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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär
Autoren: Hans Dominik
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Vanderbiltwerte. Die goldgeränderten Werte von Ford und Armour.
    Aber nur langsam kam der Handel mit den Aktien der Good Hope Mining Company in Gang. Verzweifelt suchten sich die Jobber, die schon in der Vorbörse zu dreihundert verkauft hatten, durch Käufe zu jedem Preis einzudecken.
    Denn unaufhörlich kletterte der Kurs der Good-HopeAktien, ohne daß Verkäufer da waren. Von vierhundert stieg er auf 450… auf 470… 480 und erreichte um zwei Uhr mittags den Stand von 500.
    Vor vierundzwanzig Monaten hatte Pierpont Morgan zu John Workmann gesagt: In zwei Jahren werden die Aktien unserer Gesellschaft 400 über Pari stehen. Fast auf Tag und Stunde genau war es eingetroffen, und jetzt begannen die Börsenvertreter der Morganbank auch mit der Abgabe von Aktien, immer noch vorsichtig und zögernd. Immer noch so, daß der Kurs noch langsam stieg. Als die große Glocke des Börsenpalastes den Schluß der Börse kundtat, waren die Aktien der Good Hope Mining Company im Nominalwerte von 15 Millionen Dollar zu einem durchschnittlichen Kurse von 520 Prozent aus den Tresors der Morganbank in den Besitz des Publikums übergegangen. Das Bankhaus Morgan begann sein in der Mining Company investiertes Kapital, nachdem es dort zwei Jahre gearbeitet und sich verfünffacht hatte, allmählich wieder hereinzuholen und für andere Unternehmungen freizumachen. Das Kapital der Morganbank hatte sich in der Mining Company verfünffacht. Aber ebenso das Kapital der anderen Partner. Nach dem Kurse, mit dem die Börse von New York an diesem Donnerstag schloß, waren die Anteile John Workmanns achtzig Millionen wert.

42. Kapitel
    Während der Lärm durch die Säle von Wallstreet raste, fuhr ein starker Fordwagen das Tal des Rio Diamante hinauf. Auf den Hintersitzen hatten John Workmann und seine alte Mutter Platz genommen, vorn neben dem Fahrer saß James Webster. Staunend blickte die alte Frau in die majestätische Bergwelt, die sich hier vor ihren Blicken auftat.
    »Du mußt alles sehen, Mutter, was wir hier in den letzten zwei Jahren geschaffen haben.«
    Wie hatte sich dieses weltentlegene Andental verändert, seitdem John Workmann und James Webster zum ersten Male von jenem schwindelnd hohen Plateau dort oben, wo der Quarzgang ins Freie mündete, in seine Tiefe hinabblickten. An dieser Stelle hier, wo die beiden Berglehnen des Flußtales eng und steil zusammentraten, wo aus dem weiter bergwärts breiten Tal ein Engpaß wurde, erhob sich eine riesige Staumauer.
    »Siehst du, Mutter, hier liegt unser Kraftwerk. Hier wird der Rio Diamante durch einen Damm von 300 Meter Höhe aufgestaut. Unser Damm ist einer der höchsten Staudämme der Welt. Hier unten, das große weiße Gebäude dort, von dem die vielen Leitungen ausgehen, das ist unser Kraftwerk. 50.000 Pferdestärken erzeugen wir dort aus dem aufgestauten Wasser und schicken sie durch die Drähte in die Minen und zu den Pochwerken.«
    Der Wagen begann jetzt zu klettern. Man hatte die Straße in die Felsen gesprengt. Und nun war die Höhe der Dammkrone erreicht und überschritten. Hinter dem Damm, unmittelbar neben der Straße, breitete sich der weite blaue Spiegel eines großen Sees.
    Noch wenige Kilometer und wie durch Zauberei wandelte sich das Bild. Freundliche Häuschen in kleinen Gärten. Lichtungen im Bergwalde, Siedlung neben Siedlung. Wohlangelegte Straßen. Hier eine Kirche. Dort öffentliche Gebäude.
    »Wir sind in Good Hope Town, Mutter. Für die 15.000 Leute unserer Gesellschaft mußten wir hier Wohnung schaffen. Nichts war hier. Im Urwald mußten wir bauen. Mit dem Platz brauchten wir nicht zu sparen. Da haben wir für unsere Leute Häuschen gebaut, in denen sie nach getaner Arbeit behaglich leben können.«
    »Sie können sich kaum vorstellen, Mrs. Workmann«, mischte sich jetzt James Webster ein, »was für Schwierigkeiten wir deswegen mit den Vertretern der Morganbank hatten. Die wollten die Belegschaften der Mine und der Pochwerke einfach in großen Wellblechbaracken kasernieren, weil sich dadurch Hunderttausende von Dollars sparen ließen. Aber Ihr Sohn bestand auf seinem Kopf. Schließlich gaben die Vertreter von Morgan nach. Ihr Sohn hatte recht, Mrs. Workmann. Heute sind auch die Vertreter von Morgan davon überzeugt.«
    »Jawohl, Mutter! Als wir an die Gründung von Good Hope Town gingen, da dachte ich an meine eigene Kindheit, an das, was uns damals gefehlt hat, und ich faßte den Entschluß, dafür zu sorgen, daß die Bewohner der neuen Stadt es vorfinden
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