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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos
Autoren: L. E. Modesitt
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besonders empfindlich auf Fehler in Holzarbeiten, denn als ich als Lehrling bei Onkel Sardit gearbeitet hatte, hatte ein winziger Ausrutscher dazu geführt, dass ich Recluce verlassen musste. Ich wurde über das Ostmeer nach Candar geschickt, um, nur mit einem Stab bewaffnet, die ›Wahrheit‹ über die Ordnung herauszufinden. Es handelte sich dabei allerdings um einen besonderen Stab, eingehüllt in Ordnungs-Magie und Schwarzes Eisen. Da ich das Zeug zu einem Ordnungs-Meister in mir trug, zu einem sogenannten Schwarzstabträger, hüllten sich alle in Schweigen und erzählten mir nichts darüber, und bald verstrickte ich mich immer tiefer in Schwierigkeiten. Ich wurde aus Freistadt gejagt, aus Hrisbarg vertrieben und befand mich ununterbrochen auf der Flucht quer durch Ostcandar, bis ich Justen begegnete. Damals dachte ich noch, er sei ein einfacher Grauer Magier, und ich war froh, sein Lehrling zu sein. Es dauerte länger als ein Jahr, bis ich herausfand, dass er mein Onkel war – und weit über zweihundert Jahre alt. So ritt ich also mit Justen weiter. Fast hätte ein Weißer Magier, dessen Seele in den Ruinen von Frven seit Jahrhunderten eingekerkert war, von mir Besitz ergriffen. Justen rettete mich vor ihm und brachte mir anschließend bei, wie man Schafe heilte ... und noch ein paar andere Dinge mehr. Doch die Ereignisse überschlugen sich. Ich heilte eine Straßenhure in Jellico, was ich besser nicht getan hätte, denn Heilen ohne Genehmigung galt dort als Verbrechen. Gezwungenermaßen verließ ich Justen und ritt um mein Leben, durchstreifte Candar weiter in Richtung Westen.
    Auf diesem langen Ritt überquerte ich bei Sturm und Schnee die hohen Gipfel der Osthörner und gelangte schließlich nach Fenard, der Hauptstadt von Gallos. Ich fand eine Stelle bei einem Schreiner, dem alten Destrin, und arbeitete wieder in meinem erlernten Beruf. Dort blieb ich etwa ein Jahr, doch dann beging ich wieder eine Dummheit: Ich flößte einigen von mir geschreinerten Stühlen zusätzliche Ordnung ein. Diese zusätzliche Ordnung traf auf den mit Chaos durchdrungenen Subpräfekten und er und seine Familie verbrannten dadurch. Dies bedeutete, dass ich Gallos umgehend verlassen musste. Zuvor hatte ich unbedingt noch einen passenden Bräutigam für Destrins Tochter Deirdre finden wollen, was mir schließlich auch gelungen war.
    Genau zu dieser Zeit führten Gallos und Kyphros einen furchtbaren Krieg gegeneinander, den Antonin – einer der abscheulichsten Weißen Magier, mit dem ich jemals das Vergnügen hatte – schürte und vorantrieb. Inzwischen hatte ich erfahren, dass Krystal in das Heer des Autarchen von Kyphros eingetreten war. Also wanderte ich nach Kyphrien, der Hauptstadt von Kyphros, um dort meine Hilfe anzubieten, obwohl meine Fähigkeiten, verglichen mit denen Antonins, verschwindend gering waren.
    Nachdem ich einige Soldaten aus Kommandantin Ferrels Elitegarde vor dem sicheren Tod bewahrt und einen Weißen Magier vernichtet hatte, gelangte ich nach Kyphrien. Krystal nahm bereits den zweithöchsten Rang innerhalb der Elitegarde ein und ich stellte fest, dass ich ihre Gesellschaft vermisst hatte ... Aber natürlich verhielt sich alles nicht ganz so einfach. Zuerst musste ich ausziehen, um Antonin zu suchen. Er und seine Weiße Gefährtin Sephya hielten Tamra gefangen, die mit mir zusammen aus Recluce vertrieben worden war. Sephya hatte bereits damit begonnen, sich Tamras Körper anzueignen – auf diese Weise verlängern die Körperwechsler ihr Leben –, und beide, Antonin und Sephya, wollten sich meiner ermächtigen. Zwei Jahre lang hatte ich mich trotz vieler gut gemeinter Ratschläge geweigert, die Basis der Ordnung zu lesen; letztendlich hatte ich mich doch darüber hergemacht, wodurch ich mich schließlich stark genug wähnte, gegen Antonin zu bestehen. Und es gelang mir auch. Am Ende starb er. Ich hatte aber erst begreifen müssen, dass ich meinen eigenen Stab zu zerbrechen hatte, denn er barg einen Teil meiner Seele und meiner Fähigkeiten. So konnte ich Antonin von den Kräften des Chaos abschneiden. Sein Schloss stürzte ein und Tamra und ich konnten gerade noch flüchten. Tamra verlor fast den Verstand, doch ich half ihr, ihn wiederzufinden – obwohl ein Schrei von Justen durch das ganze Land tönte, dass ich das nicht könnte. Dann erhielt ich endlich die Belohnung dafür, dass ich meine eigene Dummheit überlebt hatte: Ich wagte es, Krystal meine Liebe zu gestehen. Wir bauten das Haus wieder auf und
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