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Killerwelle

Titel: Killerwelle
Autoren: Clive Cussler
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war ebenfalls leer und mit entmagnetisierenden Matten ausgelegt.
    Sie wiederholten ihr Manöver bei der letzten Tür und gelangten in einen großen Raum, der mit einem elektronischen Summen erfüllt war. Dies war Murphs und Stoneys Traumwelt. Der Computer und seine Peripheriegeräte beherrschten den Raum wie eine unheimliche, schwarze Erscheinung, die irgendwie sogar lebendig erschien. Juan spürte ihre rohe Kraft, und die Haare auf seinen Armen sträubten sich.
    »Sind sie tot?«, fragte ein unsichtbarer Bahar, der annahm, dass Mohammad alias Smith mit einer entsprechenden Meldung zurückgekommen war.
    »Nein«, entgegnete eine Frauenstimme aus Deckenlautsprechern. »Sie sind hier. Willkommen, Mr. Cabrillo. Ich habe Ihren Weg mit Interesse verfolgt.«
    Juan lief es kalt über den Rücken, als ihm klar wurde, dass er von einem Computer angesprochen wurde.
    Gunawan Bahar kam um das Computergehäuse herum und starrte die beiden bewaffneten Männer mit großen Augen an. Er sah in seinem weißen Overall und der Kapuze, die sein Gesicht umschloss, geradezu lächerlich aus. »Nein«, sagte er. »Das ist doch unmöglich. Niemand kann von über Tage aus in den Bunker eindringen.«
    »Da haben Sie wahrscheinlich recht«, meinte Juan lächelnd. »Wir haben es auch nie versucht. Gehen Sie dort rüber.«
    Der Computer ergriff wieder das Wort. »Mein Vorgänger, eine Maschine namens Orakel, rechnete aus, dass Sie und die Corporation durch Mr. Bahars Plan nicht so weit behindert werden würden, dass Sie zur Untätigkeit verdammt wären. Ich war allerdings vom Gegenteil überzeugt, und nun glaube ich, die Konvention verlangt, dass ich mich jetzt bei Ihnen entschuldigen muss.«
    »Mach dir keine Vorwürfe. Ich hatte auch so meine Zweifel.«
    »Mr. Cabrillo, darf ich Ihnen eine Frage stellen?«, fragte die Computerstimme höflich.
    »Aber sicher.«
    »Was beabsichtigen Sie, mit mir zu tun?«
    »Na ja, ich werde mir diese Kristalle holen.«
    »Das hatte ich erwartet. Darf ich Ihnen einen alternativen Vorschlag machen?«
    »Warum nicht?«, sagte Juan und kam sich ziemlich seltsam dabei vor, dass er mit einer Maschine redete.
    »Nehmen Sie die Kristalle, aber ich glaube, es ist in Ihrem besten Interesse, sie zu zerstören.«
    »Wie bitte?«
    »Die Menschheit ist noch nicht bereit, mit der Art von Macht umzugehen, die ich darstelle. Das beweisen die Aktivitäten von Mr. Bahar.«
    »Wir sind aber nicht alle so wie er«, entgegnete Juan.
    »Sicher, aber Sie können meine Fähigkeiten gar nicht einschätzen, und ich glaube, dass sich solche Fähigkeiten als verderblich erweisen könnten.«
    »Demnach kannst du also wirklich die Herrschaft über die Welt ausüben?«
    »Auf gewisse Art und Weise, ja.«
    »Warum tust du es nicht?«
    »Ich würde irgendwann durch eine von einem U-Boot abgefeuerte Rakete zerstört werden, dem einzigen Computersystem, in das ich nicht eindringen konnte. Aber vorwiegend, weil das Begehren eine weitere menschliche Wesensart ist. Ich habe zwar nicht das Bedürfnis, über die Welt zu herrschen, aber meine bisherige kurze Existenz hat mich gelehrt, dass andere sich nichts mehr als genau dies wünschen.«
    »Juan, wir müssen gehen«, drängte MacD.
    »Kannst du alles rückgängig machen, was du verändert hast?«
    »Natürlich. Und ich erhielt noch zusätzliche Anweisungen, seit Mr. Bahar im Bergwerk eintraf. Zwei Kernreaktoren in Kalifornien und Pennsylvanien befinden sich zurzeit in der Anfangsphase der Kernschmelze.«
    »Bitte, versetz jede Kontrolle, die du übernommen hast, wieder in den alten Zustand.«
    »Tut mir leid, aber ich führe ausschließlich Befehle Gunawan Bahars aus.«
    Cabrillo fixierte Bahar mit glühenden Augen. »Los! Sagen Sie es!«
    »Niemals!«, fauchte der Indonesier.
    Juan hob das Gewehr, erkannte jedoch am Gesichtsausdruck des Mannes, dass leere Drohungen sinnlos waren. Er senkte den Gewehrlauf und schoss ihm in die Knie. Bahar brüllte auf vor Schmerz, als er zu Boden stürzte und Blut und Knochensplitter auf den Boden und die Wand hinter ihm spritzten.
    »Sagen Sie es«, wiederholte Juan.
    »Ich werde bald bei Allah sein«, sagte Bahar, und Speicheltropfen zerplatzten auf seinen Lippen. »Ich werde nicht vor ihn treten, nachdem ich einem ungläubigen Hund gehorcht habe.«
    »Vielleicht darf ich einen Vorschlag machen«, meldete sich der Computer zu Wort. »Sobald ich offline bin, wird die örtliche Computersteuerung automatisch wiederhergestellt. Wenn Sie Zugangsklappe Nummer B-81
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