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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen
Autoren: Garrison Allen
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Zwiddeldei und Zwiddeldum sprangen heraus. Zum ersten Mal war Penelope froh, sie zu sehen.
    Cassie und Herb spielten Angsthase. Cassie machte einen Schlenker nach links, während Herb nach rechts auswich und sein Auto hochhüpfte, als er im Graben ankam und wieder auf die Straße zurückschoß. Einige Zentimeter vor dem Polizeiwagen kam er zum Stehen.
    Burke und Stoner hatten ihre Waffen gezogen und zielten auf Fletcher. Wally näherte sich von hinten. Laney hüpfte und sprang neben ihm immer noch auf und ab. Alexander hatte sich ihr angeschlossen und bellte wie ein Irrer, während er um ihre Füße herumtanzte. Cassie fuhr vorsichtig die Straße entlang. Ein ziemlich erschöpfter Mycroft kam neben dem Polizeiauto zum Stehen, legte die Ohren an und knurrte. Dutch kam aus seinem Wagen und rannte mit einer Waffe in der Hand durch das Flußbett. Beamish dirigierte die Zwillinge mitsamt ihren Baseballschlägern. Andy kritzelte hastig einen Augenzeugenbericht hin.
    Penelope hielt Fletcher mit ihrem Gewehr in Schach. Sie widerstand dem Impuls, wie Clint Eastwood ›Na los. Make my day‹ zu raunzen.
    Herbert Fletcher war umzingelt.
    Zwiddeldei blickte auf Big Mike hinunter, sagte: »O Scheiße« und tauschte schnell die Position mit Zwiddeldum.
    »Was ist hier los?« fragte Cassie.
    Ein babylonisches Sprachengewirr erhob sich. Alle brüllten zur gleichen Zeit durcheinander. Mycroft miaute lauthals. Alexander bellte. Chardonnay stimmte mit einem begeisterten Wiehern ein. Beamish strahlte. Ralph und Russell blickten lüstern zu Penelope und Laney hinüber.
    Penelope gab eine Salve in die Luft ab.
    Der Knall brachte alle zum Schweigen.
    »Das wollte ich schon immer mal machen«, sagte Penelope und blickte lächelnd und höchst befriedigt in die Runde.
    Sie spielten die Kassetten gleich an Ort und Stelle in Penelopes Jeep ab.
    Noch einmal schwebte die ätherisch klingende Stimme von Louise Fletcher durch die Wüste. Die Nachricht lautete: »Hiermit erkläre ich, Louise Fletcher, im Besitz meiner vollen körperlichen und geistigen Kräfte, alle vorangegangenen Testamente für null und nichtig. Hast du das gehört, Herb? Du bist draußen. Du kriegst nicht einen verdammten Penny!«
    Da war das Motiv.
    Dutch hielt das Band an. »Wir hören uns den Rest später an.« Er legte die zweite Kassette ein und drückte den Startknopf.
    Diesmal war es Fletchers Stimme. Er war fuchsteufelswild. »Ich warne dich, Louise. Diesmal bist du zu weit gegangen. Das wirst du mir büßen. Das bezahlst du mir, und wenn es das letzte ist, was ich tue!«
    »Ha!« hatte Louise geantwortet.
    »Wir müssen Big Mike danken. Er hat die Kassetten gefunden«, sagte Penelope, nachdem Dutch die zweite Kassette herausgeholt hatte. »Ich hätte es wissen müssen. Louise hat mir alle möglichen Hinweise gegeben. Der Saguaro ist mitten auf dem Umschlag von Silent Night abgebildet. Er war die ganze Zeit da, aber ich habe es nicht gesehen. Genauso mit den Indianern auf Seite dreihundertundsechunddreißig. Louise hatte auf jeden Fall eine Schwäche für Krimis.« Sie kratzte Mycrofts Kinn. »Du bist ein toller Kater. Du kannst so viele Limabohnen haben, wie du willst.«
    Big Mike stimmte der Beurteilung zu, besonders dem Teil mit den Limabohnen.
    »Ich wußte es. Ich hätte den verdammten Kater umbringen sollen«, sagte Herbert Fletcher, der mittlerweile Handschellen trug. »Naja, wenigstens habe ich der Öffentlichkeit einen Dienst erwiesen, indem ich Louise losgeworden bin.«
    »Warum Freda?« fragte Penelope.
    Fletcher zuckte lässig mit den Schultern. »Sie hat mich verdächtigt und mir angedroht, mich zu verraten, wenn ich sie nicht heirate. Sie war genauso schlimm wie Louise.«
    »Und Alyce?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Sie war verfügbar.«
    Fletcher wurde grob in Zwiddeldeis Auto verfrachtet, das bereitstand, ihn ins Gefängnis zu bringen.
    Penelope gab Dutch das Gewehr zurück. »Was hatten denn alle hier zu suchen? Hattet ihr kein Vertrauen zu uns?«
    »Es war Larrys Idee. Er hat sich Sorgen um Sie gemacht.«
    Penelope blickte zu Zwiddeldei hinüber, der nervös von einem Fuß auf den anderen trat. »Danke«, sagte sie.
    Der Detective lächelte schüchtern. »Hey, für eine alte Harpyie sind Sie gar nicht mal so schlecht«, sagt er.
    Penelope lächelte und küßte ihn auf die Wange. »Und Sie sind auch nicht so schlecht«, sagte sie.
    »Hmmm.« Zwiddeldei wurde rot. Die Warren-Schwestern hatten definitiv ein Talent dafür, Polizisten das Blut ins Gesicht
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