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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95
Autoren: SUSAN MALLERY
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1. KAPITEL
    „Mr. Cookie ist noch nie über Nacht außer Haus gewesen“, jammerte die Frau im Wartezimmer.
    Kayla Bedford hörte die Unterhaltung und verdrehte die Augen. „Mr. Cookie muss mehr raus“, murmelte sie eher zu sich selbst und begann, den großen eingeseiften Schäferhund vor sich abzuspülen.
    Duchess ließ die Prozedur geduldig über sich ergehen. Wie kann jemand, der Tiere angeblich liebt, so tief sinken und mich baden?, schien ihr vorwurfsvoller Blick zu fragen.
    Kayla hob die Schnauze der Hündin an, damit sie die Stirn säubern konnte, ohne dass Seife in die Augen geriet. „Sieh mich nicht so traurig an“, sagte sie. „Du stinkst. Würdest du dich nicht ständig im Dreck wälzen, müssten deine Besitzer dich nicht hierherbringen.“
    Duchess schien einzusehen, dass sie selbst an dieser Behandlung schuld war. Sie bellte einmal und versuchte, Kaylas Nase zu lecken.
    Kayla drehte sich lachend weg, um der rosa Zunge zu entkommen.
    Sie stellte das Wasser ab und löste die kurze Metallleine, die Duchess während des Bads in der Wanne gehalten hatte. Dann nahm sie ein großes Handtuch aus dem Regal an der Wand und trat zurück.
    Duchess schüttelte sich fast immer, bevor sie sich abtrocknen ließ. „Ich habe noch nicht alles gesehen, was Sie hier anbieten“, sagte Mr. Cookies Besitzerin. „Was ist dort drüben?“ „Der Pflegeraum für die Hunde. Aber dort sollten Sie jetzt nicht hineingehen. Kayla behandelt gerade …“
    Kayla hörte die Stimme ihres Chefs, reagierte aber zu spät. Die Tür öffnete sich, und eine Frau trat ein. Ihre Garderobe hatte offensichtlich mehr gekostet, als Kayla in einem ganzen Monat verdiente. Mr. Cookies Besitzerin hatte perfekt gestyltes Haar und ein perfektes Make-up. Ihr Schmuck war so wertvoll, dass eine vierköpfige Familie von dem Erlös fast zwei Jahre hätte leben können.
    Mr. Cookie selbst war gar nicht so übel: ein winziger Yorkshireterrier mit einer blauen Schleife zwischen den Ohren.
    „Vorsicht, der Hund ist nass!“, rief Kayla und stellte sich zwischen die wohlhabende Kundin und Duchess.
    Doch es war zu spät. Mr. Cookie hatte Duchess entdeckt und begann zu bellen. Der zottige Schäferhund stellte seine Ohren auf und sah den Winzling interessiert an. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Mr. Cookie sprang in dem Moment vom Arm seiner Besitzerin, als Duchess die Wanne verließ.
    „Dieser fürchterliche Köter wird Mr. Cookie umbringen!“, kreischte die Frau.
    Kaylas Chef legte beruhigend die Hand auf ihren Arm. „Keine Sorge, Mrs. Kane. Duchess ist eine wohlerzogene Hündin. Mr. Cookie passiert nichts, sehen Sie?“ Dr. Patrick Walcott deutete auf die beiden Hunde, die sich gegenseitig beschnupperten.
    Der Terrier schnurrte tief in der Kehle, als würde er den Augenblick sehr genießen.
    „Ihrem Hund geschieht bestimmt nichts“, fügte Kayla schnell hinzu. „Ihnen selbst kann ich das jedoch nicht garantieren. Bitte treten Sie zurück, bevor …“
    Im selben Moment schüttelte Duchess sich. Das Wasser spritzte nach allen Seiten. Es war, als würde man von einem Sturzregen erfasst. Verflixtes dickes Fell, schimpfte Kayla stumm, während die Tropfen durch ihren Kittel und ihr T-Shirt bis auf die Haut drangen.
    Mrs. Kane schrie auf und hastete aus dem Raum. Ihre High Heels verfehlten Patricks rechten Fuß nur um Millimeter.
    Mr. Cookie ließ den Platzregen ungerührt über sich ergehen.
    Als Duchess den Kopf senkte, um sein Gesicht zu beschnüffeln, liebkoste er sie mit der Zunge.
    Duchess erwiderte die Zärtlichkeit und warf den kleinen Hund mit ihrem Zungenschlag beinahe um.
    „Wie Romeo und Julia“, sagte Kayla lächelnd.
    Mrs. Kane kehrte in den Raum zurück, beugte sich hinunter und hob ihren durchnässten Hund hoch.
    „Mr. Cookie ist ein reinrassiger Terrier!“, verkündete sie. „Ich verstehe nicht, wie Sie so einen Köter frei herumlaufen lassen können. Das ist keine passende Pension für uns. Ich nehme Mr. Cookie auf meine Reise mit.“ Entschlossen wandte sie sich ab und stolzierte davon.
    Mr. Cookie wehrte sich heftig und jaulte vor Protest. Offensichtlich zog er Duchess’ Charme einem Luxusleben vor.
    „Es tut mir aufrichtig leid, Patrick“, sagte Kayla und sah schuldbewusst aus. „Wenn ich gewusst hätte, dass die Frau die Tür öffnen würde, hätte ich Duchess an der Leine gelassen.“
    „Schon gut, Kayla. Ich hatte Mrs. Kane gewarnt, aber sie wollte nicht auf mich hören.“ Er zwinkerte ihr zu. „Ehrlich
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