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Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Titel: Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich
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uns reden«, sagte ich eindringlich. »Um Himmels willen, Sie sind in Ihrem ganzen Leben nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Sie sind ein rechtschaffener Mann. Warum wollen Sie alles aufs Spiel setzen? Selbstjustiz ist ein schweres Verbrechen, das wissen Sie.«
    »Klar.« Franklin gab einen grimmigen Knurrlaut von sich. »Aber ich habe viele Menschen getötet. Ich weiß, als Soldat muss man das tun, und es ist eine völlig andere Rechtslage. Aber es gibt für mich keine Hemmschwelle, die ich überwinden müsste. Ich werde diesen Bastard mit Blei spicken, ohne zu zögern. Und am Schluss kriegt er auch die tödliche Kugel von mir.«
    »Bob, das wollen Sie nicht wirklich«, entgegnete ich.
    »Übergeben Sie Abbott an uns«, drang Phil in ihn. »Er ist ein Gangster. Ein gefürchteter Boss sogar. Wir sind für solche Leute zuständig. Wir wissen, wie man mit ihnen fertig wird.«
    Franklin stieß einen heiseren Laut aus. »Das glaube ich Ihnen gern, Phil. Aber unsere Vorgaben unterscheiden sich. Sie und Jerry handeln nach dem Buchstaben des Gesetzes. Ich handele wie unsere Vorväter, als sie dieses Land immer weiter nach Westen ausgedehnt haben. Ich verschaffe mir mein Recht als freier Bürger – mit der Waffe in der Hand. Ich bin einfach nur ein Vater, der seine Tochter wiederhaben will. Okay?«
    »Was macht Sie so sicher, dass Abbott Ihre Tochter hat?«, fragte ich rasch, um das Gespräch nicht abreißen zu lassen. Solange er mit sich reden ließ, konnten wir ihn vielleicht von seinem irrsinnigen Vorhaben abbringen.
    »Ich weiß es«, antwortete er. »Wenn ich es nicht wüsste, wäre ich nicht hier. Und nun, Agents, müssen wir unser Palaver leider beenden. Sie bleiben beide da drüben an der Wand stehen und kommen mir nicht in die Quere. Ich denke, ich brauche Ihnen nicht zu erklären, wie ernst ich es meine.« Mit einem kurzen Ruck stieß er den Waffenlauf tiefer in Abbotts Nacken. Der bullige Gangster gab einen schrillen Laut von sich, verstummte aber sofort wieder.
    Wir konnten nichts tun. Franklin ging seitwärts und behielt uns im Auge, während er sich mit seiner Geisel aus dem Seitenkorridor zurückzog. Dann, als sie zum Hinterausgang hin verschwanden, sammelten wir unsere Waffen ein und trennten uns.
    Wir ließen die nötige Vorsicht walten, als wir unsere Beobachtungsposten einnahmen. Noch in sicherer Entfernung im Seitenkorridor rief ich den Assistant Director an und informierte ihn über die Lage.
    Unterdessen hatte Phil bereits das Clubzimmer erreicht und verschaffte sich dort einen Überblick durch das Fenster mit den geborstenen Scheiben. Ich näherte mich derweil dem Hinterausgang. Bob Franklin hatte die Tür offenstehen lassen. Ich gab dem Chef durch, was ich sah, als ich um die Ecke lugte.
    Franklin hatte seinen Wagen an der Rückseite des Gebäudes abgestellt.
    Ich las das Kennzeichen des Wagens für Mr High ab. Er versprach, sich sofort mit den Kollegen vom Police Department in Verbindung zu setzen. Phil und ich brauchten jede Menge Unterstützung, doch wir brauchten keine Streifenwagen, die mit Sirenengeheul und kreischenden Reifen auf das Baja California zujagten. Unser Chef würde dafür sorgen, dass die Cops sich zurückhielten und uns vorerst lediglich mit Positionsmeldungen versorgten. Das war alles, was wir brauchten, solange Bob Franklin mit seiner Geisel unterwegs war.
    Er fuhr einen hellblauen Chevrolet Trailblazer, der sechs oder sieben Jahre alt war, nach der Form des Kühlergrills und der Kotflügel. Der schwere Offroader wies deutliche Gebrauchsspuren auf, hatte stellenweise Beulen und Rostspuren in der Karosserie. Vielleicht hatte Franklin ihn aus zweiter Hand gekauft.
    Er stieß Abbott auf den Fahrersitz und hielt ihn mit der MPi in Schach, während er um die Motorhaube herumlief und sich auf den Beifahrerplatz schwang. Abbott befolgte alles, was ihm gesagt wurde, davon war ich überzeugt. Er hatte längst begriffen, dass er es mit einem Mann zu tun hatte, der nicht nur zu allem entschlossen war, sondern mit seiner Waffe auch höllisch gut umzugehen verstand.
    Der Sechszylinder des Trailblazer begann zu dröhnen. Langsam setzte sich der schwere Geländewagen in Bewegung. Durch die leicht getönten Scheiben vermochte ich die beiden Männer nur schemenhaft zu erkennen.
    Kaum war der Offroader vorbeigerollt und um die Ecke gebogen, lief ich hinaus. Phil schloss zu mir auf. Als wir die Vorderseite des Gebäudes erreichten, sahen wir den hellblauen Trailblazer, wie er nach Westen
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