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Kalteis

Kalteis

Titel: Kalteis
Autoren: Andrea Maria Schenkel
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Spazierengehen hats dann mit mir schmusen wollen. Ehrlich, mich interessiert das nicht, wenn ein Mädchen schmust. Das gibt mir nichts. Hat mich noch nie interessiert, ich hab halt mitgemacht, weil ich sie doch mausen wollte.
Mit ihr verkehren wollte ich, deshalb sind wir auch weiter raus.
Da ist doch nichts dabei. Wenn man ein Mädchen auf dem Oktoberfest kennenlernt und mit der rausfährt, um mit ihr zu verkehren. Was soll da schon dabei sein?

Das Mädchen hat schon gewusst, was ich von ihr wollte, sonst wäre sie doch nicht mit. Geschmust haben wir noch ein bisschen, weil sie es so wollte. Ja, ich hab sie schon ein biss chen heftiger angepackt. Ich mag das und ihr hat das auch gefallen.
Das macht doch den Reiz, für mich muss es schon ein biss chen heftiger sein, ein bisserl Gewalt dabei sein. Wenn das Mädchen sich ziert, sich wehrt...
Ihr hat das schon gefallen, sie hat mitgemacht. Beim Vögeln. Danach werde ich sie wieder nach München zurückgebracht haben. Was soll ich denn auch anderes mit ihr gemacht ha ben
    (Der Staatsanwalt legt Kalteis Zeitungsausschnitte über den Mord an Katharina Hertl vor. Zeitungsausschnitte, die in der Wohnung des Verdächtigen gefunden wurden.)
Was soll das? Die Zeitungsartikel habe ich mir nur aufgeho ben, weil ich das Mädchen doch gekannt habe. Und dann liest man am anderen Tag, dass es tot ist Da hebt man sich doch die Sachen auf, das ist doch ganz natürlich. Das würde ein jeder machen, Sie doch bestimmt auch?
Warum ich mich nicht gemeldet habe? Weiß ich doch nicht mehr. Habe halt Angst g ehabt, dass Sie mir das dann an hängen.
(Der Staatsanwalt legt K alteis ein mumifiziertes Gewebe stück mit Haarbesatz vor. Das Fundstück wurde neben dem Zeitungsartikel und anderen Fundstücken in einem alten Ofen auf dem Speicher des Verdächtigen gefunden.)
Was soll das? Was soll das sein?
Ich kann nicht erkennen, was das ist.
    (Der Staatsanwalt erklärt Kal teis, dass es sich bei dem Fund stück laut gerichtsmedizinischer Untersuchung um den Teil einer Vulva mit der noch verbliebenen Schambehaarung handelt. Laut Bericht des Gerichtsmedizineis lasse sich das mumifizierte Gewebestück neben einer Reihe von anderen Fundstücken dieser Toten zuordnen. Auf dem Behältnis, in dem sich das Fundstück bef and, konnten ferner nur die Fin gerabdrücke Kalteis’ festgestellt werden.)
Woher haben Sie das? Was soll das?
(Kalteis blickt ungläubig a uf die Fundstücke. Der Staatsan walt beschreibt ihm den genauen Fundort, in einem alten unbenutzten Ofen auf dem Speicher, der zur Wohnung Kalteis’ gehört. Der Staatsanwalt befragt den Verdächtigen weiter, warum er dem Mädchen die Vulva bei lebendigem Leib herausschnitt.)
Das stimmt nicht! Das ist eine Lüge! Sie war tot! Tot! Hören Sie mich, sie war tot!
Sagen Sie, werden Sie mir helfen, wenn ich Ihnen alles sage? Werden Sie mir helfen? Ich war es nicht, es ist der Trieb in mir. Ich kann nichts dagegen machen, es drängt mich, ich muss raus, ich muss mir was suchen ... ich kann nicht anders. Werden Sie mir helfen?
Ich war mit dem Mädchen draußen. Sie hat mi t mir ge schmust. Mir gibt das nichts.
Ich hab da nichts gespürt. Deshalb bin ich mit ihr auch wo hin, wo wir ungestört waren. Da draußen, da geht es immer bergauf und bergab, da gibt es viele Plätze, an denen man ganz für sich ist.
Deshalb bin ich mit ihr auch da raus. Dort hab ich sie dann gleich mit Gewalt gepackt. Ih r die Hosen runtergerissen. Hin geschmissen hab ich sie und die Hosen hab ich ihr herunter gerissen. Mit einer Hand hab ich sie am Hals gepackt.
Gewehrt hat sie sich schon, aber die wollte das doch so, die ist doch mit rausgefahren.
Ich kann mich nur erinnern, dass ich sie hingeschmissen hab und ihn ihr reingesteckt hab.
Danach hat sie sich nicht mehr gerührt. Nicht mehr gerührt hat sie sich. Dagelegen ist sie und nicht mehr gerührt hat sie sich. Hab wahrscheinlich die Hand zu fest an ihrer Gurgel gehabt. Nicht gerührt hat sie sich.
Es war die Erste, die mir unter der Hand geblieben ist. Nicht mehr bei mir war ich, wie ich sie gepackt hab. Erst wie ich abgespritzt hatte, hab ich gemerkt, dass sie sich nicht mehr gerührt hat. Gezittert hob ich am ganzen Körper, weil sie mir doch geblieben ist und sich nicht mehr gerührt hat. Ich war so in Rage, sie hat sich so gewehrt, richtig in Fahrt hat mich das gebracht, ganz außer mir war ich. Das Ganze war richtig gut...
An das, was danach gekommen ist, kann ich mich nicht mehr erinnern. Das weiß ich nicht mehr.
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