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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen
Autoren: Garrison Allen
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hier nichts, was die noch nicht gesehen haben.«
    »Da bin ich nicht so sicher.« Cassie stolperte in die Küche, bevor Penelope da nachhaken konnte.
    Was hat Stormy in ihrem Koffer versteckt, fragte sich Penelope.
    »Guten Morgen, Liebling«, sagte Cassie und zerzauste Dutchs Haar. »Hallo, Schwesterchen.«
    »Sein Kaffee ist viel besser als deiner. Du solltest ihn behalten.«
    »Er hat noch andere Qualitäten.«
    Dutch errötete hilflos.
    Andy tauchte auf, nur mitjeans bekleidet und Frank im Arm. »Ich war einsam.«
    »Natürlich, Schatz. Setz dich und ich bring’ dir deinen Kaffee.«
    »Warum trägst du Frank mit dir herum?« fragte Cassie.
    »Er war auch einsam.«
    Mycroft gesellte sich zu ihnen, sprang auf den Tisch und blickte sich gutgelaunt um, so, als wollte er fragen: Hab’ich was verpaßt?
    Sie waren schon beinah wie eine richtige kleine Familie.
    Die Polizei ging methodisch durch das ganze Haus und schaute in jeden Winkel. Sie durchsuchten sämtliche Schubladen. Sie durchsuchten alle Schränke und Kisten. Ein Polizist setzte sich sogar an Penelopes Schreibtisch und durchsuchte ihre Dateien. Die Garage war hinterher ordentlicher als vorher. Penelope bedankte sich dafür bei ihnen. Aber sie fanden nichts.
    Außer einem Ohrring, den Penelope schon seit Monaten gesucht hatte. Sie bedankte sich dafür ebenfalls bei einem jungen Polizisten.
    Sie rissen den Garten auf und stocherten darin herum wie Penelope zuvor mit ihrem Bajonett. An einigen Stellen gruben sie sogar. Sie siebten den Mist im Stall durch. Sie durchwühlten die zwei Heuballen in der Scheune, die erst kürzlich geliefert worden waren. Sie durchsuchten Chardonnays Hafer und Medikamente.
    Nichts.
    Nicht einmal den zweiten Ohrring.
    Zwiddeldei und Zwiddeldum waren auch dabei, obwohl das gar nicht so einfach festzustellen war. Beide mieden Mycroft und Penelope, und jedesmal, wenn einer der beiden einen Raum betrat, in dem sich die Detectives auch aufhielten, huschten diese wie Gespenster davon.
    Polizisten kletterten auf das Dach des Hauses und des Stalls.
    Sie suchten das Ufer des Flußbettes ab, das seinem Namen Empty nun wieder alle Ehre machte.
    Sie fanden nichts.
    Keine Höhle. Keinen Knoten.
    Absolut nichts.
    Nachdem die Polizei ihre Suche beendet hatte, war Penelope ein wenig wütend auf Louise Fletcher. »Konnte diese Frau anstatt Krimis nicht etwas Einfaches und Unkompliziertes lesen, wie zum Beispiel Jackie Collins?« beschwerte sie sich.
    Mycroft war ebenfalls ziemlich verärgert. Die Suche hatte seinen ganzen Tagesablauf gestört. Jedesmal, wenn er in die Küche gegangen war, polterten dort fremde Schuhe herum. Jungs, tretet mir ja nicht auf den Schwanz, hatte er die Eindringlinge angeknurrt. Dann hatte er es sich gerade unter dem Bett bequem gemacht, als sie es wegschoben. Schließlich hatte er sich auf die Fensterbank im Wohnzimmer zurückgezogen, um die Vorgänge draußen zu beobachten, und mußte zu seinem Entsetzen feststellen, daß nun zwei Spottdrosseln um den Saguaro herumflatterten. War das zu glauben! Zwei!
    Was blieb einem Kater da schon übrig?
    »Wir wollen keinen Polizeischutz«, sagte Penelope. »Wir brauchen keinen Polizeischutz.«
    »Ich nehme alles zurück«, sagte Dutch. »Sie sind keine bemerkenswerte Frau. Sie sind eine sture Frau.«
    »Ich ziehe es vor, mich als Frau mit Prinzipien zu bezeichnen.«
    »Ha!« rief Cassie. »Dutch hat recht. Du bist stur.«
    »Mein Leben ist schon genug gestört worden.«
    »Denken Sie an Mycroft«, sagte Dutch.
    »Ich denke ja an Mycroft. Es wird uns schon nichts passieren.«
    »Haben Sie wenigstens eine Waffe?«
    »Wer braucht schon eine Waffe? Ich habe doch die Amazonenprinzessin bei mir.«
    »Nehmen Sie meine. Können Sie mit einer Barretta umgehen?«
    »Bei den Marines konnte ich mit dem verdammten Ding nicht einmal ein Scheunentor treffen. Ich nehme an, Sie haben nicht zufälligerweise eine M-16? Mit der Waffe habe ich alles getroffen.«
    »Habe ich tatsächlich. Zumindest eine AR 15, die Zivilversion.«
    »Tatsächlich?«
    »Auf der Polizeistation. Für den Fall eines Volksaufstandes.«
    »Ohne Volksaufstand hättest du mich gar nicht kennengelernt«, machte ihn Cassie aufmerksam.
    »Das stimmt.«
    Dutch Fowler weigerte sich, zu gehen, bis die AR 15 vorbeigebracht wurde, und er stellte zufrieden fest, daß Penelope sich an alles erinnerte, was sie ihr bei den Marines über die Waffe beigebracht hatten.
    »Die M-16«, rezitierte Penelope, »ist eine gasdruckgeladene,
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