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Killerwelle

Titel: Killerwelle
Autoren: Clive Cussler
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sein müssen. Die zufällige Begegnung mit der Patrouille und die Verzögerung auf der Suche nach dem Eingang zum Bergwerk hatten ihren Zeitplan völlig auf den Kopf gestellt.
    »Bereit?«
    »Schon seit meiner Geburt, Sir.«
    Der Käfig wurde langsamer, als er sich dem Haltepunkt näherte. Sie konnten sich in dem kleinen Gehäuse nirgendwo verstecken, daher duckten sie sich und hielten ihre Gewehre schussbereit. Es kam zu einem weichen Stopp, da sich das lange Kabel dehnte und wieder zusammenzog, ehe es zum Stillstand kam.
    Auf dieser Ebene bestand der Vorraum des Lifts aus einem rechteckigen Raum mit einer Seitenlänge von etwa sechs Metern und mehreren Ausgängen. In der Ferne und außer Sicht war das tiefe Brummen eines Generators zu hören, der die einzige gelbe Baustellenlampe in einer Ecke mit elektrischem Strom versorgte.
    Niemand näherte sich, daher griff Juan nach oben, um die Sicherheitstür zu entriegeln und aufzudrücken. Er warf einen Blick um die Ecke. Niemand war zu sehen, aber eine Kalaschnikow lehnte an einer Wand, als hätte sich jemand nur für einen kurzen Moment entfernt. Juan richtete sich langsam auf.
    Der Generator verursachte gerade so viel Lärm, um Schrittgeräusche zu übertönen, daher verließen sie den Fahrstuhl und drückten sich an eine Wand in der Nähe der Öffnungen, die den Zugang zum Stollensystem des Bergwerks gestatteten. Juan wollte sich gerade umschauen, als ein Mann hereinkam. Er war der Wachtposten, der eigentlich für den Fahrstuhl zuständig war. Er entdeckte Cabrillo und machte kehrt, ehe Juan ihn festhalten konnte. Der Mann sprintete los, angetrieben von Adrenalin und nackter Angst.
    MacD verfolgte ihn und kam ihm mit jedem Schritt näher. Wie ein Defensive Back auf der Jagd nach dem Spieler im Ballbesitz bewegte er sich mit sturer Entschlossenheit. Selbst mit nur einem Bein und einer Prothese betrachtete sich Juan als schnell, aber im Vergleich mit dem, was sich vor seinen Augen abspielte, war er geradezu eine Schnecke.
    Die Anzahl der Lampen an der Decke reichte gerade aus, so dass er genug erkennen konnte, während er den beiden folgte. Der Wächter musste gespürt haben, dass Lawless aufholte, denn er stoppte plötzlich und ließ sich einfach fallen, so dass MacD gezwungen war, über ihn hinwegzusetzen. Cabrillo wusste, was nun kommen würde, und bremste ebenfalls seinen Lauf. Er brachte sein Gewehr in Anschlag, während der andere Mann nach der Pistole an seiner Hüfte griff.
    Lawless hatte sein Gleichgewicht noch nicht vollständig wiedererlangt und wandte seiner Jagdbeute noch den Rücken zu. Der Mann riss die Pistole hoch, als Juan das Gewehr gegen seine Schulter drückte und durch das Halbdunkel visierte. Ein zu langes Zögern konnte MacD das Leben kosten, aber ein Fehlschuss würde höchstwahrscheinlich ihn treffen.
    Die REC7 knallte wie eine Peitsche, und der Pistolenschütze in spe bekam die Kugel in die rechte Schulter. Sie drang in seine Lunge ein und trat dicht unter der Brustwarze wieder aus. Ihre kinetische Energie warf ihn auf den felsigen Untergrund, wo er reglos liegen blieb.
    »Man dankt«, rief Lawless, als er erkannte, was sich hinter ihm abgespielt hatte. »Aber unser Überraschungseffekt hat sich, wie man so schön sagt, in Luft aufgelöst.«
    Cabrillo traf eine schnelle Entscheidung. »Pfeif auf das Geld. Verschwinden wir lieber von hier.«
    Sie machten kehrt, um schnellstens zum Fahrstuhl zurückzukehren. Da erschien eine weitere Gestalt in der Gangöffnung, eine Pistole in der Hüfte. Cabrillo versetzte Lawless einen Stoß und warf sich selbst ebenfalls zu Boden, als die Pistole abgefeuert wurde und Flammenzungen aus der Mündung schlugen. Die Kugeln lagen jedoch weit daneben, und keiner der Männer wurde getroffen. Aber sie wurden festgenagelt, während Verstärkung angefordert wurde.
    Eilig auf allen vieren über den Boden kriechend suchten die beiden Männer hinter einem der breiten Stützpfeiler Deckung. Ihr einziger Vorteil – die Überraschung! – war dahin, und die Verteidiger kannten sich in dieser unterirdischen Welt besser aus als Juan und MacD, die nur einen eiligen Blick auf eine grobe Skizze hatten werfen können.
    Um ihre Lage noch zu verschlimmern, entdeckte Juan eine Restlicht-Videokamera, die an einem Stützträger über einem Förderband installiert war. Das brusthohe, etwa einen Meter breite Förderband verschwand im angrenzenden Raum. Juan bezweifelte, dass dies die einzige Kamera war, woraus sich ergab, dass Bahar und
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