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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen
Autoren: Garrison Allen
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Schulter ziehen.
    »Das glaube ich nicht, Herb.« Penelope ließ die Kassetten in ihre Jackentasche gleiten.
    »Ich werde Sie auch umbringen, Penelope.«
    »Ich habe doch gewußt, daß Sie es waren«, sagte sie. »Ich habe es die ganze Zeit gewußt.« Verdammt. Jetzt bloß Zeit schinden. Cassie. Wo war Cassie? Sollte sie schreien? Nein, sie mußte ihn von Cassie fernhalten. Und von Mycroft.
    »Das nützt Ihnen jetzt auch nichts mehr.« Er spannte den Hahn des Revolvers.
    O Scheiße!
    Na gut. Jetzt!
    Chardonnay reagierte sofort auf den Druck von Penelopes Knien und sprang nach vorne.
    Der Revolver ging los, als Fletcher zur Seite hechtete. Es war ein Glück für ihn, daß er noch so gute Reflexe besaß, weil ihn Chardonnay sonst umgerannt hätte.
    Penelope blickte über ihre Schulter zurück. Fletcher war aufgesprungen und rannte los. Er hat irgendwo sein Auto versteckt, dachte sie, drehte sich wieder um und legte sich flach an Chardonnays Hals.
    Die Spottdrosseln waren vergessen. Mycroft raste durch die Wüste hinter Penelope und Char her. Hey, wartet auf mich!
    Der Schuß weckte Cassie.
    O Schäße!
    Sie schaffte es gerade rechtzeitig zum Fenster, um zu sehen, wie Penelope auf das Flußbett zugaloppierte und Herbert Fletcher die Auffahrt herunterlief und mit einer Waffe herumfuchtelte. Cassie rannte zum Jeep.
    Penelope lehnte sich über Chardonnays Hals. »Lauf, Char, lauf.«
    Chardonnay tat mehr als das. Sie legte die Ohren an und flog das Flußbett entlang, an Laney und Wally vorbei, die überrascht in ihrem Vordergarten standen.
    »Polizei!« rief Penelope, als sie an ihnen vorbeiraste.
    Fletcher befand sich auf der Straße oberhalb von Penelope und zog auf gleiche Höhe mit ihr. Er lenkte mit der einen Hand und lehnte sich über den Beifahrersitz, um mit der anderen auf sie zu zielen.
    Das sah nicht gut aus. Das sah gar nicht gut aus, weder für Frau noch Tier.
    Bevor Chardonnay zu Penelopes Haushalt gestoßen war, hatte sie an Wettbewerben teilgenommen und in den Kategorien »Viehtreiben« und »Zügelführung« mitgemacht. Penelope hoffte, daß Chardonnay ihre Lektionen noch nicht vergessen hatte. Sie hoffte außerdem, daß sie selbst nichts vergessen hatte.
    Penelope zog die Zügel an. Chardonnay reagierte sofort, warf die Vorderhufe in die Luft, grub die Hinterbeine in das Flußbett und kam schlitternd zum Halten. Es gab zwar nicht viele Zuschauer, aber es war eine perfekte Vorstellung. Penelope fiel beinah herunter. Ohne Sattel war es schwierig, die Balance zu halten, aber sie schaffte es.
    Gut gemacht, Chardonnay, gut gemacht, Penelope.
    Fletcher schoß an ihnen vorbei und kam auf der staubigen Straße ins Schlingern, als er versuchte anzuhalten. Er brauchte dazu viel länger als Chardonnay.
    Penelope und Chardonnay galoppierten schon wieder in die andere Richtung.
    Eine Sirene heulte.
    Das war aber fix gegangen. Wie hatte Laney das so schnell geschafft?
    O mein Gott.
    Cassie wirbelte Staub auf, als sie in Penelopes Jeep die ungepflasterte Straße entlangraste. Sie war auf Kollisionskurs mit Herb Fletcher.
    Noch einmal: 0 mein Gott. Ein Zivilfahrzeug der Polizei fuhr an Cassie vorbei. Andy saß in seinem Auto hinter dem Polizeiwagen, und Dutch fuhr auf der anderen Seite des Flußbetts schnell auf sie zu. Wo kamen die bloß alle so plötzlich her?
    Haben die kein Vertrauen zu mir? Offensichtlich nicht, dachte Penelope, als sie das Kampflied der USC hörte. Beamishs rotes Cabrio beteiligte sich nun an der Jagd und flog über die Schlaglöcher der Straße. Russell – oder Ralph – stand auf dem Vordersitz neben Beamish und hielt sich an der Windschutzscheibe fest. Sein Zwilling war auf dem Rücksitz und schwang einen Baseballschläger.
    Es schien so, als habe sich jeder, den Penelope kannte oder jemals kennengelernt hatte, um ihr Haus herum in der Wüste versteckt.
    Mittlerweile war Wally mit gezogenem Revolver in ihrem Garten angelangt.
    Laney stand neben ihm und hüpfte auf und nieder.
    Penelope fiel beinah von dem verdammten Pferd, so sehr war sie damit beschäftigt, alle zu beobachten. Komm, wir machen das nochmal, Char.
    »Hua.«
    Gehorsam stoppte Chardonnay erneut abrupt ab, kam schlitternd zum Halten und grub ihre Hinterbeine in den Boden. Penelope rutschte herunter, machte eine Rolle, rannte beim Aufspringen gleich los und nahm ihr Gewehr von der Schulter, während sie aus dem Flußbett krabbelte.
    Das Polizeifahrzeug hatte einen Schlenker gemacht und angehalten und blockierte nun die Straße.
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