder gern in aller Ausführlichkeit davon erzählt. Muss ziemlich grausam gewesen sein, der Tod. Mir persönlich schlägt so etwas auf den Magen, aber eine Waffe verschafft einem ein wunderbares Gefühl von Macht, finden Sie nicht?«
    »Damit kenne ich mich nicht aus«, sagte Tartaglia mit fester Stimme und fragte sich, was um alles in der Welt er tun sollte und ob das erklärte, warum Tom die Mädchen in die Tiefe gestoßen hatte, statt sie unmittelbar zu töten. Er wollte sich die Hände nicht schmutzig machen. Er wollte sich das Unschöne, das physisch Abstoßende des Todes vom Leib halten. Und auch eine Waffe schaffte Distanz …
    »Ja, ein echtes Gefühl von Macht«, fuhr Zaleski fort. »Und das funktioniert so: Ich habe die Waffe, und Sie tun, was ich Ihnen sage. Wenn ich sage, spring, springen Sie. Kapiert? Und jetzt öffnen Sie die Tür da vor Ihnen... weit aufmachen, genau so … jetzt die Hände hinter den Kopf und langsam reingehen, dann setzen Sie sich aufs Sofa. Und keine Dummheiten«, fügte er hinzu, als Tartaglia zögernd in der Tür stehenblieb, während er überlegte, ob er Zeit genug hatte, Zaleski die Tür vor der Nase zuzuschlagen und sich in dem Zimmer zu verschanzen, bis Hilfe eintraf.
    »Die Luger ist ein altes Schätzchen, aber sie funktioniert, und ich bin ein verdammt guter Schütze.«
    Tartaglia drehte den Türknauf, ging hinein und ließ den Blick durchs Zimmer wandern. Er suchte nach einer Möglichkeit, sich zu verteidigen oder zu fliehen. Aber da war nichts. Nur ein eigenartiger Raum voller grauenhaft altmodischer dunkelbrauner Möbel und Schnickschnack, in der Luft ein sonderbar verstaubter Geruch, als würde das Zimmer selten genutzt und gelüftet. Als er sich umdrehte, um sich zu setzen, konnte er Zaleski zum ersten Mal in die Augen sehen. Er stand neben dem Kamin, die Pistole in seiner Hand zielte genau auf Tartaglias Herz.
    Zaleski trug einen dunklen Mantel, Schal und Lederhandschuhe. Es sah aus, als hätte er gerade gehen wollen. Der Koffer neben der Tür. Das Benzin. Was hatte er mit dem Benzin vor, wenn es denn Benzin war? Er hatte die Brille abgenommen und sah völlig verändert aus, sehr viel männlicher und selbstbewusster, seine Gesichtszüge hart und angespannt, die Falten tiefer. Er war unwesentlich kleiner als Tartaglia und aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so schnell und nicht so gut trainiert. Unter normalen Umständen würde Tartaglia keine Sekunde zögern, auf ihn loszugehen. Aber da war die Pistole. Und Sam.
    Wo war sie? Warum hatte sie sich auf Zaleski eingelassen? Weibliche Singles mit zu viel Fantasie und zu viel Zeit zum Nachdenken stellten eine Gefahr für sich selbst und andere dar. Wenn sie ihm doch nur davon erzählt hätte. Wenn. Aber wie hätte er reagiert? Hätte er ihr Vorwürfe gemacht? Ihr verboten, sich mit Zaleski zu treffen? Es hätte nichts genützt. Sam hatte ihren eigenen Kopf und hätte ihn zum Teufel gejagt. Aber dass Zaleski noch hier war, bedeutete vermutlich, dass sie noch am Leben war. Wahrscheinlich oben.
    »Eine Schande, dass Sie hier so hereinplatzen und meine Pläne durcheinanderbringen.« Auf einmal hatte Zaleskis Art etwas Dringliches an sich. »Gerade als Sam und ich zur Sache kommen wollten.«
    »Ist sie am Leben?«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken.« Zaleski schnalzte mit der Zunge und betrachtete Tartaglia, die Waffe weiter auf seine Brust gerichtet. »Was zum Teufel soll ich jetzt mit Ihnen machen? Wirklich sehr lästig, dass Sie hier einfach so aufkreuzen. Ich bin spät dran … ich habe eine sehr wichtige Verabredung. Miss Donovan wartet, und ich möchte sie nicht enttäuschen.«
    Die Frage war sinnlos, aber Tartaglia wollte Zeit schinden und Zaleski so lange wie möglich aufhalten. »Sie arbeiten für die CHA, richtig? Darüber haben Sie die Mädchen kennengelernt, stimmt’s? Sie arbeiten ehrenamtlich in der Telefonberatung.« Er sah das Erstaunen in Zaleskis Augen.
    »Meine Güte. Sie waren ja fleißig wie die Bienen. Gut gemacht. Sie sind schlauer, als ich dachte.«
    »Diese Mädchen sind zu Ihnen gekommen, weil sie Hilfe
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