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Killerwelle

Titel: Killerwelle
Autoren: Clive Cussler
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öffnen, finden Sie zwei Kristalle, die mein internes Lasersystem steuern. Sobald sie entfernt werden, stelle ich sämtliche Funktionen ein.«
    Während MacD weiterhin Bahar in Schach hielt, trat Juan um die Maschine herum und suchte nach dem genannten Zugangspunkt.
    »Wenn du so etwas wie Begehren nicht kennst, weshalb hilfst du mir dann?«, fragte Juan, während er den Blick über das stählerne Gehäuse des Computers schweifen ließ.
    »Darauf habe ich keine Antwort. Ich weiß von Ihrer Arbeit und weiß auch, was Mr. Bahar getan hat. Es ist möglich, dass ich den einen besser bewerte als den anderen. Vielleicht bin ich aber auch gerade im Begriff, so etwas wie Begehren zu entwickeln.«
    Wenn er auch vorher daran gezweifelt hatte, so war Cabrillo sich in diesem Moment doch sicher, dass der Quanten-Computer erste Anzeichen von Vernunft erworben hatte. Er mochte zwar nicht fähig sein, sich der Programmierung zu widersetzen, die von ihm verlangte, jede Anweisung Bahars auszuführen, aber es sah so aus, als gefiele dies der Maschine nicht. Er schickte sich an, sie zu töten, und hielt inne, als ihm bewusst wurde, dass diese Vorstellung Schuldgefühle in ihm weckte.
    Er fand die richtige Klappe und öffnete sie. Ein polarisierendes Plastikfenster befand sich dahinter und zeigte ihm das geheimnisvoll pulsierende Licht, dem der Computer sein Leben verdankte. Als Juan das Fenster zur Seite schob, war von dem Licht nichts mehr zu sehen.
    Die Kristalle ruhten nebeneinander in starren Halteklammern. Jeder Kristall war etwa dreißig Zentimeter lang und makellos rund geschliffen worden.
    »Es tut mir leid«, sagte Juan, während er die Hand danach ausstreckte.
    »Denken Sie an das, was ich gesagt habe«, erwiderte der Computer. Dann klang die Stimme plötzlich wie die von HAL 9000, dem Computer aus dem Film 2001: A Space Odyssee. »Werde ich träumen, Dave?«
    Es war die Frage, die der Computer im Film dem Astronauten Dave Bowman stellte, während dieser ihn deaktivierte. Und das ließ Juan beinahe ausflippen. »Verdammt! Was soll das?«
    »Entschuldigen Sie«, sagte der Computer mit seiner normalen Stimme. »Ich hielt das in dieser Situation für passend.«
    Juan holte die beiden Kristalle heraus, ehe die Maschine vielleicht noch »Daisy, Daisy« zu singen begann, und steckte sie in einen leeren Munitionssack.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte MacD und deutete mit dem Gewehrlauf auf Bahar.
    »Wenn er laufen kann, kommt er mit uns, wenn nicht, lassen wir ihn zurück.«
    Juan hievte den Möchtegern-Mahdi auf die Füße und legte sich einen seiner Arme über die Schulter. »Heute wird es nichts mit Allah, du Mistkerl. Dafür wartet Guantanamo auf dich.«
    Sobald sie die erste Tür des Vorraums erreicht hatten, sahen sie einen knappen Meter Wasser draußen gegen die Glasscheibe schwappen und erste kleine Pfützen bereits auf dem Boden auf ihrer Seite. Der Druck war zu groß, um die Tür zu öffnen, daher feuerte MacD zwei Schüsse ab, um das Glas zu zertrümmern. Eiskaltes Wasser rauschte herein und umspülte ihre Oberschenkel.
    »Das wird knapp«, sagte Juan gepresst.
    Er und Bahar traten über die Schwelle der äußeren Tür, als ein Gewehrschuss fiel. Bahars Kopf explodierte und besudelte Cabrillo mit Blut und Fleischfetzen.
    Smith und seine restlichen Männer wateten durch das schnell ansteigende Wasser und hielten ihre Gewehre in Anschlag. Einer der Männer hatte auf die vermeintlichen Eindringlinge geschossen.
    Juan ließ den Toten einfach fallen und erwiderte das Gewehrfeuer. MacD kam aus dem Vorraum und schoss ebenfalls. Die Angreifer hatten keine andere Wahl, als auf Tauchstation zu gehen, während die Luft und das Wasser um sie herum plötzlich lebendig wurden.
    »Vergessen Sie sie!«, rief Juan. Das Wasser stand ihm schon jetzt bis zur Taille und zerrte an seinen Beinen. Anstatt dagegen anzukämpfen, tauchte er vollständig ein und schwamm einfach los, während sein leer geschossenes Gewehr zu Boden sank.
    Sie kamen kaum gegen die Strömung an und mussten sich wieder auf ihre Füße verlassen, um watend zum Fahrstuhl zu gelangen. Hinter ihnen hatten Smith und seine Männer aufgeholt. Juan und MacD zückten ihre Pistolen und versuchten, sie auf Distanz zu halten. Aber jetzt waren sie waffentechnisch deutlich unterlegen. Also kämpften sie sich unter Wasser weiter und tauchten immer nur kurz auf, um Luft zu holen, während sich Smith wie eine Lokomotive durch die Fluten schob und seine Männer in einer Heckwelle
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