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Mein schwarzer Hengst

Mein schwarzer Hengst

Titel: Mein schwarzer Hengst
Autoren: Barbara Schwarz
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Meine Geschichte
     
    Mein Name ist nicht Barbara. Die Geschichte, die ich Ihnen zu erzählen habe, ist aber wahr, und ich muss mich und andere Beteiligte schützen. Ganz besonders Marcus. Wir reden hier von jemandem, der in seinem kurzen Leben sehr viel mitgemacht hat, und ich könnte nicht damit leben, wenn ihm etwas zustoßen sollte. Ich glaube, er wird nie völlig außer Lebensgefahr sein.
    Bei der Beschreibung der Ereignisse und Personen werde ich mich strikt an die Wahrheit halten, allenfalls Ortsbezeic hnungen werde ich ändern. Bitte halten Sie das nicht für übertrieben geheimnistuerisch, aber auch Freunde von mir spielen eine Rolle in der Geschichte, und ich will niemandes Vertrauen missbrauchen. Dennoch versichere ich Ihnen: Alle Ereignisse haben stattgefunden, genau so, wie ich es berichte. Mein Tagebuch hat dabei geholfen, aber es waren auch mit Sicherheit die unvergesslichsten Erfahrungen in meinem Leben.
    Ich muss Sie warnen: Dieses Buch ist eine Liebesg eschichte, in der ich meine Gefühle in genau der Intensität schildere, in der ich sie erlebt habe – so weit das möglich ist. Das bezieht sich auch auf die Erotik. Der Mann, dem ich mich in dieser Geschichte hingebe, ist mehr als nur irgendein Liebhaber. Die Dinge, die er mit mir tut, und auch die Dinge, die ich mit ihm tue, gehen weit über „Liebe machen“ hinaus. Die dampfende Körperlichkeit, die tierische Gier, die Marcus in mir erweckt hat, ist unvergleichlich. Ich bin glücklich, dass ich diese Erfahrungen gemacht habe, und wünsche jeder Frau und jedem Mann, auch einmal diese Dimension des Glücks zu erfahren.
    Um Ihnen meine Ekstase so erfahrbar wie möglich zu machen, ist die Schilderung dieser Passagen sehr detailliert und ungeschminkt. Wenn Ihnen dies Unbehagen bereitet, sollten Sie nicht weiterlesen. Ich kann vollkommen verstehen, wenn sich besonders die weibliche Leserin von allzu genauen Beschreibungen von gewissen Körperteilen und der intensiven Schilderung dessen, was man damit machen kann, etwas unangenehm berührt fühlt. Ich habe auch mal so gedacht. Hab schön meine Bestseller-Romane gelesen und die Heft-Liebesromane in meinem Kleiderschrank versteckt, wo sie niemand findet, und hab von der großen Liebe geträumt, bei der Sex nur in Zeitlupe und mit Weichzeichner stattfindet. Aber alles verändert sich in dem Moment, in dem man selber eine so glorreiche sexuelle Erfahrung macht, dass sämtliche Hemmungen einfach von einem abfallen. Bitte lesen Sie die Geschichte aus dieser weltoffenen Perspektive, und vergessen Sie nicht: Ich habe Sie gewarnt.
    A lles geschah letztes Jahr, und zwar in Berlin. Ich lebe dort seit dreizehn Jahren, nachdem ich zum Studium an der Freien Universität hergezogen war.
    Ich stamme aus dem Rheinland, einem kleinen Städtchen in der Nähe von Köln. Alle Städte in der Nähe von Köln sind sehr klein, weshalb die Kölner der Auffassung sind, es handle sich bei ihrer Heimat um eine Großstadt. Auch ich habe das lange geglaubt – bis ich nach Berlin kam. Erst da erkannte ich, dass es nicht reicht, einfach nur Nachbargemeinden einz uheimsen und die Bevölkerungszahl auf eine Million zu wuppen, um sich Großstadt nennen zu können. Ich werde Köln immer liebevoll in Erinnerung behalten – als ein gemütliches, aber hoffnungslos überambitioniertes Dorf.
    Ich ging studieren, ohne ein Berufsziel vor Augen zu h aben. Es ging strikt nach meinen Vorlieben: Deutsche Philologie, weil ich viel lese. Englische Philologie, weil ich gerne englisch lese. Und Kunstgeschichte, weil das echt einfach ist. Außerdem hat man damit immer was zu quatschen während einer Party oder eines Dates, und die anderen bewundern dich für deine faszinierenden Kenntnisse über ein in weiten Teilen komplett nutzloses Thema. Eigentlich finde ich ja, Kunst sollte keine Wissenschaft sein. Lasst die Leute doch einfach in Museen und Galerien gehen und selbst entscheiden, was ihnen gefällt.
    Das Studium machte Spaß, und das lag auch daran, dass ich in einer so aufregenden Zeit nach Berlin gekommen war: Nachdem die Stadt von einem gutaussehenden, charmanten Schwulen repräsentiert wurde, erhielt Berlin plötzlich den Status einer supercoolen Weltmetropole, und alle wollten herziehen. Damals war sogar Kreuzberg noch bezahlbar – ich war freilich nach Friedrichshain gezogen, in eine WG mit ein paar ostdeutschen Mädels, von denen eine, Alexa, immer noch meine beste Freundin ist.
    Es ist unglaublich, wie schnell sich diese Stadt in den
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