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Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Titel: Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich
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auf dem Fußboden, bei unseren Waffen. Die Lichtkegel der Stablampen stachen sekundenlang über uns hinweg, ohne dass die Leibwächter reagierten.
    Es lag an ihrer Schrecksekunde. Die winzige Zeitspanne war unsere Chance. Das Hämmern der MPi und das Klirren der Scherben waren den Kerlen in alle Knochen gefahren. Die furchtbare Gewissheit, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, musste sie fast um den Verstand bringen. Und sie mussten weg von hier, dorthin, wo sie gebraucht wurden. Doch Phil und ich waren ihnen im Weg.
    Als sie das Feuer eröffneten, hatten wir unsere Waffen bereits ergriffen und rollten uns ab – nach links und rechts. Die Schüsse der Glocks krachten hart und trocken, und die Kugeln trafen den Fußboden wie Hammerschläge – exakt dort, wo wir eben noch gelegen hatten. Die Maglites erhellten den leeren Teppichboden wie Spotlights.
    Phil und ich feuerten gleichzeitig, noch im Liegen. Die Zentren der grellen Lichtkreise waren unsere Zielpunkte. Unsere SIGs überlagerten die Schüsse der Glocks. Schmerzenslaute ertönten. Wir rollten uns weiter ab, hatten noch freien Raum bis zu den Korridorwänden. Und sofort jagten wir weitere Kugeln in das Stablampenlicht.
    Fast schon überflüssig, denn die Lichtkegel wanderten aufwärts. Die Schüsse der Glocks gingen in die gleiche Richtung, zerlegten über unseren Köpfen die edle Holztäfelung. Die Lichtstrahlen der Maglites begannen zu tanzen. Gleich darauf, als die Leibwächter sie aus den Händen verloren, erloschen sie. Auch die Glocks verstummten.
    Wir vergeudeten keine Zeit, sprangen auf. Ein Blick genügte uns, um festzustellen, dass von dem Schnauzbärtigen und dem Glatzkopf keine Gefahr mehr drohte. Wir wirbelten herum und liefen los.
    Wir fanden den Seitenkorridor, der zu dem Raum Nummer eins führte, auf Anhieb. Mit unvermindertem Tempo hasteten wir darauf zu, die SIGs schussbereit in der Rechten.
    Wir waren fast da, nur noch drei Schritte von der dunkelbraunen Tür entfernt, auf der eine erhabene Eins aus lackiertem massivem Messing prangte. Möglich auch, dass es ein perfektes Imitat aus Kunststoff war. Müßig, darüber nachzudenken, denn die Funkel-Eins geriet plötzlich in Bewegung.
    Die Tür wurde aufgerissen, flog mit einem Schmetterlaut gegen die Wand.
    Wir prallten zurück, wie von einer unsichtbaren Mauer gestoppt.
    Der Mann, der heraus wollte, hatte ein vor Todesangst verzerrtes Gesicht. Augen und Mund waren weit aufgerissen, und pure Panik flackerte in seinen Pupillen. Trotzdem erkannten wir ihn. Es war Abbott, ein bulliger Kerl mit kantigem Schädel. Ein Engländer, der auf der Insel Jamaika aufgewachsen war. Er sah uns, streckte die Arme aus und machte Anstalten, auf die Türschwelle zuzustürzen. Doch bevor wir ihn in Empfang nehmen konnten, wurde er am Kragen gepackt und zurückgerissen.
    »Keinen Schritt weiter!«, erscholl eine raue Stimme. »Oder er stirbt!«
    Wir sahen weder Abbott noch seinen Bezwinger. Beide hatten sich in den toten Winkel des Zimmers zurückgezogen, von uns aus gesehen rechts.
    »In Ordnung«, antwortete ich. Und weil ich wusste, was kommen würde, sagte ich: »Wir legen unsere Waffen auf den Fußboden.«
    »Und dann zwei Schritte zurück«, kam der Befehl. »Mit dem Rücken an die Wand, und die Hände hoch!«
    Phil und ich wechselten einen Blick und führten den Befehl aus. Wir hatten die Stimme beide erkannt, und gleich darauf erhielten wir auch die erkennbare Bestätigung.
    Robert Franklin hielt den Gangsterboss am Kragen gepackt, mit der linken Hand, im Nacken. Er bugsierte ihn in die Mitte des Zimmers, sodass wir ihn sehen konnten. Er diente dem ehemaligen Army-Sergeant als Schutzschild. Hinter den beiden Männern war das zerschossene Fenster zu sehen, durch das Franklin eingedrungen war. In seiner rechten Hand lag eine Maschinenpistole, deren Stummellauf er in Abbotts Genickmulde presste. Es war eine MP7 von Heckler & Koch.
    »Natürlich töte ich den Mistkerl nicht sofort«, sagte Franklin scheinbar gelassen, als wollte er mit uns eine Runde plaudern. »Nur wenn es nötig ist, werde ich ihm große Schmerzen zufügen. Ich habe gelernt, wie man das macht, Agents. Mit ein paar aufgesetzten Schüssen an den richtigen Stellen – und zwar so, dass der Betreffende nicht stirbt, dafür aber furchtbare Schmerzen erleidet.«
    Abbott weinte. Tränen rannen aus seinen vor Angst geweiteten Augen. Er zitterte am ganzen Körper und strengte sich zugleich höllisch an, sich nicht zu bewegen.
    »Bob, lassen Sie
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