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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär
Autoren: Hans Dominik
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gewogen werden mußten. An jedem Stück hing ein Zettel, der eine Zahl trug.
    4213… 4050… 3800 las Mr. Morgan.
    »Well, Mr. Workmann, die Gehaltsangaben stimmen. Wenn alles andere ebenso stimmt, dann wollen wir über die Gründung einer Gesellschaft verhandeln, in die Sie und Ihr Partner Ihre Claims als Einlage bringen.«
    »All right, Mr. Morgan, das wollen wir. Wir bringen die Claims. Wir haben außerdem anderthalb Millionen Dollar Barkapital, aber wir brauchen wohl mehr Kapital, um unsere Minen sofort in großem Stile zu erschließen.«
    Pierpont Morgan hatte die Karte der Konzessionsurkunde ausgebreitet vor sich liegen. Seine Rechte spielte mit dem Bleistift und warf Zahlen auf einen Block.
    »Das Geschäft hat für mich nur Interesse, Mr. Workmann, wenn die Minen sofort in großem Stile erschlossen werden. Dazu brauchen Sie vor allem Energie. Ein Kraftwerk von 30.000 Kilowatt Dauerleistung würde zunächst genügen. Die genaue Festsetzung muß ich meinen Sachverständigen überlassen. Ich sehe hier auf der Karte, daß der Rio Diamante nur 50 Kilometer von Ihren Claims entfernt liegt. Nach meiner Meinung könnte man hier ein Wasserkraftwerk hinsetzen.«
    Während Pierpont Morgan diese Worte sprach, malte der Bleistift in seiner Hand die Zahl 15 Millionen auf das Papier. Schon sprach er weiter.
    »Hier im Canon de Diablos wäre der Staudamm zu ziehen. Hier hätte das Kraftwerk zu liegen. Von hier geht die Leitung bis zum Pic de Curico…«
    Der Bleistift schrieb die Zahl zwei Millionen.
    »Hier hätten die Aufbereitungsanlagen zu stehen. Die Pochwerke… ich denke fünf Batterien zu je 200 Stempeln…«
    Der Bleistift schrieb fünf Millionen.
    »Hier kämen die Amalgamierwerke und die Zyanidwäscherei hin… sagen wir auch fünf Millionen… für bergmännische Arbeiten… Abteufungen… Schachtanlagen… 13 Millionen…«
    John Workmann saß mit offenem Munde. Er hörte mit wachsendem Staunen, wie Pierpont Morgan, der Bankier, hier aus dem Handgelenk die Errichtung eines großen Goldbergwerkes kalkulierte. Der Bankier fuhr fort:
    »… bisher 40… blieben noch etwaige Verkehrsmittel… Drahtseilbahnen… Unvorhergesehenes… alles in allem etwa 10.«
    Der Bleistift zog auf dem Papier die Endsumme.
    »Nötige Investitionen 50 Millionen Dollar. Sie sehen, Mr. Workmann, Ihr eigenes Kapital langt doch nicht ganz hin.«
    John Workmann fühlte sich aus allen seinen Träumen gerissen. Er hatte fest geglaubt, mit seinem Kapital und mit dem seines Partners die Claims schlimmstenfalls selbst erschließen zu können. Er raffte sich zusammen und versuchte noch einmal Einwände zu machen.
    »Wenn man etwas kleiner anfinge, Mr. Morgan. Wenn man…«
    »Wenn man weniger Quarz bricht und verarbeitet, Mr. Workmann, so erzeugt man auch weniger Gold. Die Bruttoeinnahme und damit auch der Reingewinn wären geringer. Nein, Mr. Workmann, es muß sofort in großem Stile begonnen werden. Ich mache Ihnen… immer unter der Voraussetzung, daß meine Sachverständigen die Ausführungen Ihres Partners bestätigen… den folgenden Vorschlag. Es wird eine Gesellschaft mit einem Kapital von 100 Millionen Dollar gegründet. Gründer sind sie, Ihr Partner und das Bankhaus Morgan. Das Bankhaus Morgan übernimmt sofort 50 Prozent der Aktien zum Parikurs und eröffnet der Gesellschaft ein Barguthaben von 50 Millionen. Die restlichen 50 Millionen der Aktien der neuen Gesellschaft werden in drei Teile geteilt. Ein Drittel davon erhalten Sie, ein zweites Drittel Ihr Partner für die Einbringung Ihrer Claims. Das letzte Drittel erhält das Bankhaus Morgan für die Einbringung der Wasserkräfte des Rio Diamante…«
    »Besitzen Sie diese Wasserkräfte, Mr. Morgan?«
    »Ich werde sie haben, sobald ich sie brauche, sobald wir handelseinig sind. Ich halte es sogar für vorteilhaft, daß Ihr Partner nicht bereits die Konzession für diese Wasserkraft genommen hat. Unser Haus behält dadurch die Möglichkeit, einen unanfechtbaren Sachwert in die Gesellschaft einzubringen. Man wird ihm niemals den Vorwurf eines ungesetzlichen Gründungsgewinnes machen können.«
    Jetzt hatte sich auch John Workmann eines Bleistiftes bemächtigt und rechnete seinerseits.
    »Bei dieser Abmachung würde ich also für 16 2 / 3 Millionen Dollar Anteilscheine der neuen Gesellschaft erhalten und mein Partner ebensoviel. Das wäre unser Anteil an den Geschäften.«
    »Es wäre Ihr Anteil, Mr. Workmann. Wir würden die vom Hause Morgan übernommenen Aktien erst nach ein bis zwei
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