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0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

Titel: 0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sie waren nach Indien geflogen, Professor Zamorra und seine Lebensgefährtin und Mitstreiterin Nicole Duval. Es gab einen Hinweis auf neue Aktivitäten des Kobra-Dämons Ssacah, dem sie nachgehen wollten.
    In Delhi hatten sie ein Hotelzimmer genommen, um zu übernachten und am kommenden Tag mit einem Mietwagen weiter vorzudringen. Aber dazu war es nicht mehr gekommen.
    Als Nicole in den frühen Morgenstunden erwachte, hatte sie Zamorra so vorgefunden - starr und leblos.
    Es war ihr unbegreiflich, wie das hatte geschehen können. Das Hotelzimmer war gegen magische Angriffe gesichert, und Zamorras Amulett hätte darüber hinaus jede Attacke, die die Abschirmung durchstieß, abwehren müssen!
    Trotzdem mußte Magie im Spiel sein, denn wie sonst hätte der Dämonenjäger in diesen eigenartigen Zustand verfallen können?
    Als Nicole nach Frankreich telefonierte, berichtete ihr der alte Diener Raffael Bois aus dem Château Montagne, daß Lady Patricia Saris ebenfalls in leblose Starre verfallen war, annähernd zeitgleich mit Zamorra, wie sich herausstellte. Und wenig später entdeckte Raffael, daß auch die Silbermond-Druidin Teri Rheken und der Wolf Fenrir sich im gleichen unheimlichen Zustand befanden.
    Sie waren bestimmt nicht die einzigen. Aber von den anderen Freunden und Mitstreitern war im Moment niemand erreichbar.
    Und niemand wußte, wie die Betroffenen, die Opfer dieser Starre, wieder ins Leben zurückzurufen waren!
    Es gab nichts Vergleichbares.
    Nicole war ratlos.
    Sie konnte nur hoffen.
    Hoffen, daß sie eine Lösung fand, eine Rettungsmöglichkeit, bevor es auch sie erwischte.
    Die Wahrheit konnte sie nicht einmal ahnen…
    ***
    Merlin hatte Lucifuge Rofocale zum Zweikampf gefordert!
    Nicht zu einem Zweikampf herkömmlicher Art. Er wußte, daß es ihm höchstwahrscheinlich nicht gelingen würde, den Erzdämon zu töten. Deshalb wählte er einen anderen Weg.
    Er wollte ihn demütigen!
    Es gab ein Spiel, in dem Lucifuge Rofocale Meister war. Und genau dieses Spiel hatte Merlin gewählt.
    Er wollte Lucifuge Rofocale darin eine vernichtende Niederlage beibringen -und das vor den Augen LUZIFERs! Vor den Augen des Kaisers der Hölle wollte Merlin Satans Ministerpräsidenten in die Knie zwingen, ihn auf seinem ureigensten Territorium blamieren.
    Zwischen ihnen befand sich eine Welt.
    Die Welt des Spiels, komplex und durchstrukturiert, bevölkert von Figuren, von denen jede einzelne einen genau durchdachten Lebenslauf besaß. Die Welt besaß eine Geschichte. Und in sie setzten die beiden Spieler ihre eigentlichen Figuren.
    Diese Figuren waren lebende Wesen aus der wirklichen Welt.
    Der Clou daran war, daß jeder Spieler die Figuren bestimmen konnte, mit denen sein Gegner anzutreten hatte. Es war klar, daß Lucifuge Rofocale Zamorra und einige seiner Crew wählte. Denn der Figur, die im Spiel zu Schaden kam oder starb, stieß dasselbe auch in der wirklichen Welt zu.
    Zudem waren die Figuren in ihrem magischen Bereich gehandicapt. Sie konnten nur soweit über ihre besonderen Fähigkeiten verfügen, wie es in das Gefüge der Spielwelt paßte. Und sie besaßen keine Erinnerung an das, was sie früher in der Realität erlebt hatten.
    Professor Zamorra war jetzt der Sklave eines reichen Kaufmanns. Er konnte sich an viele Dinge erinnern, die er als Sklave scheinbar erlebt hatte -aber nicht daran, daß er in einer anderen, realistischeren Welt Parapsychologe von Beruf und Dämonenjäger aus Berufung war.
    Ihm war nun eine Aufgabe gestellt worden, die er auszuführen hatte.
    Andere Figuren arbeiteten gegen ihn.
    Alle diese Figuren, sowohl Zamorra und andere seines Umfeldes, als auch die gegnerischen Figuren aus dem Dunstkreis dämonischer Mächte, besaßen eigene Entscheidungsfreiheit. Die einzige Möglichkeit für die Spieler den Verlauf zu beeinflussen, bestand darin, die Situation zu verändern und neue, andere Fakten zu schaffen, auf die die Figuren beider Seiten irgendwie reagieren mußten.
    Und alles, was geschah - oder unterlassen wurde - brachte jeweils einem der beiden Spieler Punkte ein.
    Merlin riskierte sehr viel, indem er sich auf dieses Spiel eingelassen hatte, das er selbst noch nie zuvor gespielt hatte. Aber gerade weil er ein absoluter Anfänger war, würde sein Sieg den eigentlichen Meister Lucifuge Rofocale erniedrigen.
    Das war Merlins Rache für etwas, das Lucifuge Rofocale ihm angetan hatte.
    Beziehungsweise jemandem , der Merlin sehr nahe gestanden hatte.
    Sie war ermordet worden. Im Auftrag des

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