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Komm, ich zeig dir die Liebe

Komm, ich zeig dir die Liebe

Titel: Komm, ich zeig dir die Liebe
Autoren: Maureen Child
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nicht zu dem Foto von Donna und ihrer gemeinsamen Tochter Angela. „Du weißt doch gar nicht, wovon du sprichst.”
    „Na klar weiß ich das”, erwiderte Brian. „Alle naselang wird hier geheiratet. Ein Marine nach dem anderen hat sich in letzter Zeit einfangen lassen.”
    Auch Jack erhob sich jetzt. „Ich wurde nicht ,eingefangen’, Brian.”
    „Natürlich wurdest du das - du hast es nur nicht gemerkt.”
    Brian hob die Hand, damit Jack ihn nicht unterbrach. „Ich mag Donna, ehrlich. Und Angela ist das süßeste Kind, das ich kenne. Aber gib es doch zu, du wurdest überrumpelt.”
    „Nimm das zurück, Brian.”
    „Nein, halt du dich mit deinen absurden Vermutungen zurück.” Die beiden Männer standen einander gegenüber. „Du wirst mich nicht dazu bringen, den gleichen Fehler zu machen wie du. Ich mag mein Leben, so wie es ist”, sagte Brian und wurde immer lauter. „Ich mag mein leichtes Gepäck, bin gern unterwegs, und es macht mir nichts aus, in möblierten Wohnungen zu leben. Außerdem bin ich gern allein.” Brian atmete tief durch und lauschte der plötzlichen Stille im Zimmer.
    Jacks Gesichtszüge hatten sich einen Moment lang verhärtet. Doch dann schien er sich wieder zu entspannen. „Wen versuchst du hier eigentlich zu überzeugen? Mich? Oder dich?”
    fragte er ruhig.
    „Darum geht es hier nicht”, murmelte Brian und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. „Ich wollte nur mal etwas klarstellen. Okay?”

    „Schon gut”, erwiderte Jack und setzte sich auch wieder an seinen Schreibtisch.
    Das war’s dann hoffentlich, dachte Brian und war sehr erleichtert. Er wollte sich nicht mehr wie ein liebeskranker Teenager fühlen. Schließlich war er ein Marine, verdammt noch mal, und er war verantwortlich für ein riesiges Waffenarsenal. Da konnte man sich nicht mit einem solchen Kinderkram abgeben.
    In seinem Adressbuch standen mehr Namen von Frauen und Telefonnummern als bei jedem anderen. Er brauchte nur einige davon zu wählen, und alles würde wieder werden wie früher. Ich muss in den letzten vier Wochen von allen guten Geistern verlassen gewesen sein, als ich meine Zeit mit Tagträumen über eine Frau verplempert habe, die mir aus dem Weg geht, wo sie nur kann, dachte Brian bitter.
    Kathy Tate hat kein Interesse an mir. Was macht das schon? sagte er sich. In dieser Stadt gibt es noch genug andere Frauen, die ich kennen lernen kann.
    Immer noch in Gedanken versunken, nahm Brian den Hörer ab, als es klingelte. „Gunnery Sergeant Haley”, meldete er sich mit gereizter Stimme.
    Das, was ihm dann in den folgenden Minuten am Telefon mitgeteilt wurde, veränderte auf einen Schlag sein ganzes Leben.

3. KAPITEL
    „Sie heiratet wieder.” Kathy zuckte innerlich zusammen, als sie die Neuigkeit ausgesprochen hatte.
    „Wer?” erkundigte sich Tina Baker.
    Kathy warf ihrer Freundin einen bedeutungsvollen Blick zu, atmete tief durch und versuchte, ihre Verlegenheit zu verbergen. „Dreimal darfst du raten.”
    Tina wischte das Mündchen von ihrem kleinen Sohn ab und runzelte dabei nachdenklich die Stirn. Plötzlich schien es ihr zu dämmern. „Deine Mom?”
    Kathy lehnte sich zurück, drehte die Kaffeetasse in den Händen und sah ihre Freundin an.
    „Ja. Die ungekrönte Königin zahlloser Hochzeiten hat wieder zugeschlagen.”
    „Nicht schlecht.” Tina reichte dem Baby eine Rassel zum Spielen und setzte sich dann Kathy gegenüber. „Ist das jetzt Ehemann Nummer fünf oder schon Nummer sechs?”
    Wenn Tina so eine Frage stellte, hörte sich das überhaupt nicht gemein an. Kathy war froh, sie zur Freundin zu haben. Sie kannten sich seit der High School und hatten sich nie aus den Augen verloren. Kathy beglückwünschte sich noch heute zu der Entscheidung, vor zwei Jahren nach Bayside gezogen zu sein. Auf diese Weise gab es wenigstens eine Person in ihrem Leben, die so etwas wie Sicherheit für sie verkörperte. Tina liebte ihren Mann wie am ersten Tag und versuchte hartnäckig, sie davon zu überzeugen, dass es auch gute Ehen gab.
    Aber Kathy hatte schon vor Jahren beschlossen, Single zu bleiben. Sie hatte immer das negative Beispiel ihrer Mutter Spring vor Augen, die von einer gescheiterten Ehe in die nächste stolperte. Doch das schien Spring überhaupt nicht zu entmutigen.
    Manchmal litt Kathy darunter, dass in ihrer Familie die Rollenverteilung offensichtlich verkehrt herum war. Normalerweise war es so, dass die Eltern ihren geregelten Alltag als vorbildhaft darstellten und ihren
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