Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Raffkes

Die Raffkes

Titel: Die Raffkes
Autoren: Berndorf Jacques
Vom Netzwerk:
Kriminalroman
    DER AUTOR Jacques Berndorf – Pseudonym des Journalisten Michael Preute – wurde 1936 in Duisburg geboren und lebt heute in der Eifel. Er war viele Jahre als Journalist tätig, arbeitete unter anderem für den stern und den Spiegel , bis er sich ganz dem Krimischreiben widmete. Seine Siggi-Baumeister-Geschichten haben inzwischen Kultstatus, erschienen sind bisher: EifelBlues (1989), Eifel-Gold (1993), Eifel-Filz (1995), Eifel-Schnee (1996), Eifel-Feuer (1997), Eifel-Rallye (1997), Eifel-Jagd (1998), Eifel-Sturm (1999), Eifel-Müll (2000.), Eifel-Wasser (2001) und EifelLiebe (2002). Eifel-Filz war 1996 für den ›Friedrich-GlauserPreis‹, den Autorenpreis deutschsprachiger Kriminalschriftsteller, nominiert. Ebenfalls 1996 erhielt Michael Preute für sein Gesamtwerk den Eifel-Literaturpreis und 2003 den ›Ehrenglauser‹ für seine Verdienste um die deutschsprachige Kriminalliteratur.
    Für meine Frau Gehli und meinen Sohn MichaelMogo.
Für Esther Bentz.
Für Alexandra Meyer und Christian Willisohn in
    München sowie den brummelnden Karl Aichinger in Weiden in der Oberpfalz – und nicht vergessen: » Du kannst nicht Jogurt essen und den Blues singen « , sagte Janis Joplin.
Und letztlich ein großer Dank an Dr. Helga Pischel
    in Bad Münstereifel.
Alles grau in grau. Halb-Engel kämpfen gegen
    Halb-Teufel. Niemand weiß, wo die Front verläuft. John le Carré, Agent in eigener Sache, 1980
    Für sie war Raffgier nicht nur gut, sondern obligatorisch. Sie haben so erfolgreich ein allgemeines Klima der Raffgier geschaffen, dass das Wort
    aus der Mode kam. Heute sagt man ERFOLG!
    dazu … Michael Moore, Stupid White Men, 2002
    Er kam aus Berlin, und da waren fein gesponnene Beziehungsgeflechte zum Zwecke des Machterhalts und der Bereicherung normal. Der Berliner Sumpf war europaweit zum Begriff für ein
    Mafiastück geworden, in dem sich Politfunktionäre mit Großspendern, Steuerjongleuren, Abschreibungshaien und halbseidenen Bordelliers
    verfilzt hatten … Hans Leyendecker, Die Korruptionsfalle, 2003

ERSTES KAPITEL
    Er hatte es versprochen, doch es war ihm unglaublich lästig. Es verstieß gegen jede Regel und konnte unter Umständen idiotisch enden. Möglicherweise war es das kleine Stück Hundescheiße, auf dem ein Staatsanwalt ausrutscht, um dann auf ewig in träger Mittelmäßigkeit zu dümpeln. Tante Ichen hatte am Telefon mit ihrer nörgeligen Altfrauenstimme erklärt: 
    »Mein Junge, der Mann ist wichtig. Der Mann hat Jura studiert, der Mann ist Rechtsanwalt, der Mann ist schließlich wer in Berlin. Er will nichts als ein informelles Gespräch. Mehr nicht.« 
    »Tante Ichen: Kein Staatsanwalt führt ein informelles Gespräch ohne ausreichende dienstliche Begründung. Die braucht er erstens für den Chef und zweitens für den eigenen Kopf.« Das klang nicht überzeugend. 
    »Wieso denn das?« Ihre Stimme war schrill. »Wieso kannst du dem Mann nicht entgegenkommen? Ist Höflichkeit in deinem Beruf Sünde? Ich habe Staatsanwälte in deinem Alter erlebt, die klauten in der Mittagspause auf dem Wochenmarkt in Kreuzberg Apfel.« »Das war achtzehnhundertsiebzig, Tante Ichen. Was will der Mann von mir? Er muss doch etwas angedeutet haben.« »Hat er nicht. Aber: Er spielt eine Rolle in der Stadt, eine sehr bedeutende Rolle.« »Ja, ja, ich weiß, er ist ein großer Krieger bei den Christlichen.« »Meine Güte, deine Sprache! Ja, und wenn schon. Er ist bei den Christlichen und heißt Dr. Walter Sirtel. Er ist so ein Häuptling Silberlocke, weißt du, sehr angenehm und garantiert diskret. Vielleicht kann er dir ja helfen. Er wird einen grauen Anzug tragen und im Knopfloch …« »Inwiefern sollte er mir helfen können?« »Was weiß ich! Vielleicht hat er Einfluss auf die Staatsanwaltschaft. Im Knopfloch steckt jedenfalls eine rote Nelke, hat er gesagt.« »Wenn er einen Angeklagten vertritt, gegen den ich ermittle, dann kann ich nur sagen …« »Jungchen, nun sei doch nicht so widerborstig. Er hat mir versichert, es geht weder um eine laufende Sache, die du bearbeitest, noch um einen Mandanten von ihm.« In vertraulichem Ton hatte sie hinzugefügt: 
    »Der verteidigt keine Hühnerdiebe, der spielt in der höchsten Liga. Leise, aber machtvoll im Hintergrund. Ich habe ihm jedenfalls gesagt: Du kommst.« Mann hatte seufzend entschieden: »Gut, ich treffe ihn!« Er grinste vor sich hin. Es machte wenig Sinn, sich Tante Ichen zu widersetzen, weil sie eine Verweigerung nicht zuließ, sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher