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Kalteis

Kalteis

Titel: Kalteis
Autoren: Andrea Maria Schenkel
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ihrer Wohnung angetroffen. Es war aber nicht nur die Zimmermann da, außer ihr war auch noch ein Mann in der Wohnung. Ich glaube, dass es der Mann der Mitzi war. Weiß es aber nicht, da er sich uns nicht vorgestellt hat. Ausgesehen hat es, als ob er dort zu Hause sein würde, da bei der Mitzi. Wir sind dann in der Küche auf dem Kanapee gesessen. Die Frau Hertl und ich. Die Mitzi und der Mann uns gegenüber. Ein ganz schwarzhaariger war das und geredet hat auch immer nur er. Die Mitzi ist neben ihm gesessen und hat fast nichts gesagt. Dass die Kathie zwei Tage bei ihnen gewohnt hat, hat der Schwarze erzählt. »Bis zum Samstagabend. Da ist sie dann aufgebrochen. Gesagt hat sie, sie wolle zu einer Verwandten nach Pasing. Nach Pasing hat sie doch gesagt, oder?« Mit dem Ellbogen hat er der Zimmermann einen Rempler gegeben und die hat dann genickt und gemeint, »Ja, nach Pasing. Das hat sie gesagt.«
    Die Frau Hertl hat es gar nicht glauben können, weil sie doch keine Verwandten in Pasing hätten, zu denen die Kathie hätte gehen können. »Es gibt nur Hertl in Denning. In Pasing da gibt es keine. Hat die Kathie wirklich Pasing gesagt?«
    Die Zimmermann hat sich darauf mit dem Schwarzen besprochen und nach einigem Reden kamen sie überein, es könne auch von Denning die Rede gewesen sein. Festlegen wollten sie sich jedoch nicht. Danach ist die Zimmermann wieder nur stumm dagesessen.  Frau Hertl meinte noch, sie hätte die Adresse der Den ninger Hertl in der Handtasche und ob ihr denn die Mitzi, oder der Herr, nicht mehr sagen könnten über ihre Tochter. Mit wem sie denn noch zusammen gewesen wäre, oder  wo sie denn verkehrte in ihrer Zeit hier bei ihnen. Sie sei doch immerhin zwei Tage bei ihnen gewesen, da müsse sie doch noch etwas erzählt haben. »Oder vielleicht haben Sie die Kathie auch mit jemandem gesehen?« Könnten ihr einen Namen oder eine Adresse geben, die ihr weiterhelfen würde. Rumpoussieren haben sie sie gesehen, mit einem Chauffeur. Ganz wild sei sie auf den gewesen. Nach dem, was er gesehen hat, meinte der Schwarze, würde er vermuten, die Kathie hätte was mit dem gehabt. »Schade wäre es schon, wenn das Mädel in falsche Hände geraten würde. Ist sie doch eine fesche Person und so manch ein fesches Mädel ist schon unter die Räder gekommen.«
    Die Hertl hat die Mitzi gefragt, ob die Kathie vielleicht bei dem Chauffeur sein und ob sie ihr nicht Namen und Anschrift benennen könnte. Inständig gebeten hat sie sie, ihr doch zu helfen, die Tochter zu finden. Da hat die Zimmermann nur geflucht: »Kruzifix, das weiß doch ich nicht.«
    Die Frau Hertl hat nicht nachgegeben, wieder und wieder hat sie sie gefragt. Vielleicht hätte die Kathie der Zimmermann doch noch mehr erzählt, in den zwei Tagen, die sie hier bei ihnen gewohnt hat, und sie könnten sich nur jetzt nicht daran erinnern. Sie sollten sich doch bitte noch einmal darauf besinnen. Sei sie doch in großer Sorge um ihre Tochter.
    »Nein, da gibt es nichts mehr zu bereden. Die Kathie war nur kurz hier, und erzählt hat sie uns auch nichts. Ich hab auch gar nicht gefragt. Da kann ich Ihnen nicht helfen.« Nur die kleine, schwarze Handtasche, die hätte sie dagelassen, das sei ihr gerade erst wieder in den Sinn gekommen, da ist die Zimmermann aufgestanden und ins Nebenzimmer gegangen. Die Sachen würden dort am Fensterbrett liegen, da an eben dem Platz, an dem die Kathie sie hingelegt hätte.  Die Zimmermann hat die Handtasche der Frau Hertl ge geben. Diese hat die Tasche geöffnet und sofort hineingesehen. Ganz erstaunt war sie, weil doch der Kathie ihr Gürtel in der Tasche war. Der Gürtel, der zu ihrem Kleid gehörte. Außer dem Gürtel waren noch ein paar Zettel in der Tasche, aber nichts, was uns hätte weiterhelfen können. Noch im Gehen hat die Frau Hertl sich an die Mitzi gewandt und sie bedrängt, wenn das Kind, die Kathie, käme, so solle sie sich doch an die Frau Lederer wenden. Dort bekäme sie Geld für die Heimfahrt. Dafür hätte sie gesorgt. Nicht vergessen solle das die Mitzi. Sie soll ihrer Tochter sagen, die Kathie soll wieder nach Hause kommen. Wir sind dann vom Mariahilfplatz weiter zur Straßenbahnhaltestelle in der Ludwigstraße. Ganz niedergedrückt war die arme Frau. Sie hat mir so leid getan, ich hab gar nicht gewusst, was ich machen soll, wie ich sie hätte trösten können. Auf dem Weg zur Haltestelle hat sie mir erzählt, sie hätte erfahren, ihre Tochter sei in einer Gaststätte verkehrt. Ein Bekannter aus
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