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0342 - Schädeltanz

0342 - Schädeltanz

Titel: 0342 - Schädeltanz
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Am Flughafenterminal herrschte Hektik. Innerhalb einer halben Stunde waren drei große Maschinen aus anderen Staaten gelandet. Jetzt wimmelte es überall von Menschen, die entweder kamen oder gingen. Einer rempelte den anderen an. Zwischen ihnen bewegten sich uniformierte Wachmänner, die aufmerksam in die Runde sahen. Gepäckträger versuchten sich ihre Bahn zu schaffen, Angestellte der verschiedenen Flugunternehmen gingen ihren Tätigkeiten nach. Professor Zamorra und Nicole Duval blieben abwartend stehen und betrachteten die Menschenmenge.
    »In das Gewühl stürze ich mich nicht«, entschied Nicole. »Unsere Maschine geht erst in einer Stunde. Also brauchen wir unsere Tickets jetzt noch nicht abzuholen. Warten wir, bis das Gedränge etwas nachläßt.«
    Zamorra lächelte. »Liegt es vielleicht auch daran, daß du noch die Boutique aufsuchen willst? Du bist doch sonst nicht so schüchtern, wenn es darum geht, sich durch Menschenmassen zu drängen…«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Du könntest recht haben«, sagte sie. »Ich denke, Wir könnten uns da noch ein wenig umsehen.«
    »Du läßt ja doch keine Ruhe. Also gut«, seufzte der Parapsychologe. Sie wandten der großen Halle den Rücken. Dem Flughafen angegliedert waren kleine Läden, in denen man von Zigaretten über Versicherungspolicen und sündhaft teure exquisite Textilien bis hin zu Häusern, Grundstücken und Hubschraubern alles erstehen konnte, was käuflich zu erwerben war. Nicole zog Zamorra zielbewußt auf eine Boutique zu, über der in geschwungenen Leuchtbuchstaben der Schriftzug »Adam’s Eve’s« lockte.
    Zu Zamorras Erstaunen gab es nicht nur modischen Schnickschnack und sündhaft teuere Glitzerflitter, sondern durchaus tragbare Sachen für Sie & Ihn zu einigermaßen erschwinglichen Preisen. Das paßte eigentlich nicht zu Nicole, die sich sonst mehr der ausgefallenen Modelle annahm - aber dann sah Zamorra den mit einer Glasplatte abgedeckten Tisch, auf dem auf schwarzem Samt erlesene Schmuckstücke sowie praktische Kleinigkeiten lagen. Indianerarbeiten mit schwerem Silber und Türkisen. Ringe, Armreifen, kleine hübsche Accessoires, handgroße Gürtelschließen, kunstvoll verziert, silberbeschlagene Gürtel und allerlei sonstige Kleinigkeiten, die man hier und da anbringen konnte. Hinter dem Tischchen mit der großen verglasten Präsentationsfläche erhoben sich Vitrinen, in denen weitere erlesene Dinge zu finden waren.
    Zamorra seufzte.
    Er schielte nach draußen, wo die Menschenmenge kaum kleiner geworden war. Die Meldung von einem abgeschossenen UFO hatte sich auf dem ganzen Kontinent herumgesprochen, und die Fernsehtstationen und Zeitungsredaktionen schickten ihre Reporter nach Phoenix, um die verantwortlichen Militärs zu interviewen oder von Phoenix aus »Expeditionen«, nach Flagstaff zu entsenden, wo das Wrack eines fremden Sternenschiffes vernichtet worden war. Niemand wußte etwas Genaues, und Colonel Winstower und Captain Stain von der Luftsicherung West der Air Base Phoenix ließen die Neugierigen abblitzen.
    Die beiden einzigen Zivilisten, die mehr wußten, waren Zamorra und Nicole. Sie hatten unmittelbar mit dem Fall zu tun gehabt. Aber dieser Fall war jetzt abgeschlossen, und sie warteten auf ihre Maschine, die sie nach New York bringen sollte.
    Die Jagd nach dem Fremden hatte ihr Ende mit dessen Tod gefunden. Der Angehörige der DYNASTIE DER EWIGEN war ermordet worden. Das Amulett, eines von sieben, die sich äußerlich glichen, aber verschiedene Kräfte besaßen, war entwendet worden. Zamorra hätte nur zu gern gewußt, wer es an sich gebracht hatte. Aber es gab nicht die geringste Spur. Es war also sinnlos, noch weiter hier zu verweilen. Zamorra hatte versucht, mit den Mitteln seines eigenen Amuletts herauszufinden, was mit dem anderen geschehen war. Aber er war erfolglos geblieben. Er hatte zwar das andere anpeilen können, aber dann war es förmlich vor seiner Nase gestohlen worden und spurlos verschwunden. Als sei es in eine andere Welt versetzt worden, in die die Macht seines eigenen Amuletts, Merlins Stern, nicht mehr reichte.
    Nacheinander hatte Merlin, der Zauberer von Avalon, einst insgesamt sieben dieser Amulettte geschaffen, aber die ersten sechs erfüllten nicht seine Erwartungen. Erst das siebte war perfekt. Aber man munkelte, daß die anderen sechs zusammen möglicherweise das stärkste, das siebte, bezwingen konnten. Seit Zamorra davon wußte, fürchtete er, daß die anderen sechs einmal zusammen in die Hand
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