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Killerwelle

Titel: Killerwelle
Autoren: Clive Cussler
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in den dritten zu gelangen, bis sie schließlich den Schacht mit dem Förderlift erreichten. Eine orangefarbene Sperre sicherte das nahezu bodenlose Bohrloch. Daneben befand sich eine weitere Stahltür zu einer Treppe, die im Zickzack zur untersten Sohle hinabführte. Glücklicherweise brauchten sie nur zwei Sohlen weit hinunterzusteigen, um auf die Sohle zu gelangen, auf der sich die Bergleute zu dicht an den Fluss herangegraben hatten.
    Sie erreichten den Seitenarm des Bergwerks etwa eine Viertelstunde später. Dort hätten sie laut Mercer die besten Chancen, ihren Plan erfolgreich in die Tat umzusetzen. Dankbar nahmen alle ihre Rucksäcke ab und stellten sie auf den Boden. Jeder hatte so viel Sprengstoff eingepackt, wie er tragen konnte. Der Bergbauingenieur hatte auch die Mindestmenge ausgerechnet, die sie brauchen würden.
    Dieser Vorraum war im Gegensatz zum restlichen Bergwerk von eher bescheidener Größe. Die Decke wies gefährliche Risse auf, und in den Unebenheiten des Bodens hatte sich Wasser angesammelt. Eddie, der die Kondition eines Marathonläufers besaß, holte sofort die Bohrmaschine mit Diamantenbohrer hervor, die mit einem Akku betrieben wurde, und machte sich an die Arbeit. Max und Linda bereiteten den Sprengstoff vor und füllten damit die Löcher in den Felswänden der Kammer.
    Cabrillo wäre liebend gern an Ort und Stelle geblieben, um seinem Team zu helfen und anschließend schnellstens wieder in den Sonnenschein über Tage zurückzukehren, doch er blickte hinüber zu MacD. »Sind Sie sicher, dass Sie bei dieser Geschichte mitmachen wollen?«
    »Betrachten Sie es als meine letzte Prüfung am Ende meiner Probezeit.«
    Juan nickte. »Okay. Wenn wir diesen kleinen Coup erfolgreich durchziehen, sind Sie vollwertiges Mitglied der Corporation.«
    »Heißt das, ich bekomme auch meinen Anteil von dem Bonus?«, fragte der immer so lässige Mann aus Louisiana.
    »Jawohl.«
    »Dann sollten wir schnellstens die Pferde satteln.«
    Während des Hubschrauberflugs nach Pensacola war Langston Overholt auf die Idee gekommen, dass es vielleicht die Mühe wert wäre zu versuchen, die Kristalle aus dem Quantencomputer zu stehlen. Wie es seiner Natur entsprach, betrachtete er jede Situation unter einem langfristigen Aspekt und fragte sich in diesem Fall, was geschehen würde, nachdem Bahar ausgeschaltet worden wäre. Über eine derart leistungsfähige Maschine zu verfügen, würde den Vereinigten Staaten einen bedeutenden strategischen Vorteil gegenüber ihren Feinden verschaffen. Und während er nicht die geringste Ahnung hatte, wie diese Maschine aussah und funktionierte, verlieh allein das Wissen um die Bedeutung der Kristalle ihrer Beschaffung allerhöchste Priorität. Er war überzeugt, dass es sicherlich einen Wissenschaftler gäbe, der genau wüsste, wie sie eingesetzt werden mussten.
    Er setzte ihren Wert willkürlich mit fünfzig Millionen Dollar an und bat MacD, Juan dieses Angebot zu unterbreiten und seine Entscheidung abzuwarten.
    Cabrillo hätte es auch ohne diesen Anreiz getan, aber das zusätzliche Honorar würde ihm sicherlich nicht wehtun.
    »Dreißig Minuten, Max«, sagte Juan. »Keine Sekunde länger. Unter keinen Umständen dürft ihr auf uns warten.«
    Max sah ihm in die Augen und nickte grimmig. »In Ordnung.«
    Die beiden entfernten sich im Laufschritt, während die anderen zurückblieben und ihre Arbeit abschlossen. Diesmal wollten sie zum Personenfahrstuhl, der sich nicht weit vom Förderlift entfernt befand. Sie gingen davon aus, dass er repariert und in Betrieb war. Cabrillo drückte auf den Rufknopf, und ein mechanisches Klirren hallte durch den Schacht. Sekunden später kam die Kabine herauf. Allerdings war es eher ein Käfig als eine Kabine. Sogar den Boden bildete ein offenes Drahtgeflecht, das ein wenig nachgab, als sie darauf traten.
    »Das sieht nicht gerade Vertrauen erweckend aus«, stellte Juan fest und drückte auf den Knopf neben der 23 – in der Hoffnung, dass Mark Murphy nicht nur geprahlt hatte.
    Sie schalteten ihre Stirnlampen aus, während der Käfig ins schwarze Nichts hinabsank. Auf ihrer Abwärtsfahrt klapperte und quietschte die betagte Konstruktion. Nach zwei Minuten tippte MacD auf Cabrillos Arm.
    »Schauen Sie mal nach unten.«
    Ein gelblicher Schimmer drang von unten zu ihnen herauf. Das musste ihre Ziel-Sohle sein. Wie sie erwartet hatten, befand sich Bahar da unten. Das einzige Problem war, dass sie nach Cabrillos Plan längst im Besitz der Kristalle hätten
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