Kirschenküsse

breites Grinsen hielt mich erst einmal von einer Antwort ab. Bevor eine der lauernden Hyänen mir den Brief aus den Händen reißen konnte, ließ ich ihn schnell wieder in dem Umschlag verschwinden und schob ihn mir unter mein T-Shirt.
    »Du bist gemein!«, kommentierte Mona diese Handlung, aber ich lachte nur.
    »Das ist streng geheim! Aber nur so viel, er will mich demnächst besuchen kommen.«
    »Da musst du mich ihm unbedingt vorstellen!«, rief Mona begeistert, und ich bemerkte, dass Ivy ein wenig traurig den Kopf senkte.
    »Klar, das mache ich. Euch beide!«, versprach ich. »Aber jetzt sollte Ivy erst mal das Kleid anziehen, damit ich sehe, ob es ihr passt.«
    Ivy strahlte mich an, dann verschwand sie mit dem Kleid im Badezimmer. Mona und ich blieben zurück, und während wir wie früher über dieses und jenes redeten und ich zwischendurch eine SMS an Anett schickte, zog ich auch Bilanz.
    So gesehen hatte dieser Sommer doch noch super begonnen. Ich hatte nicht nur eine aufregende Woche auf einem Schloss verbracht und mit einem Traumtypen geknutscht, ich hatte auch einen Feind bekehrt und neue Freundinnen gewonnen.
    Das waren doch prima Aussichten auf weitere tolle Ferienwochen!