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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos
Autoren: L. E. Modesitt
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Chaos-Magier ...«
    »Das ist wahrscheinlich das Problem.« Krystal seufzte und wandte sich an Justen. »Habt Ihr von Gerlis gehört?«
    Justen strich sich nachdenklich übers Kinn. »Ja, auch er ist ein Körperwechsler. Und er ist derzeit der wahrscheinlich mächtigste Weiße Magier in Candar.«
    »Er ist der Hofmagier vom neuen Herzog – dem Schuft namens Berfir«, fügte Krystal hinzu.
    Die Herzöge wechselten oft in Candar, fast so oft wie die mächtigen Weißen Magier die Körper.
    »Woher kommt er?«, fragte Tamra.
    »Berfir ist der Anführer der Yeannota-Sippe. Seine Familie besitzt schon seit Urzeiten das gesamte Weideland zwischen Telsen und Asula. Sehr viel mehr wissen wir nicht, außer dass er ein Heer aufgestellt und ein Steuerabkommen mit den Händlern getroffen hat. Eines Tages starb dann plötzlich Herzog Sterna und Berfir wurde zu seinem Nachfolger ernannt. Passt alles zusammen.«
    »Glaubst du, dass Gerlis etwas damit zu tun hat?« Tamra nahm sich noch vom Rotbeerensaft.
    »Wer kann das schon sagen? Auch wenn das nicht der Fall sein sollte, so hat er doch bestimmt einen Nutzen aus dieser Lage gezogen.«
    Rissa stand auf und rührte in was auch immer da in dem großen Topf vor sich hin kochte und in den Nudeln, die in einem anderen Topf köchelten. Der Duft von Zwiebeln und Lamm drang verführerisch in meine Nase, sodass mir das Wasser im Munde zusammenlief.
    »Was hat das alles mit den Schwefelquellen zu tun?«
    Krystal zuckte mit den Schultern. »Das wissen wir noch nicht, aber Kasee meint, wir sollten die Sache im Auge behalten und einen Beobachtungstrupp dorthin entsenden.«
    »Wann wirst du aufbrechen?«, fragte ich.
    »Ich diesmal nicht. Ferrel ist der Meinung, dass sie nun an der Reihe sei. Sie hat Kyphrien seit Jahren nicht mehr verlassen, weil sie ja die Kommandantin der Elitegarde ist, und nun ist es an mir, diesen Posten zu übernehmen. Sie ist es leid, sich von unwissenden Außenstehenden beurteilen zu lassen. Und außerdem« – Krystal sah mich grinsend an – »glaubt sie, dass ich mich nicht genug um dich kümmere, und einen Ordnungs-Meister darf man keinesfalls vernachlässigen.«
    Durch diese Äußerung wurde mir Ferrel noch sympathischer und Krystal liebte ich umso mehr, weil sie auch einmal an mich dachte. Ich hatte Ferrel schon immer gemocht, sie hatte mir damals bei meinem ersten Abendessen mit dem Autarchen mein Messer zurückgegeben. Ich hatte es bei den Soldaten zurückgelassen, die ich befreit hatte, um dann den ersten Weißen Magier nur mit meinem Stab herauszufordern. Das war eine sehr riskante Sache gewesen, auch wenn alles gut gegangen war. Als ich dann das erste Mal nach Kyphros kam, hatte mich Ferrel für meine Tat mit der Rückgabe des Messers belohnt. »Wie denkt Kasee – ich meine der Autarch – darüber?«
    »Ihre Durchlaucht, der Autarch, ist auch der Meinung, dass die Erfahrung als Ferrels Stellvertreterin mir gut tun würde.«
    »Erfahrung bringt selten etwas«, brummte Justen. »Außer den Tod.«
    »Wie wäre es jetzt mit dem Hauptgang?« Tamra warf einen sehnsüchtigen Blick auf den Ofen.
    »Das Essen ist fast fertig«, rief Rissa.
    Ich stand auf und teilte die Teller aus. Braunes Steingut, das ich von der Belohnung gekauft hatte, die der Autarch mir gezahlt hatte, nachdem ich Kyphros – und Candar – von einigen ungeliebten Weißen Magiern befreit hatte. Die meisten Münzen hatte ich für den Bau des Hauses und der Werkstatt und für den Kauf von Werkzeugen ausgegeben. Gutes Werkzeug kostete viel und immer noch hatte ich nicht alles, was ich dringend brauchte, zusammengetragen.
    Justen schien der einzige nichtweiße Magier zu sein, der seinen Lebensunterhalt wirklich mit Zauberei verdiente. Er bereiste dafür fast ganz Candar.
    Da ich praktisch der Herr im Haus war, obwohl Krystal mit Sicherheit die wichtigere Stellung innehatte, stellte Rissa alles vor mich auf den Tisch und ich hatte den Eintopf und die Nudeln auszuteilen, während Rissa zwei große lange Laibe dampfenden dunklen Brotes auftrug. Auf Tamras Teller lud ich extra viel Eintopf und Nudeln, damit sie nur ja satt wurde.
    Eine Zeit lang sprach niemand am Tisch und nur das Geklapper der Löffel und Teller störte die Ruhe. Tamra schlürfte lauter als jeder Jungsoldat der Elitegarde. Nicht gerade damenhaft, doch Tamra hatte sowieso noch nie als Dame gelten wollen.
    Ich fing Justens Blick auf und mein Onkel schüttelte den Kopf. Ich fragte mich, ob diese Geste nun Tamra oder mir galt. Krystal aß
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