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Komm, ich zeig dir die Liebe

Komm, ich zeig dir die Liebe

Titel: Komm, ich zeig dir die Liebe
Autoren: Maureen Child
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1. KAPITEL
    „Nun spring schon an!”
    Ein letztes Mal drehte Kathy Tate den Zündschlüssel herum und lauschte dem stotternden Motorengeräusch. Dann gab sie es auf und schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad. „So ein Mist!” fluchte sie. „Der Wagen kommt doch gerade erst aus der Werkstatt!” Eine Generalüberholung für schlappe sechshundert Dollar, die ich mir genauso gut hätte sparen können, dachte sie niedergeschlagen.
    Sie betrachtete die Vorstadtallee. Wie soll ich jetzt nur in die Stadt kommen, um die Arbeit loszuwerden, mit der ich mir die ganze Nacht um die Ohren geschlagen habe? fragte sie sich entmutigt.
    „U. S. Marines sind immer da, wo man sie braucht, Ma’am.” Eine tiefe Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Langsam drehte Kathy den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster.
    O nein! Das nannte man vom Regen in die Traufe kommen!
    Unwillkürlich schlug ihr Herz schneller, als sie in die strahlend blauen Augen ihres Nachbarn, Sergeant Brian Haley, blickte. Als sie vor fünf Minuten ihre Wohnung verlassen hatte, hatte sie ihn und seinen Freund auf dem Platz vor den Garagen Basketball spielen sehen. Es war ihr gelungen, mit einem kurz angebundenen Gruß an ihnen vorbeizukommen.
    Doch nun gab es kein Entkommen mehr.
    Ihr „Retter” beugte sich auf Augenhöhe zu ihr herunter. Er hatte scharf geschnittene Gesichtszüge und trug sein Haar sehr kurz. Seine nackten muskulösen Arme waren wirklich beeindruckend. Kathy war aber auch nicht entgangen, dass er sich seiner Ausstrahlung auf Frauen nur zu bewusst war.
    Er schien sich darauf zwar nichts einzubilden, doch er erwartete offensichtlich, dass jedes weibliche Wesen bereit war dahinzuschmelzen, wenn er sein charmantes Lächeln aufsetzte.
    Ihre Zurückhaltung hatte anscheinend seinen Ehrgeiz geweckt.
    Denn es kam ihr inzwischen schon so vor, als würde er sie bereits erwarten, wann immer sie ihre Wohnung verließ.
    „Brauchen Sie Hilfe, Ma’am?” Die Frage kam von Brians Freund. Nach seinem kurzen Haarschnitt zu schließen, gehörte auch er zu den Marines. Das war allerdings nichts Besonderes. Denn in der Nähe von Bayside befand sich die Kaserne Camp Pendleton. Und so traf man hier auf Schritt und Tritt Soldaten.
    „Nein danke”, antwortete Kathy. Sie brauchte keine Hilfe. Sie wollte einfach nur, dass ihr Wagen endlich wieder ansprang.
    „Kathy, das ist übrigens First Sergeant Jack Harris”, stellte Brian seinen Freund vor. „Jack, das ist Kathy Tate, meine neue Nachbarin.”
    „Hallo.” Jack lächelte sie freundlich an. Als Kathy sah, dass er einen Ehering trug, erfüllte sie das mit einem Gefühl der Erleichterung.
    „Nett, Sie kennen zu lernen”, erwiderte sie seinen Gruß.
    „Ich habe dir doch gesagt, dass sie Hilfe braucht, Jack.” Kopfschüttelnd musterte Brian ihren alten Wagen, einen Käfer. „Oder was meinst du?”
    „Sieht ganz danach aus.”
    Kathy blickte Brian fassungslos an. Er lächelte schon wieder so verdächtig, zeigte jedoch gleichzeitig einen Unschuldsblick. Sie sollte ihn, Brian, wohl für harmlos halten. „Ich finde es wirklich sehr nett von euch, dass ihr mir helfen wollt. Aber es ist alles in bester Ordnung. Der Wagen braucht nur eine kleine Verschnaufpause.”
    „Eine kleine Verschnaufpause?” wiederholte Brian lachend. „Es sieht doch ganz danach aus, als würde sich der alte Kasten für immer zur Ruhe setzen.”
    Diese Bemerkung machte Kathy wütend, denn sie duldete es nicht, wenn sich jemand außer ihr über den Zustand ihres alten Käfers ausließ. „Sergeant Haley …”
    „Gunnery Sergeant”, verbesserte er sie.

    „Wie auch immer”, erwiderte sie und warf ihm einen eisigen Blick zu. „Ich habe jedenfalls nicht um Hilfe gerufen. Warum geht ihr nicht wieder zurück zu eurem Spiel?”
    Offensichtlich schien ihn das nicht zu beeindrucken. Er grinste sie nur hintergründig an und wandte sich an seinen Freund. „Nicht wahr, Jack, ein Marine schreckt vor nichts zurück!”
    „Du sagst es, Mann”, erwiderte Jack.
    Brian begann mit tiefer Stimme ein Soldatenlied zu singen. Jack stimmte in das Lied ein.
    „Also, dann tschüss, Jungs”, unterbrach Kathy den Gesang. Aber ihr Wink mit dem Zaunpfahl war zwecklos. Die beiden waren schon dabei, die Motorhaube zu öffnen. Sie stieg fluchend aus dem Wagen.
    Beim Anblick ihrer angespannten Armmuskeln und ihres breiten, muskulösen Rückens, während sie sich über den Motor beugten, begriff Kathy auf einmal, warum in der Werbung immer öfter mit
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