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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär
Autoren: Hans Dominik
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müßten. Die Entwicklung der Dinge hat mir gezeigt, daß ich recht damit hatte. Es ist schön, wenn man so für seine Mitmenschen planen und arbeiten kann. Good Hope Town wurde nach meinen Vorschlägen erbaut. Es ist eine Musterstadt und soll ein Vorbild für viele andere Städte werden.«
    Der Wagen hatte jetzt die Stadt hinter sich gelassen und fuhr eine ziemlich steile Bergstraße aufwärts. Dann hielt er vor der Werkpforte der Good Hope Mining Company. Eine Schicht war gerade zu Ende gegangen und in hellen Massen strömten die Arbeiter aus dem Portal. Es fiel Mrs. Workmann auf, daß sie nicht in ihrer Arbeitskleidung, sondern in sauberen Straßenanzügen erschienen und auch sämtlich viel frischer und reinlicher aussahen, als man es sonst wohl bei den Arbeitern von Minen- und Hüttenwerken gewohnt ist.
    James Webster gab die Erklärung hierfür:
    »Wir verbinden hier das Nützliche mit dem Angenehmen, Mrs. Workmann. Natürlich müssen wir uns gegen Diebstahl und Verluste schützen. Unter den Fingernägeln, im Haar und in den Kleidern kann sich im Laufe einer Arbeitsschicht eine Menge Goldstaub ansammeln, der dann beim Verlassen des Werkes für uns endgültig verloren ist. Unser Schutzmittel ist peinliche Sauberkeit, zu der wir unsere Leute mit sanftem Zwange veranlassen. Vorgeschriebene Bäder, raffinierte Körperkontrollen und Wechsel der Kleidung sorgen dafür, daß nicht allzu viel von dem wertvollen Goldstaub hinausgetragen werden kann.«
    John Workmann führte seine Mutter weiter zu den Aufbereitungssälen, in denen ein donnernder, ohrenbetäubender Lärm herrschte. Hier standen die riesigen Erzbrecherbatterien, in denen die Erzblöcke, so wie die Mine sie lieferte, in faustgroße Brocken zerkleinert wurden. Transportbänder nahmen das Erz auf und führten es der nächsten Station, den Pochwerken, zu, in denen die Brocken zu Staub zerpocht wurden. Dabei floß unaufhörlich Wasser in die Becken der Pochstempel und mischte sich mit dem Pochgut zu einer trüben Brühe. Mit dem Wasser wurde dem Pochgut hier auch Quecksilber zugesetzt. Quecksilber, das sich mit jedem von den Pochstempeln freigelegten Goldkörnchen sofort zu Goldamalgam vereinigte. In langsamem Strom floß die schlammige Brühe, die sogenannte Pulp oder Pochtrübe, aus den Vorderseiten der Pochbatterien, über schwach geneigte amalgamierte Kupferplatten. Jedes Amalgamstäubchen, das sich in der Pochtrübe befand, wurde auf dem langen Wege über die Kupferplatten von diesen gefangen und festgehalten. Die Oberfläche dieser Platten war mit einer starken Schicht eines schwammigen Goldamalgams bedeckt. Platte um Platte mit diesem kostbaren Belag wurde nun von Arbeitern auf kleinen Wagen verladen, und frisch amalgamierte reine Kupferplatten traten an Stelle der vorigen goldbeladenen Platten.
    Dann erklärte John Workmann weiter:
    »Die goldhaltigen Kupferplatten gelangen in die Raffinerie. Mit scharfen Messern wird dort das Goldamalgam abgekratzt und kommt in Destillieröfen.«
    Und dann standen sie vor den Destillieröfen. Hier mußte sich unter der Wirkung der Hitze das Quecksilber vom Golde trennen. Während das Quecksilber dampfförmig zu einer Kühlanlage abzog, blieb im Ofen der reine Goldstaub zurück, der von Zeit zu Zeit herausgenommen und in dichtschließende Stahlkassetten gebracht wurde.
    In der Zyanidlaugerei wurde dem Pochschlamm durch eine Zyankalilösung die letzte Spur von Gold entzogen.
    Unterhalb der Bassins mit der Zyanlauge standen die Berieselungstürme, in denen die durch Rohrleitungen einströmende Lauge über Zinkspäne geleitet wurde, an denen sich das restliche Gold aus der Lauge fing und niederschlug. Das so entstandene goldige Gewirr wurde sodann in Feldbahnwagen zur Schmelzerei gebracht.
    Ein kurzer Weg, und sie standen vor den Schmelzhallen, traten in einen hohen luftigen Raum. Öfen, in denen feuerfeste Tiegel in heller Gelbglut erstrahlten, aber kein Feuer und kein Rauch. Alles durch die Kraft des elektrischen Stromes erhitzt. Eine Ofentür öffnete sich geräuschlos. Eine Motorzange hob einen Tiegel aus der Glut.
    Langsam neigte sich der Tiegel. In grünschillerndem Strahl floß es leuchtend und blendend aus seiner Tülle in die wassergekühlten Formen. Hundert Kilogramm Gold im Werte von mehr als 66.000 Dollar, die hier aus einem Tiegel strömten.
    »Ja, Mutter, wir graben Gold. Lauteres Gold. Fünfzehn solcher Tiegel… das ist jedesmal eine Million Dollar. Unser Kapital wächst, ohne daß wir einem anderen etwas
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