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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
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Himmel. Beth sank in die Polster, während Ian die Vorhänge zuzog und so die Finsternis aussperrte.
    Der Pfiff ertönte, und schnaufend und zischend setzte sich der Zug in Bewegung. Ian stützte sich haltsuchend gegen die polierten Holzwände, als der Zug aus dem Bahnhof rollte.
    Beth hingegen lehnte müde und erschöpft in den Polstern. »Ich wünschte, Curry hätte ein Buch für mich zum Lesen gefunden«, sagte sie. »Oder vielleicht meine Handarbeit gebracht.«
    »Warum?«
    »Wenn du erst wieder durch den Zug läufst, muss ich mich ja mit irgendetwas beschäftigen.«
    »Ich werde nicht durch den Zug laufen.« Ian ließ das Türschloss zuschnappen. »Du bist ja hier.«
    »Du meinst, ganz allein mit mir? Ohne Aufpasser?« Abgesehen von dem kleinen Techtelmechtel am Tag, als Fellows’ Geheimnis gelüftet wurde, hatte Ian Distanz gewahrt.
    »Ich muss dich etwas fragen.«
    Beth streckte einen Arm über die Rückenlehne, in der Hoffnung, es möge verführerisch wirken. »Und was musst du mich fragen?«
    Ian beugte sich tief über sie. »Liebe ich dich?«
    Das Herz klopfte ihr in der Brust. »Was für eine Frage!«
    »Als du so krank warst, wusste ich eines ganz genau: Würdest du sterben, ich wäre mit dir gestorben. Ohne dich wäre nur Leere in mir.«
    »Genauso hätte ich gefühlt, wenn Inspektor Fellows dich an den Galgen oder zurück in die Nervenheilanstalt gebracht hätte«, sagte Beth leise.
    »Nie zuvor habe ich es verstanden. Wie Hoffnung und Angst, heiß und kalt zugleich. Alles vereint.«
    »Ich weiß.«
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Aber ich will dir keine Gewalt antun. Ich will dir nie, niemals Gewalt antun.«
    »Ian, du bist nicht dein Vater. Von dem, was ich von dir und deinen Brüdern weiß, bist du kein bisschen wie er. Du bist von Sally fortgegangen, statt sie zu verletzen. Du hast Hart vor Fellows geschützt und auch geglaubt, Lily zu schützen. Du hast allen immer nur helfen wollen!«
    Stumm stand er über sie gebeugt, als würde er mit sich ringen, ob er ihr glauben sollte oder nicht. »Aber ich habe diese Wut in mir.«
    »Die du zu beherrschen gelernt hast. Ganz im Gegensatz zu deinem Vater.«
    »Kann ich jemals Gewissheit haben?«
    »Ich werde dir diese Gewissheit geben. Du hast selbst gesagt, dass er euch nichts als Unglück gebracht hat und dass ihr ihn endlich hinter euch lassen müsst. Bitte, Ian. Lass ihn los.«
    Ian schloss die Augen. Über sein Gesicht huschte eine Vielzahl von Gefühlen, die Ungewissheit, die Sturheit und der Schmerz, mit dem er so lange schon lebte. Auch wenn er seine Gefühle nicht immer auszudrücken gewusst hatte, so waren sie dennoch da gewesen.
    Langsam öffnete er die Lider und sah Beth direkt an. Seine goldenen Augen funkelten und glitzerten, die Pupillen grün umkränzt. Ohne zu blinzeln und wegzuschauen, hielt er ihren Blick fest.
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    Beth hielt den Atem an, Tränen verschleierten ihr die Sicht.
    »Liebe dich«, wiederholte Ian. Sein Blick hielt sie, drang tiefer in sie ein. »Liebe dich, liebe dich, liebdich, liebdich,liebdichliebdichliebdich … «
    »Ian.« Beth lachte.
    »Liebe dich«, murmelte er, wobei seine Lippen von ihrem Mund über ihr Gesicht zu ihrem Hals wanderten.
    »Ich liebe dich auch. Wirst du es die ganze Nacht sagen?«
    »Ich sage es so lange, bis ich in dir bin und mir die Worte versagen.«
    »Dagegen kann ich wohl nichts machen. Es wird sicher schwierig hier im Abteil, obwohl ich nichts dagegen hätte, es auszuprobieren.«
    Er hielt inne. »Scherzt du mit mir?«
    Beth lachte, bis sie vom Sitz rutschte und auf dem Boden landete. Doch Ian war gleich zur Stelle. »Ja. Das war ein Scherz.« Sie packte ihn bei den Rockaufschlägen. »Ich glaube, es ist nun endlich an der Zeit für die fleischlichen Lüste. Sollen wir Curry rufen, damit er das Bett auszieht?«
    Ian sprang auf, warf die Polster auf die zweite Sitzbank und löste die Haken, um die Bank auszuklappen. »Curry würde nur stören.«
    »Verstehe.«
    Ian zog die Bank aus und bettete Beth darauf. Mit raschen Bewegungen löste er die Schnürsenkel ihrer Stiefel und öffnete im nächsten Atemzug alle Schnallen, Bänder und Verschlüsse ihres Reisekostüms.
    Kurz darauf lag sie nackt auf dem Rücken, und kühle Luft strich über ihre Haut. Beth legte einen Arm hinter den Kopf und reckte die Brüste vor, sie spürte Ians wärmenden Blick auf sich. Sie stellte die Füße dicht am Körper auf, damit er ihr zwischen die Beine sehen konnte. Es erregte sie,
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