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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
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gesagt.«
    »Wer ist Ihre Mutter?«, fragte Mac schroff.
    »Wollen Sie im Ernst behaupten, das wüssten Sie nicht?« Fellows drehte sich nun zu den Brüdern um. »Nach all den Jahren, in denen Sie mir Ihren Reichtum und Ihre Privilegien unter die Nase gerieben haben? Ihretwegen hätte ich beinahe meine Stellung verloren, dabei ist das meine einzige Einnahmequelle. Doch warum sollte Sie das scheren? Warum sollte es Sie scheren, dass ich der Einzige bin, der sich um Mutter kümmert?«
    »Sie haben es wirklich nicht gewusst, Inspektor«, fiel Beth ihm ins Wort. Sie packte den Bart zurück ins Papier und überreichte ihn einer triumphierenden Katie. »Oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.«
    »Ich bin Künstler«, warf Mac ein. »Mir ist die Ähnlichkeit nie aufgefallen, obwohl ich doch ein glänzender Beobachter sein sollte.«
    »Aber Sie malen Frauen«, sagte Beth. »Ich habe Ihre Bilder gesehen, und wenn ein Mann darauf ist, dann verschwommen im Hintergrund.«
    Da gab er ihr recht. »Das schöne Geschlecht ist viel interessanter.«
    »Als ich vor dem Gemälde Ihres Vaters auf Kilmorgan stand, ist es mir sofort aufgefallen.« Sie lächelte. »Inspektor Fellows ist Ihr Halbbruder.«
    Die MacKenzies drängten sich in Harts Salon. Curry kam auch herbeigehastet, die anderen drei Diener blieben besorgt und neugierig in der Tür stehen.
    Beth atmete schwer, der Gang die Treppen hinunter hatte sie angestrengt. Ian sorgte dafür, dass sie sich neben ihm aufs Sofa setzte. Warum bildete er sich nur ein, er könnte sie von allem Ärger fernhalten? Sie war dickköpfig und hatte einen eisernen Willen. Ians Mutter hingegen war zum Opfer seines Vaters geworden und hatte in Angst vor ihm gelebt. Auch Beths Mutter war ein Opfer gewesen, doch Beth war es auf wundersame Weise gelungen, die Schrecken ihrer Kindheit zu überwinden.
    Hart kam als Letzter und schaute mit Adleraugen in die Runde. Bis auf Fellows saßen alle, er hingegen stand ihnen allein im großen hohen Salon gegenüber.
    »Wer ist Ihre Mutter?«, fragte Hart mit seiner kalten herzoglichen Stimme.
    Beth antwortete für den Inspektor. »Sie heißt Catherine Fellows, zurzeit wohnt sie in einem gemieteten Zimmer in Cheapside.«
    Hart musterte Fellows von oben bis unten, als sähe er ihn zum ersten Mal. »Sie muss umgehend in eine bessere Unterkunft ziehen.«
    Fellows geriet außer sich. »Warum zum Teufel sollte sie? Weil Sie die Schmach nicht ertragen könnten, wenn die Wahrheit ans Licht käme?«
    »Nein«, entgegnete Hart. »Weil sie etwas Besseres verdient. Wenn mein Vater sie ausgenutzt und im Stich gelassen hat, verdient sie es, in einem Palast zu leben.«
    »Uns hätte alles zustehen sollen. Die Häuser, die Kutschen, das verfluchte Schloss Kilmorgan. Sie hat sich die Finger wund gearbeitet, um mich zu ernähren, während Sie alle von goldenen Tellerchen gegessen haben.«
    »In unserer Kinderstube gab es keine Goldteller«, warf Cameron leichthin ein. »Aber ich hatte einen Lieblingsbecher aus Porzellan, dem fehlte schon der Henkel.«
    »Sie wissen genau, was ich meine«, keifte Fellows. »Sie hatten alles, was auch wir hätten haben sollen.«
    »Und wenn ich gewusst hätte, dass mein Vater eine Frau hungern und sein Kind allein großziehen lässt, hätte ich schon viel eher gehandelt«, sagte Hart. »Sie hätten es mir sagen sollen.«
    »Und bei einem MacKenzie angekrochen kommen?«
    »Es hätte uns allen viel Kummer erspart.«
    »Ich hatte ja meinen Beruf, habe mein eigenes Geld verdient, und beinahe hätten Sie mir auch das noch genommen. Ich bin zwei Jahre älter als Sie, Hart MacKenzie. Eigentlich hätte mir das Herzogtum gehören sollen.«
    Hart trat an den Tisch hinters Sofa und öffnete den Humidor. »Ich würde Ihnen ja gerne die Freude machen, aber das englische Rechtssystem sieht das anders. Mein Vater war mit meiner Mutter vier Jahre verheiratet, bevor ich geboren wurde. Uneheliche Kinder können Geld, nicht aber den Titel erben.«
    »Den würden Sie gar nicht wollen«, mischte sich Cameron ein. »Mehr Ärger, als einem lieb ist. Und bringen Sie Hart um Gottes willen nicht um, ich bin nämlich der Nächste in der Erbfolge.«
    Fellows ballte die Fäuste und ließ den Blick über die 15 Fuß hohen Decken, die Porträts der MacKenzies und Macs Bilder der fünf Hunde gleiten.
    Die Hunde waren so lebensecht gemalt, dass Ian jederzeit damit rechnete, sie würden aus dem Gemälde springen und auf Macs Stiefel sabbern.
    »Ich bin keiner von
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