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Killerwelle

Titel: Killerwelle
Autoren: Clive Cussler
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Gebäudes und brachte den Schützen zum Schweigen.
    Weitere Wächter tauchten aus ihren Deckungen auf, die sich über den gesamten Komplex verteilten – hinter Erdhaufen und Stapeln verrosteter Gerätschaften und Maschinenteile sowie aus den Gebäuden selbst. Drei Männer, die mit Kalaschnikows bewaffnet waren, starteten aus einem kleinen Geräteschuppen zu einem selbstmörderischen Spurt über das freie Gelände. Sie mussten gut zweihundert Meter überwinden, um Mike und Jim zu erreichen.
    Linc streckte einen von ihnen nieder, ehe das Geschütz-Team die Gatling herumschwenkte und sie unter Beschuss nahm. Die beiden sahen wie Marionetten aus, die von einem Epileptiker geführt wurden. Sie schüttelten sich und zitterten, als sie innerhalb von fünf Sekunden von mehr als einhundert Kugeln getroffen wurden. Was von ihnen noch übrig war, versickerte im staubigen Boden.
    Ein schwarzer Kleinbus schoss aus einer Garage und raste in Richtung Bunker. Mike nahm ihn sofort mit der Gatling aufs Korn, aber die kleinen Kaliber-.22-Projektile prallten von seiner Panzerung ab und konnten noch nicht einmal die abgenutzten Reifen durchlöchern. Linc schaffte es immerhin, den Wagen dreimal zu treffen, ehe er hinter dem Bunker verschwand. Allerdings ohne sichtbare Wirkung.
    »Chef, der Hahn ist im Hühnerstall«, funkte er auf die vage Chance hin, dass seine Stimme in der unterirdischen Festung zu hören war.
    Er suchte die Anlage mit seinem Zielfernrohr auf lohnende Jagdbeute ab. Ein Gegner hatte sich auf dem Dach eines Salzspeichers versteckt und machte sich bemerkbar, indem er aufsprang und eine RPG auf die Reise schickte. Er war wieder verschwunden, ehe Linc einen Schuss anbringen konnte. Die Rakete hinterließ eine Abgasspur wie einen Pinselstrich am Himmel, als sie taumelnd in Richtung des Maschinengewehrnests der Corporation flog. Beim Aufprall schleuderte sie ein wenig Erde in die Luft, aber nicht viel mehr.
    Linc zielte weiterhin mit seinem Gewehr auf das Dach und zählte die Sekunden, die es dauerte, um den Raketenwerfer erneut zu laden.
    Mike Trono kam ihm um Nasenlänge zuvor und hatte den nächsten Angriff genau abgepasst. Eine Millisekunde, bevor sich der Terrorist erhob, feuerte er eine kurze Salve aus der Gatling ab. Der Raketenschütze kam im Kugelhagel hoch und wurde von der zwei Sekunden dauernden Salve zerfetzt. Seine Leiche kippte über die Dachkante, ehe die Schwerkraft wirksam wurde und er stumm in die Tiefe stürzte.
    Lincoln wischte sich übers Gesicht und setzte seine Zielsuche fort. Aber er war sich ziemlich sicher, dass der Kampfeswille dieser Typen gebrochen war. Das wurde nur einen kurzen Moment später bestätigt, als ein weißer Stofflappen, der ans Ende eines Schaufelstiels gebunden worden war, am Seiteneingang der Garage erschien. Zwei Männer traten ins Freie. Einer schwenkte die improvisierte Fahne, und der andere reckte die Hände so hoch über den Kopf, dass es aussah, als gehe er auf Zehenspitzen.
    Es war gar nicht daran zu denken, dass sich einer aus dem Team aus seiner Deckung herauswagte, daher streckten sich die beiden unbewaffneten Männer nach zwei Minuten demonstrativ auf dem Boden aus und verschränkten die Hände im Nacken. Es war eine Position, die Linc aus dem Golfkrieg kannte, als er seinerzeit zwei Dutzend Männer gezwungen hatte, ihre Waffen niederzulegen und sich ihm zu ergeben.
    Er hoffte, dass es unter Tage genauso gut ablief.
     
    Zehn Minuten nach dem geplanten Beginn der Ablenkungsaktion hatten sie ein unerwartetes Erfolgserlebnis. MacD entdeckte Fußspuren auf dem staubigen Boden, und da sie annehmen konnten, dass sie von Mercer stammten, weil er der Letzte gewesen sein musste, der bis zu dieser Stelle vorgedrungen war, folgten sie ihnen bis zu einem ziemlich unsauber gestemmten Loch in der Wand eines offenbar wenig benutzten Lagerraums. Bretter waren vor die etwa türgroße Öffnung genagelt worden, doch nach ein paar kräftigen Fußtritten gaben sie nach, fielen polternd nach innen – und das Team stand plötzlich im Albatross-Bergwerk.
    Der Raum war etwa zweieinhalb Meter hoch. Sie befanden sich in einer Ecke hinter einem der dicken Steinpfeiler, die man als natürliche Stützen stehen gelassen hatte. Die zerklüfteten Wände ringsum bestanden aus schmutzig grauem Salz. Dank des Lageplans, den sie sich alle eingeprägt hatten, kannten sie ihren genauen Standort und den Weg zu ihrem Zielpunkt.
    Sie brauchten ein paar Minuten, um vom ersten Raum in den nächsten und weiter
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