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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars
Autoren: Skylar Hamill
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war Shane noch mein treuer Soldat. Bei deinem Vater George nicht mehr, weil der Schatten sich von mir losgesagt hat.
    Unerhört, doch leider nicht unmöglich, dank der Protektion durch meinen Bruder Mars. Außerdem sollte es bei der Hexe wie ein Unfall aussehen, weil sie nur im Weg stand, bei George Fuller dagegen wie eine Hinrichtung, weil er unbequem wurde und ein Risiko darstellte – ein größeres als damals die Hexe. Ohne Shane musste ich den Auftrag weiter geben, bis er bei den zwei Vollidioten landete. Shane war zuverlässig, ein Schatten, nahezu unsichtbar, ein ganz anderes Kaliber.«
    Jack fluchte.
    »Mach dir keine Sorgen«, meinte Sila fröhlich, »du wirst nicht in die Verlegenheit kommen, gegen ihn anzutreten.«
    Jacks Wut entlud sich. Unvermittelt schleuderte er die Axt. Sie blieb in Silas Schulter stecken.
    Zornig zog dieser sie heraus. »Das habe ich nicht kommen sehen«, knurrte er verärgert.
    Jack hatte es ebensowenig kommen sehen. Wahrscheinlich hatte es nur deswegen funktioniert. Er hatte impulsiv gehandelt.
    Sila kam auf Jack zu, die rot verschmierte Axt in der Hand. Aus der Schulter floss nur noch wenig Blut, die Wunde schloss sich sehr schnell. Sila kam nahe genug, um Jack in die Augen zu sehen, hielt sich aber gerade außerhalb der Reichweite von Jacks Schwert. Er war nun doch vorsichtiger.
    Jack hielt dem bohrenden Blick stand. »Deine Tricks funktionieren bei mir nicht.«
    Sila starrte ihn noch einem Moment an, dann gab er auf. »Tatsächlich. Es kommt selten vor, dass meine Gabe keine Wirkung auf Menschen hat. Aber es kommt vor, also halte dich nicht für etwas Besonderes. Du bist nicht der Erste, der nicht normal ist, und nicht der Letzte, den ich töten werde.«
    »Nein. Du hattest dein letztes Opfer bereits vor mir. War es Paul? Oder hast du diesen Mord auch nur in Auftrag gegeben?« fragte Jack rasend. Es fiel ihm zunehmend schwer, die Kontrolle zu behalten. Er hatte die Axt bereits verloren und dadurch Sila gewarnt, nun musste er besser aufpassen. Jeder Fehler konnte tödlich sein.
    »Dein dicker Freund? Den habe ich tatsächlich selbst erledigt. Leider hast du die Warnung offensichtlich nicht verstanden.«
    »Ich werde dich töten!«
    »Denkst du denn, du seist der Erste, der es versucht?«
    »Nein, aber der Letzte.«
    »Wohl kaum. Was wirklich schade ist, denn kämest du lebend hier heraus, könntest du die Ratte Shane erledigen. Ich komme nicht an ihn heran, da Vivian ihre schützende Hand über ihn hält. Doch wenn sie dir erlaubt, gegen mich zu kämpfen, liefert sie dir vielleicht auch ihn aus.«
    Jack hatte genug. Er griff nach dem Messer an seinem Gürtel und griff an, kaum dass Sila den Satz beendet hatte, doch diesmal war der Unsterbliche schneller.
    Sila fing Jack im Lauf ab und schleuderte ihn an die Wand.
    Jack fiel herunter wie ein nasser Sack und sah den Fels über sich. In der Felswand zeigten sich Risse. Jack rang nach Luft und stellte panisch fest, dass er sich nicht bewegen konnte. Er fürchtete, sein Rückenmark könnte beschädigt sein, die Wirbelsäule gebrochen, die Rippen eingedrückt. Seine Augenlider flatterten in blindem Zorn, während er Sila näherkommen hörte.
    »Das ist das Problem mit euch Gewürm. Ihr seid zu emotional. Ihr wollt alles und sofort wie kleine Kinder. Und man kann euch das noch nicht einmal zum Vorwurf machen, denn nichts anderes als Säuglinge seid ihr. Kaum habt ihr gelernt, feste Nahrung zu euch zu nehmen und zu laufen, da sterbt ihr schon wieder. Euer Leben ist nichts wert und doch glaubt ihr es. Es dauert so lange wie der Flügelschlag einer Motte, aber ihr hängt daran, als sei es ewig.«
    Sila stand über Jack und sah ihn kopfschüttelnd an. »Du kleine Kakerlake atmest noch, dabei kannst du dich kaum bewegen. Ich würde dich verrecken lassen, aber du hast schon so viel Ärger gemacht.« Er beugte sich hinab und umfasste Jacks Kopf mit beiden Händen. »Dein Genick wird brechen wie ein Zweig.«
    Glühender Hass ließ Jacks Hand, die noch immer das Messer umklammert hielt, nach oben schnellen. Es durchstach sauber den Hals von rechts nach links und blieb stecken.
    Sila atmete röchelnd, fiel aber nicht um. Über Jack kniend hielt er sein Gleichgewicht und zog das Messer heraus.
    Jack traf der Blutschwall wie ein warmer Wasserstrahl. Silas Blut lief ihm in den offenen Mund und die Kehle hinab. Jack verschluckte sich und hustete. Das Husten schüttelte seinen Körper, was schmerzhaft war, ihm zugleich jedoch mitteilte, dass er noch
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