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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95
Autoren: SUSAN MALLERY
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darfst du. Wenn du kannst.“
    Lachend freute Fallon sich mit den beiden.
    Der Ballsaal des Hotels war mit Luftballons und Luftschlangen dekoriert. Schwarze, goldene und silberne Monde schmückten die Tische. Die Band war aus den Staaten eingeflogen worden, die Tanzfläche war voll, und Anna Jane kam vor jungen Verehrern kaum zum Sitzen.
    „Sie hat viel Spaß“, sagte Fallon, während sie sich mit Jarrett drehte und dabei seine Nichte im Auge behielt.
    Die Musik verklang. Sie lösten sich voneinander und klatschten. Jarrett führte sie an den Tisch zurück. Er wusste, dass mehrere Männer sie beide beobachteten und sich fragten, was für eine Beziehung sie wohl hatten. Er lächelte stolz.
    Anna Jane erwartete sie bereits. Sie nahm einen Schluck Wasser und fächelte sich Luft zu. „Habt ihr mich gesehen? Ich tanze. Dabei habe ich die Tanzstunden immer gehasst. Aber Nana B. hat mich trotzdem hingeschickt. Jetzt bin ich froh darüber.“ Sie rümpfte die Nase. „Ich muss doch um Mitternacht keinen von den Jungs küssen, oder?“
    Jarrett erstarrte. „Du musst es nicht nur nicht, du darfst es gar nicht. Du bist erst neun. Was, um alles in der Welt …“
    Fallon legte eine Hand auf seinen Arm. „Schon gut, Onkel Jarrett.“
    Ihre ruhige Stimme hatte den gewünschten Effekt. Er sah in Anna Janes ängstliches Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich bin der einzige Junge, den du heute Abend küssen wirst.“
    Sie lachte. „Du bist kein Junge.“ Sie senkte die Stimme. „Bobby hat gesagt, dass man nach Mitternacht küssen muss.“ Sie gab ein würgendes Geräusch von sich. „Ich glaube nicht, dass ich das möchte.“
    Der Kellner servierte Champagner für die Erwachsenen und frisches Mineralwasser für Anna Jane. Die Band begann wieder zu spielen, und sofort erschien ein Junge, um das kleine Mädchen aufzufordern.
    „Verrückt“, meinte Jarrett, während er sie zur Tanzfläche eilen sah. „Vielleicht sollte ich sie lieber auf eine Mädchenschule schicken.“
    Fallon lächelte. „Das wird nichts ändern. Wenn sie so weit ist, wird sie die Jungs von ganz allein entdecken.“
    „Sollte sie nicht lieber warten, bis ich so weit bin?“
    „Das wirst du nie sein. Außerdem, es könnte schlimmer sein.“
    „Wieso?“
    „Du könntest Drillingstöchter bekommen.“
    Er stöhnte auf. „Das würde ich nicht verkraften.“ Er zog sie an sich und führte sie auf die Tanzfläche. „Was diesen Kuss um Mitternacht angeht …“
    „Ja?“
    „Hättest du etwas dagegen?“
    „Ganz im Gegenteil. Ich freue mich schon darauf.“
    Sie freute sich umsonst, denn kurz nach zehn fielen Anna Jane die Augen zu, und gegen elf waren sie zu Hause. Fallon und Jarrett brachten sie zu Bett.
    „Du hättest im Hotel bleiben können“, sagte er, nachdem er leise die Tür des Kinderzimmers hinter ihnen geschlossen hatte.
    Fallon schüttelte den Kopf. „Ohne dich? Nein, es war herrlich, aber ich bin froh, wieder hier zu sein.“
    „Danke.“ Zum ersten Mal seit langer Zeit war er unsicher, was er tun sollte. Er wollte jetzt nicht ohne Fallon sein, aber er hatte kein Recht, ihre Gesellschaft zu fordern. Vielleicht war sie auch müde.
    „Ich habe unten noch Champagner“, sagte er. „Aber vielleicht möchtest du auch zu Bett gehen.“
    Sie wechselte von Anna Janes zu ihrer eigenen Zimmertür. „Ich bin hellwach.“
    Er versuchte, das Leuchten in ihren Augen zu ignorieren. War es nur die Nachwirkung des Tanzens, oder lag es am Champagner?
    Oder war es etwas anderes? Spürte auch sie das Verlangen, das ihn zu beherrschen drohte?
    „Verdammt“, murmelte er und fuhr sich durchs Haar.
    „Was ist?“
    „Ich versuche zu entscheiden, ob ich ein Gentleman sein will oder nicht.“
    „Ich könnte dir helfen, wenn du mir den Unterschied erklärst.“
    Ihre melodische Stimme reizte ihn, und es fiel ihm immer schwerer, nicht dorthin zu starren, wo sich ihre Brüste unter dem hautengen Abendkleid abzeichneten.
    „Als Gentleman würde ich dich auf ein Glas Champagner nach unten einladen“, sagte er.
    Sie befeuchtete ihre Lippen. „Und sonst?“
    „Würde ich mich in dein Schlafzimmer einladen … und in dein Bett.“
    Sie sah ihn an, mehrere Herzschläge lang. Statt zu antworten, tastete sie hinter sich nach dem Griff. Die Tür ging auf. Dahinter lag die verlockende Dunkelheit.
    „Fallon?“, brachte er mit Mühe heraus.
    „Man kann sich nicht immer wie ein Gentleman benehmen“, flüsterte sie.

15. KAPITEL
    Fallon konnte nicht
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