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(K)ein Mann fuer die Liebe

(K)ein Mann fuer die Liebe

Titel: (K)ein Mann fuer die Liebe
Autoren: Kelly Hunter
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aber klang fest.
    Am anderen Ende blieb es still.
    â€žIch hätte mir gewünscht, Sie wären gestern zu dem Dinner gekommen“, fuhr Jolie fort. „Vielleicht hätten wir es gemeinsam geschafft, die Klatschmäuler zum Schweigen zu bringen, damit sie uns endlich nichts mehr anhaben und wir in Ruhe leben können. All die Jahre hatte ich geglaubt, Sie seien die Anstifterin dieser bösen Gerüchte. Doch inzwischen habe ich erkannt, dass auch Sie nur ein Opfer sind. Es tut mir leid, dass ich Sie zu Unrecht verdächtigt habe. Ich hatte immer geglaubt, Sie seien stark. Aber Sie sind genauso schwach und verwundbar wie wir alle.“
    â€žLass mich in Ruhe“, stöhnte Christina Rees. „Warum kannst du mich nicht endlich in Ruhe lassen?“
    â€žDas habe ich versucht“, entgegnete Jolie. „Ich bin so weit von Queenstown fortgegangen wie möglich. Doch nach dem Tod Ihres Mannes wollte ich bei meiner Mutter sein. Sie brauchte mich. Tja, und dann passierte das Lawinenunglück, als ich mit Ihrem Sohn gemeinsam im Lift saß. Ich wollte Sie nicht verletzen.“ Jolie räusperte sich. „Jetzt bin ich wieder in Christchurch. Und ich bitte Sie, Mrs Rees, ziehen Sie dieses Misstrauensvotum gegen Ihren Sohn zurück. Sonst zerstören Sie Ihre gesamte Familie. Ich glaube daran, dass Sie nicht nur aus Hass und Bitterkeit bestehen. Tief in Ihrem Innern haben Sie Würde, und Sie lieben Ihre Kinder. Bitte, Mrs Rees, machen Sie diesen Schritt rückgängig. Ich werde in Christchurch bleiben. Von mir haben Sie nichts zu befürchten.“
    â€žIch wünschte, ich könnte dir glauben“, zischte Christina Rees. Dann war die Leitung tot. Sie hatte aufgelegt.
    Der nächste Anruf galt ihrer Mutter. Rachel hatte niemals vorgegeben, völlig unschuldig an der Affäre mit James Rees gewesen zu sein. Und deshalb wollte Jolie ganz offen zu ihr sein.
    â€žDas Dinner lief nicht so gut“, begann sie ohne Umschweife. „Ich passe nicht in seine Welt. Alle waren so feindselig. Und nun will Christina Rees ihren Sohn aus der Firma werfen. Ich habe sie angerufen, um ihr zu sagen, dass ich Cole verlassen habe. Doch sie glaubt mir nicht.“
    Rachel erwiderte nichts.
    â€žCole wird versuchen, sie zu überstimmen. Am Montag gibt es eine Versammlung, aber ich weiß nicht, wie stark seine Stellung in der Firmenleitung ist. Seit dem Lawinenunglück ist Rees Enterprises in finanziellen Schwierigkeiten, denn das Skigebiet war unterversichert. Und zusätzlich verliert das Unternehmen im Moment Geld, weil niemand die Lifte und Pisten benutzen kann. Gleichzeitig versucht Cole, niemanden zu entlassen. Er ist ein guter Mann, Mum. Ich wünschte …“ Jolie schloss die Augen. „Ich wünschte, das mit dir und James Rees wäre niemals geschehen. Wenn ihr alle – auch Christina – stärker gewesen wärt und euch mehr Gedanken darüber gemacht hättet, wie ihr möglichst wenige Menschen mit dieser Geschichte verletzt, könnten Cole und ich jetzt unsere Liebe leben. So aber scheint es, als müssten wir für eure Fehler büßen. Irgendjemand muss immer bezahlen, und dieses Mal sind es Hannah, Cole und ich.“
    Der Geschäftsbericht ging am Sonntagmorgen um Viertel nach sieben an alle Vorstandsmitglieder. Eine Stunde später bekam Cole den ersten Anruf, dann stand das Telefon nicht mehr still. Am späten Nachmittag stand das neue Finanzierungskonzept für die Firma fest. Zwölf Stunden nach dem ersten Anruf stellte Cole das Telefon ab und ließ sich kopfüber auf das Bett fallen. Den ganzen Tag über waren Derek und Hannah bei ihm gewesen, denn Cole wollte sicherstellen, dass Hannah über alle Geschäftsbereiche der Holding informiert war, wenn sie am Montag tatsächlich die Firmenleitung übernehmen musste. Und in diesem Fall wollte er ihr Derek an die Seite stellen, seinen besten Mitarbeiter.
    Cole hatte seine Schwester nicht einmal gefragt, wem sie ihre Stimme geben würde, wenn es zum Misstrauensvotum kam. Und Hannah selbst hatte das Thema mit keiner Silbe erwähnt.
    Erst als sie ging, hatte sie ihn gedrängt, noch einmal zu Christina zu gehen und mit ihr über seine Gefühle und seine Hoffnungen zu sprechen.
    Doch Cole hatte nur den Kopf geschüttelt. „Was soll ich ihr sagen, Han? Soll ich sie anflehen, diesen Schritt nicht zu tun?“
    Aber Hannahs Bitte ließ ihn nicht los.
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