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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen
Autoren: Garrison Allen
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schnurrte glücklich. Zum Glück war er nicht nachtragend.
    Penelope zog einen Ring mit einem Türkis vom Finger und gab ihn Alyce.
    Alyce nahm ihn und schloß die Augen. Sie zögerte und sagte dann: »Es umgibt Sie viel Liebe, und ich sehe eine Königin, in prächtige Gewänder gekleidet.«
    Was zum Teufel sollte das nun wieder bedeuten?
    Die Stimmung der Party erreichte den Siedepunkt.
    Penelope tanzte zuerst mit Andy und dann mit Larry Burke und Willie Stoner. Die beiden waren eigentlich gar nicht so übel. Larry erzählte ihr alles über seine Briefmarkensammlung. Und dann mußte Penelope natürlich mit Ralph und Russell tanzen, die ebenfalls gar nicht so übel waren – wenn man davon absah, daß sie als Handlanger für Beamish arbeiteten. Ralph – oder war es Russell – erklärte Penelope: »Ach, irgend jemand muß sich ja um den kleinen Kerl kümmern.« Später wirbelte Wally sie durch das abgedunkelte Wohnzimmer, und sogar Cassie ließ Dutch lang genug gehen, damit er mit Penelope tanzen konnte.
    Bei diesem ganzen fröhlichen Treiben waren die Anwesenden völlig überrascht, als Murphy Brown Mycroft anzischte. Alexander kam seinem Freund sofort zu Hilfe, handelte sich für seine Mühe jedoch bloß einen bösen Schlag auf die Nase ein.
    Diese verdammte launische Katze.
    Nach diesem Geplänkel holte Wally seine Gitarre heraus und jeder sang mit, als er die alten Lieder von Joan Baez, dem Kingston Trio und Peter, Paul und Mary spielte. Penelope staunte über seine Fähigkleiten. Das war eine Seite an Wally, die sie noch nicht kannte. Der Mann war begabt. Er konnte Gitarre spielen und mit den Augen zwinkern.
    Es war beinah Mitternacht, als Penelope in die kalte Nacht hinausschlüpfte und sich auf die Veranda setzte. Sogar inmitten all ihrer Freunde fühlte sie sich melancholisch. Die Überraschungsparty war eine nette Geste von Cassie gewesen, aber Penelope war traurig, daß zwei Leute nicht dabeisein konnten.
    Louise Fletcher und Freda Aisberg.
    Mycroft war ihr hinausgefolgt, nahm seinen Posten ein und starrte in die Nacht hinaus. In der Wüste war alles friedlich, und weder Koyoten noch Spottdrosseln störten die Stille. Er war rundherum zufrieden. Abgesehen von Murphy. Naja.
    »Vielleicht können wir uns jetzt wieder um unseren Buchladen kümmern«, sagte Penelope und streichelte Mycroft sanft.
    Er schnurrte.
    Die Tür öffnete sich, und Andy kam nach draußen. Er setzte sich neben sie. »Einen Penny für deine Gedanken, Penny.«
    Sie lächelte und nahm seine Hand. »Ich will nie wieder einen Penny sehen.«
    »Ich werde Cassie hier vermissen«, sagte Andy.
    »Oh, sie wird zurückkommen. Sie ist verliebt.«
    »Es ist schön, verliebt zu sein.«
    Sie saßen für eine Weile still zusammen, hielten sich an den Händen und starrten auf den Halbmond. Aus dem Haus ertönte das Lachen ihrer Freunde.
    »Was hat Alyce dir gesagt?« fragte Penelope schließlich.
    »Sie sagt, du seist eine wunderbare Frau.«
    »Das ist ja nichts Neues.«
    »Ich habe ihr natürlich zugestimmt.«
    »Natürlich.«
    »Was hat sie noch gesagt?«
    »Irgendwas über Liebe«, murmelte Andy.
    »Liebe«, antwortete Penelope. »Mich hat sie als Königin gesehen, in königlichen Gewändern.«
    »Für mich bist du auf jeden Fall eine Königin.«
    Ich frage mich, wie es wohl ist, eine Königin zu sein, dachte Penelope.
    Aber die Königin war tot. Arme Louise. Arme Freda.
    Lang lebe die Königin.
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