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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen
Autoren: Garrison Allen
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zu treiben.
    »Gib Detective Burke einen dicken Kuß, Mikey.«
    »Der soll mir bloß von der Pelle bleiben.«
    Falls Big Mike enttäuscht war, dann versteckte er es gut, als er die zwei neuen Jungs unter die Lupe nahm.
    »Nettes Kätzchen«, sagte Russell – oder Ralph.

 
     
    Penelope war anwesend, als Herbert Fletcher am nächsten Morgen angeklagt wurde. Er plädierte auf ›nicht schuldig‹ wegen zeitweiliger Unzurechnungsfähigkeit, aber niemand glaubte daran, daß er damit durchkommen würde, nicht einmal sein Anwalt, der extra aus Phoenix für diese Aufgabe herangeschafft worden war.
    Nach diesem kurzen Ausschlagen von Justizias Waage machten Detective Burke und Stoner – Penelope hatte beschlossen, sie eine Zeitlang nicht mehr Zwiddeldei und Zwiddeldum zu nennen – ihr ein weiteres Friedensangebot und fragten sie, ob sie sie bei der Durchsuchung von Fletchers Haus begleiten wollte. »Mycroft auch?«
    »Nur, wenn Sie ihn vorher füttern«, sagte der ehemalige Zwiddeldei. »Ich hab’ keine Lust, daß mir das Vieh ein Stück aus dem Hintern reißt.«
    »Er ist ein sehr wohlerzogener Kater«, sagte Penelope zu Big Mikes Verteidigung. Sie schaffte es sogar beinah, dabei ein ernstes Gesicht zu behalten. »Ha!«
    »Naja,… meistens jedenfalls.«
    Wie sich herausstellte, hatte Fletcher auch ein Geheimversteck. Es war jedoch nicht so kompliziert oder ungewöhnlich wie Louises Kämmerchen in der Wand des Gästehauses. Penelope fand den Safe, der in einem Beistelltisch in Fletchers Arbeitszimmer versteckt war, durch Zufall, während sie im Schreibtisch, in der Wand und im Boden nach einem Safe suchte. Nachdem sie vorsichtig alle Schubladen im Schreibtisch untersucht und alle Bilder an der Wand vergeblich umgedreht hatte – es waren fast alles Aktbilder, die gut in ein Bordell gepaßt hätten –, fing Penelope an, die Teppiche beiseitezuschieben.
    Nichts.
    Sie schob einen Ledersessel mit Kipplehne von der Stelle, an der er für gewöhnlich stand.
    Nichts.
    Sie versuchte, ein Ende des Beistelltisches hochzuheben.
    Zu schwer.
    Sie setzte sich zu Mycroft auf die Ledercouch und fing an, an der kunstvoll gearbeiteten Vertäfelung herumzuschieben und zu ziehen.
    Bingo und voilà. Ein Safe mit Kombinationsschloß.
    »Larry, Willie«, rief sie. Die Detectives waren in der Küche und suchten nach dem Vorrat an Fleischermessern. »Ich habe es gefunden.«
    Sie fummelte an dem Kombinationsschloß herum und bewegte es von einer Nummer zur anderen. Es ging nicht auf.
    »Willie«, sagte Burke, »ruf im Gefängnis an und sag ihnen, sie sollen Fletcher nach der Kombination fragen.
    Wenn er sie nicht rausrücken will, sag ihnen, wir kommen runter und prügeln sie aus ihm raus.«
    »O.K.«
    »Das würden Sie doch nicht wirklich machen, oder?« fragte Penelope.
    »Nee, aber das weiß der doch nicht.« Stoner benutzte das Telefon auf dem Schreibtisch. Währenddessen vertrieb sich Burke die Zeit damit, die Aktbilder zu bewundern. Besonders schien es ihm eine vollbusige Frau angetan zu haben, die auf einem feuchten Strand lag. Penelope hatte das Gefühl, daß es dem Modell ziemlich kalt war.
    »Ballermänner?« fragte Penelope und bekundete damit ihrerseits ihren Friedenswillen.
    Burke drehte sich um und grinste sie an. »Ja, das kann wohl sagen.«
    Stoner legte auf. »Siebenundzwanzig nach rechts, vier nach links, dreizehn nach rechts.«
    Die schwere Stahltür schwang auf und sie fanden, neben einem schlappen George Bush, genügend Fleischermesser, um die weibliche Bevölkerung von Empty Creek um eine beträchtliche Anzahl zu verringern. Der Safe enthielt außerdem einen Haufen glänzender Pennies.
    »Der Mann war ein richtiger Blaubart«, sagte Penelope, und es wurde ihr ein bißchen schlecht, als sie sich vorstellte, für wen die Messer bestimmt gewesen waren.
    Penelope und Mycroft überließen den Detectives ihre Arbeit.
    Für sie war der Fall abgeschlossen.
    Beinah.
    Nach und nach kamen immer mehr Einzelheiten der mörderischen Geschichte ans Tageslicht, wie Penelope später erfuhr.
    Burke und Stoner durchkämmten Empty Creek auf der Suche nach Kinogängern, die an dem verhängnisvollen Abend, an dem Louise Fletcher ermordet worden war, Lawrence von Arabien gesehen hatten. Sie fanden ein halbes Dutzend Leute, die beschwören konnten, das jemand den Notausgang benutzt hatte, um das Kino zu verlassen und wieder zu betreten. Sie.konnten auch beschwören, daß es sich um einen hochgewachsenen Mann gehandelt hatte. Das waren
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