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0342 - Schädeltanz

0342 - Schädeltanz

Titel: 0342 - Schädeltanz
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kann Zamorra sich darum kümmern.«
    »Ich werde es ihm ausrichten. Soll er Sie anrufen?«
    »Kann nicht schaden, Raffael. Ich wäre fròh, wenn jemand sich um diese ganzen Sachen kümmern würde. Ich kann nicht jedesmal meine eigenen… Untergebenen… loshetzen. Ich möchte einen Bruderkrieg vermeiden. Die EWIGEN würden es nicht gern sehen, wenn ich sie gegeneinander arbeiten lasse, auch wenn sie auf verschiedenen Seiten stehen. Ich kann sie nicht zu Aktionen dieser Art zwingen.«
    »Ich werde es dem Professor ausrichten, Herr Ewigk. Darf man sich nach Ihrem werten Befinden erkundigen?«
    »Unverändert, Raffael… machen wir’s kurz. Grüßen Sie den Professor und Mademoiselle Duval.«
    »Wird gemacht. Ende…«
    Ted gab den Hörer an Beta zurück.
    »Vielleicht klappt es ja diesmal… warten wir also auf Zamorras Rückruf.«
    ***
    Zamorra und Nicole hatten sich wieder in ihr Hotel zurückgezogen, in dem sie ein paar Tage lang logiert hatten. Sie hatten ihr Zimmer wiederbekommen. Tendyke wollte sich noch nicht dazu entschließen, sich einzuquartieren. »Wenn aus Frankreich neue Erkenntnisse kommen und wir sofort irgendwohin abreisen können, wäre es Blödsinn, erst noch ein Zimmer genommen zu haben«, behauptete er. »Vom Geldverschwenden wird man nicht reich.«
    Dabei hatte er Geld genug. An der Südspitze Kaliforniens besaß er, nahe dem Naturschutzgebiet, ein ausgedehntes Anwesen mit einem stilvoll und teuer eingerichteten Bungalow. Allerdings befand er sich nur selten dort, weil es ihn meist in aller Welt herumtrieb. Erst vor kurzem hatte Zamorra erfahren, daß Tendyke sich in allerlei Branchen engagierte, daß er sogar Frachtschiffe unterhalten ließ. [1] So fand die alte Frage endlich ihre Klärung, wie Tendyke an das für seine Eskapaden nötige Kleingeld kam. Allerdings pflegte er nie darüber zu reden, woher seine Mittel kamen. Bis auf jenes eine Abenteuer, in dem Tendyke sich persönlich um sein versenktes Frachtschiff gekümmert hatte, hatte Zamorra auch nie erlebt, daß Tendyke irgend welche geschäftlichen Anordnungen traf. Er schien über einen zuverlässigen Mitarbeiterstab zu verfügen, der im Verborgenen arbeitete.
    Nun, Zamorra konnte das gleichgültig sein. Er war nicht der Mann, der Freunde auszuquetschen suchte. Wenn Tendyke über seine Geschäfte reden wollte, würde er das tun.
    In Zamorras Zimmer warteten sie jetzt auf den Rückruf aus Frankreich. Im Château befand sich eine leistungsstarke EDV-Anlage mit enormer Speicherkapazität, die eine Menge Geld gekostet hatte - zumal sie zwischenzeitlich einmal von Leonardo deMontagne stark beschädigt und größtenteils gelöscht worden war -, die aber oft genug unbezahlbaren Nutzen brachte. Zamorras Auswertungen seiner Kämpfe und Abenteuer waren dort gespeichert, jede Menge eigener oder Fremder Fachliteratur, Sagen, Mythen und Legenden aus aller Welt…und dieses Wissen wurde ständig erweitert. In freien Minuten arbeiteten sowohl Nicole als auch Raffael daran, weitere Daten aus Büchern der großen Bibliothek einzuspeisen oder Querverbindungen zu erschließen. Wenn es einen Hinweis auf eine rothaarige bleiche Frau mit weißen Augen gab, wie Rob Tendyke sie gesehen haben wollte, dann würde der Computer sie finden.
    Am frühen Nachmittag schrillte das Telefon. Raffaels Stimme klang übermüdet; immerhin war es in Frankreich jetzt später Abend, vielleicht sogar Mitternacht. Zamorra wollte sich da nicht so genau festlegen; so oft, wie er in aller Welt unterwegs war, kam er mit den Zeitzonen zwangsläufig stets durcheinander. Und er hatte auch nicht vor, etwas auswendig zu lernen, das man jederzeit erfragen konnte. Es gab wichtigeres als Zeitunterschiede zwischen den Kontinenten.
    »Wir haben Daten über mindestens siebzehn rothaarige Frauen, die irgendwie mit Okkultismus, Dämonie und Magie in Beziehung stehen«, verriet Raffael. »Aber keine besitzt die Fähigkeit, aus der Ferne Schädel zu lenken.«
    »Stichwort Schädel, gibt es da etwas?«
    »Nein, Monsieur le Professeur. Jede Menge Schädel, Schrumpfköpfe, Totenkulte, Schädel von Zauberern und dergleichen mehr, aber auch wiederum nichts in Verbindung zu einer Frau. Es gab zwar einige Dinge, aber laut Datenspeicher sind die betreffenden Personen längst tot oder die Schädel zerstört. Prominentestes Beispiel dürfte der Schädel der Ansu Tanaar sein…«
    »Also generelle Fehlanzeige, ja?«
    »Ja, Monsieur. Es tut mir leid. Aber da war noch etwas.« Raffael erzählte von Ted Ewigks
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