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Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Titel: Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich
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nicht, denn in diesem Moment erschien Bob Franklin mit Abbott vor der offenen Tür. Und die Ereignisse überschlugen sich.
    Franklin versetzte Abbott einen Schlag mit der stählernen Schulterstütze der MPi. Der Gangster stürzte zu Boden, offenbar bewusstlos. Phil konnte nicht eingreifen, solange Jessica den Finger am Abzug hatte.
    »Na los!«, schrie sie. »Mach ihn kalt, den Drecksack! Dann lasse ich deine Tochter am Leben!«
    »Tun Sie es nicht, Bob«, warnte ich ihn. »Noch kommen Sie mit einem blauen Auge davon. Stürzen Sie sich um Himmels willen nicht ins Unglück.«
    »Nein«, antwortete er. »Ich werde dieses Miststück Jessica erschießen, dann haben wir alle Ruhe.«
    »Versuch’s doch!«, kreischte die Mörderin. »Bevor du den Finger krumm machst, habe ich Patricia erledigt!«
    Patricia verfolgte den Wortwechsel mit geweiteten Augen. Unter dem Klebeband, das ihren Mund verschloss, gab sie erstickte Laute der Angst von sich.
    Im selben Augenblick erhielt ich das Zeichen, das ich brauchte. Es kam von Phil.
    »Achtung, Franklin«, sagte er.
    Ich verständigte mich durch einen schnellen Blick mit Patricia. Sie verstand. Ich hatte ihre Peinigerin in der Visierlinie, und nahezu zeitgleich mit meinem Partner zog ich durch. Unsere Schüsse vereinten sich zu einem Donnerschlag, der durch das Penthouse rollte.
    Patricia reagierte prächtig und duckte sich. Doch die Vorsichtsmaßnahme erwies sich als überflüssig, denn meine Kugel traf Jessica in die rechte Schulter und riss ihren gesamten schmalen Körper herum. Sie schrie vor Schmerz und Wut, und die Pistole flog in hohem Bogen von ihr weg.
    Draußen vor dem Zimmer stieß Bob Franklin einen eher erschrockenen Laut aus, als ihm Phils Kugel in den rechten Oberarm fuhr. Er verlor die Maschinenpistole aus den Händen und begriff wahrscheinlich schon in diesem Moment, dass wir ihn davor bewahrt hatten, zum Mörder zu werden.
    Auf jeden Fall begriff er es zwei Minuten später, als wir Patricia von ihren Fesseln befreit hatten und er sie in die Arme schließen konnten. Die beiden weinten und schluchzten vor Freude und ließen sich voller Dankbarkeit in den Salon schicken, wo sie auf den Ambulanzwagen warteten.
    Unterdessen waren unsere Kollegen Joe Brandenburg und Les Bedell zur Stelle und halfen uns, Jessica Gonçalves und Lance Abbott, der inzwischen wieder zu sich gekommen war, in Schach zu halten und die Waffen einzusammeln.
    Nachdem Cops und Notärzte eingetroffen waren, wurde Abbott als Erster abgeführt. Jessica Gonçalves wurde von einem der Notärzte versorgt, während die beiden anderen sich um Bob Franklin und seine Tochter kümmerten.
    Jessica legte noch am selben Abend im Vernehmungszimmer ein volles Geständnis ab. Sie war Edmundo Rojas hörig gewesen und hatte sich als Anführerin der Mädchenbande in ihre Rolle als seine Favoritin und Verbindung zur Außenwelt immer mehr hineingesteigert.
    Abbotts Unterboss Goran Shames hatte sie im Joker mühelos um den Finger gewickelt, ihn mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht und sich zusammen mit ihm von Patricia zu der Verkehrsinsel zwischen den Auffahrten der Robert F. Kennedy Bridge fahren lassen.
    Dort hatte Patricia sie eine halbe Stunde später wieder abgeholt und eine böse Überraschung erlebt, als ihre Freundin, für die sie sie bis zu dem Zeitpunkt noch gehalten hatte, sie in Edmundo Rojas’ Wohnung lockte und dort in eines der Zimmer sperrte.
    Jessica würde nun selbst eingesperrt werden, und zwar für den Rest ihres Lebens. Dass ihr die Todesstrafe erspart bleiben würde, war die einzige Form der Milde, die das Gericht angesichts ihrer vermutlich schweren Kindheit walten lassen würde.
    Auf der Tatwaffe fanden sich auch Jessicas Fingerabdrücke. Zusammen mit ihrem Geständnis reichte das aus, um Felipe Bogado vollständig zu entlasten. Gilbert Tyrone wurde endgültig ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Seine umfangreichen Kenntnisse aus dem Gangland von East Harlem sollten auch dazu führen, dass wir Beweismaterial gegen Lance Abbott sammeln konnten. Es würde Abbott eine höhere Gefängnisstrafe einbringen.
    Bob Franklin würde indessen wegen unerlaubten Waffenbesitzes und Geiselnahme angeklagt werden. Doch die besonderen Umstände, die ihn dazu geführt hatten, würden die Richter veranlassen, die Vollstreckung seiner Strafe zur Bewährung auszusetzen.
    Wenn Edmundo Rojas eine baldige Entlassung aus dem Gefängnis erhofft hatte, so musste er diesen Traum für immer begraben. Denn die Anweisungen
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