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(K)ein Mann fuer die Liebe

(K)ein Mann fuer die Liebe

Titel: (K)ein Mann fuer die Liebe
Autoren: Kelly Hunter
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Immer wieder sah er ihren flehenden Blick vor seinem inneren Auge. Schließlich griff er noch einmal zum Telefon und wählte die Nummer seiner Mutter.
    Christina nahm nicht ab.
    Cole wartete, bis der Anrufbeantworter ansprang, und hinterließ eine Nachricht. „Mum, hier ist Cole. Ich wollte dir nur sagen, dass ich weiß, wie verletzt du bist. Mir ist bewusst, dass die vergangenen Jahre hart für dich waren. Nach Dads Tod hatte ich gehofft, du könntest endlich dein eigenes Leben führen und die Vergangenheit hinter dir lassen. Vergeben und vergessen, wie man sagt. Doch ich befürchte, das ist dir nicht gelungen.“
    Er atmete tief durch und sammelte Kraft, ehe er weitersprach.
    â€žIch werde Jolie nicht deinetwegen aufgeben. Schließlich bin ich nicht dein Mann, sondern dein Sohn. Und ich habe endlich eine Frau gefunden, die ich von Herzen liebe. Deshalb hatte ich mehr von dir erwartet, als mich vor die Entscheidung zu stellen, entweder die Frau aufzugeben oder die Firmenleitung. Du hast ihr nicht eine einzige Chance gegeben. Das verletzt mich am meisten. Wie sehr du den Menschen um dich herum wehtust, willst du gar nicht sehen. Für dich zählen nur deine eigenen Demütigungen. An diesem Wochenende hat mir jemand gesagt, ich sei rücksichtslos. Im ersten Moment hat mich das entsetzt, doch mittlerweile muss ich zugeben, dass es stimmt. Es ist mir egal, ob ich dich verletze. Und das, Mum, solltest du als Warnung verstehen.“
    Mit diesen Worten legte er auf.
    Nach einer kurzen Bedenkzeit versuchte er, Jolie zu erreichen. Doch auch sie meldete sich nicht. Ihre Anschuldigungen am gestrigen Abend hatten ihn nachdenklich gemacht. Er war ihr so viele Erklärungen schuldig, dass er nicht mehr wusste, wo er anfangen sollte.
    â€žHey“, murmelte er, als das Band ansprang. Er presste den Hörer ans Ohr und streckte sich auf dem Bett aus. „Wir haben die ganze Nacht durchgearbeitet, und auch den gesamten Sonntag, aber jetzt steht der Geschäftsbericht und wir haben ein wasserdichtes Konzept, das wir morgen vorstellen werden. Ob mit mir oder ohne mich – die Rees Holding wird die Krise meistern. Ich habe gemerkt, wie besorgt du deswegen warst, und deshalb wollte ich dich informieren, dass alles gut aussieht.“
    Das war nur der erste Teil der Nachricht, der schwerere stand ihm noch bevor.
    â€žDu hast mir vorgeworfen, ich hörte den Menschen nicht zu und hätte dich in eine Situation gedrängt, auf die du noch nicht vorbereitet warst. Es tut mir leid. Du hast recht. Ab sofort werde ich dir zuhören. Wenn du mir also noch etwas sagen möchtest – ich bin für dich da.“
    Erschöpft und traurig wartete er kurz, dann fuhr er fort. „Du sagtest, ich sei rücksichtslos, und in gewisser Weise hast du auch damit recht. Ich werde mir mein Leben nicht von meiner Mutter mit ihrem Hass und ihrer Bitterkeit zerstören lassen. Dafür bitte ich nicht um Entschuldigung. Aber ich bin nicht immer rücksichtslos, und ich bin nicht so eigennützig wie mein Vater. Du hast mir so wehgetan, Jolie, als du sagtest, du sähest meinen Vater in mir. Ich habe einen Großteil meines Lebens mit dem Bemühen verbracht, nicht so zu werden wie er. Und ich bin sicher, dass du dich irrst. Ich bin nicht wie er.“
    Was noch? Was konnte er dieser Frau, die er so sehr liebte, sagen? „Eines noch: Du behauptest, ich könne keine Kompromisse eingehen. Das ist falsch. Ich bin der Fachmann für Kompromisse.“
    Hatte er noch etwas vergessen? „Noch ein Wort zu deinem Vorwurf, ich sei stur. Das stimmt. Ich glaube noch immer an uns. Wenn ich daran denke, welch eine wunderbare Zeit wir zusammen hatten, kann ich einfach nicht glauben, dass du mich nur benutzt hast. Tief in meinem Herzen weiß ich, dass du etwas für mich empfindest.“
    Mit geschlossenen Augen atmete er tief durch. „Weißt du eigentlich, wie schwierig es für jemanden in meiner Position ist, anderen zu vertrauen? Jeder erwartet etwas von mir. Geld, Einfluss, Erfolg. Selbst meine Familie fordert ständig etwas ein – sie appellieren an meine Liebe, an meine Treue und setzen dies zu ihrem eigenen Vorteil ein. Sogar Hannah. Sie ist meine Schwester und ich liebe sie sehr, aber wirklich vertrauen kann ich auch ihr nicht. Nach einer Frau, der ich bedingungslos vertrauen kann, habe ich mich immer gesehnt. Und jetzt glaube ich, sie gefunden zu haben. In dir.“
    Seine
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