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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
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schenkte dem Inspektor ein strahlendes Lächeln, doch der blickte nur finster vor sich hin. Zweifellos war ihm in ihrem Schlafgemach mehr als unbehaglich zumute, doch Beth hatte kein Mitleid mit ihm. Das geschah ihm nur recht, nach allem, was er Ian angetan hatte.
    Noch immer vermied es Fellows, Ian und Beth direkt anzusehen, deshalb heftete er seinen Blick auf Mac. »Sie haben die Morde vielleicht nicht selbst verübt, dennoch stecken die MacKenzies bis zum Hals mit drin. Und ich kann Ihnen versprechen, dass ich Sie beim nächsten Fehltritt drankriege, und dann werden Sie sitzen.«
    Mittlerweile war Fellows rot angelaufen, und hinter seinem engen Kragen pochte eine Ader. Mac hob nur müde die Brauen, Ian reagierte überhaupt nicht, er war zu beschäftigt, Beths Haar zu hätscheln.
    Beth wand sich aus Ians Armen und stand auf. Sie war noch etwas wacklig auf den Beinen, also hielt sie sich an Ians Schulter fest. Mit dem Finger zeigte sie abwechselnd auf Ian und Mac. »Ihr beide müsst ihn endlich einmal ernst nehmen.« Und zum Inspektor gewandt sagte sie: »Und versuchen Sie ja nicht, noch einmal einen der MacKenzies einzubuchten! In Zukunft lassen Sie sie in Ruhe und kümmern sich um richtige Verbrecher.«
    Endlich sah er sie direkt an, offenbar hatte nun die Wut die Oberhand gewonnen. »Ganz bestimmt.«
    »Ihre Besessenheit endet hier und heute.«
    »Mrs Ackerley … «
    »Ich heiße Lady Ian MacKenzie.« Beth griff an Ian vorbei zum Glockenstrang und zog daran. »Und von nun an werden Sie tun, was ich Ihnen sage.«
    Fellows geriet außer sich. »All meinen Bemühungen zum Trotz haben Sie sich von denen um den kleinen Finger wickeln lassen. Nennen Sie mir einen einzigen Grund, warum ich deren dreckige Machenschaften nicht offenlegen soll? Wie diese Familie ihre Macht missbraucht, um noch die Höchsten dieses Landes … «
    »Genug. Ich habe verstanden. Aber Sie müssen damit aufhören, Inspektor.«
    »Warum sollte ich?«
    Beth lächelte ihn an. »Weil ich Ihr Geheimnis kenne.«
    Fellows kniff die Augen zusammen. »Was für ein Geheimnis?«
    »Ein sehr dunkles. Ah, Katie, bring mir doch bitte das Paket, das du gestern für mich besorgt hast.«

23
    Ungläubig starrte Fellows sie an. Ian setzte sich auf der Chaiselongue kerzengerade auf, alle Aufmerksamkeit auf Beth gerichtet.
    »Was für ein Geheimnis?«, fragte er.
    »Sie wissen gar nichts.« Fellows klang beinahe wie Curry.
    Katie kam mit dem gewünschten Paket zurückgetänzelt. Die Neugier stand ihr ins Gesicht geschrieben, denn Beth hatte sie nicht ins Vertrauen gezogen, was sie sehr empörte. »Meinen Sie das hier?«, fragte sie. »Wollen Sie damit auf einen Kostümball, oder was?«
    Beth öffnete das Paket auf dem Tisch neben der Chaiselongue. Ian stellte sich neben sie, er war gleichermaßen gespannt und perplex.
    Beth hielt den Inhalt des Pakets hoch. »Würden Sie mir die Ehre erweisen und das bitte anlegen, Inspektor?«
    Aus Fellows’ Gesicht war jede Farbe gewichen, und seine Augen glichen denen eines ängstlichen Tieres. »Nein«, schnauzte er.
    »Das sollten Sie aber«, sagte Mac ruhig. Bedrohlich baute er sich mit gekreuzten Armen hinter Fellows auf.
    Beth trat auf ihn zu, der Inspektor wich ängstlich zurück, prallte allerdings gegen Mac. Nun trat Ian auch noch von der Seite an ihn heran und versperrte somit den letzten Fluchtweg.
    »Tun Sie gefälligst, was sie sagt.«
    Fellows stand steif und zitternd da. Beth hielt ihm den falschen Vollbart vors Gesicht, den Katie für sie besorgt hatte.
    »Wer ist das?«, fragte sie.
    Eine entsetzte Stille folgte.
    »Teufel noch mal«, flüsterte Mac.
    »Hol mich der Kuckuck«, entfuhr es Katie. »Der sieht genauso aus wie dieser grässlich bärtige Mann im Treppenhaus von Kilmorgan. Dem möchte ich nicht im Mondschein begegnen, diese Augen lassen einen nicht mehr in Ruhe.«
    »Also schön, es gibt da eine gewisse Ähnlichkeit«, sagte Fellows zu Beth. »Und wenn schon.«
    Beth legte den Bart zurück auf den Tisch, Fellows stand der Schweiß auf der Stirn.
    »Vielleicht sagen Sie es ihnen lieber«, sagte Beth. »Ich kann es natürlich auch tun. Meine Freundin Molly ist mit Ihrer Mutter bekannt.«
    »Meine Mutter hat nichts mit Huren zu schaffen.«
    »Woher wissen Sie denn, dass Molly eine Hure ist?«
    Fellows funkelte sie böse an. »Ich bin schließlich Polizist.«
    »Sie arbeiten für Scotland Yard, und als Sie noch ein einfacher Schutzmann waren, hat Molly nie in Ihrem Revier gearbeitet. Das hat sie mir
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