Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Titel: Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich
Autoren:
Vom Netzwerk:
davonjagte.
    Der Parkplatzwächter hatte den Jaguar schnell für uns parat. Die 510 Pferdestärken meines roten Renners rumorten unter der langen Motorhaube. Doch ich ließ sie nur einen kleinen Teil ihrer ungeheuren Kraft entfalten, als ich losjagte. Ich musste im wahrsten Sinn des Wortes zurückhaltend fahren, denn ich wollte Franklin nicht zu nahe auf den Pelz rücken.
    Zwar war er vorerst außer Sichtweite, doch die Cops und vor allem die Highway Patrol waren Meister im Aufbau unauffälliger Beobachtungsposten. Sobald sie ihn geortet hatten, würden sie ihn nicht mehr aus den Augen verlieren.
    Daher wunderte es uns nicht, dass wir gerade mal eine Meile hinter uns gebracht hatten, als wir die erste Positionsmeldung erhielten. Bob Franklin hatte etwa zwei Meilen Vorsprung und fuhr weiter auf dem Long Island Expressway – Richtung Manhattan. Alles sah danach aus, dass er uns jetzt nicht mehr entwischen konnte.
    Die nächste Funkmeldung kam von Mr High.
    »Auf der Tatwaffe wurde der erste Satz Fingerabdrücke identifiziert. Sie stammen von Felipe Bogado. Der Vergleich wurde möglich, nachdem er erkennungsdienstlich behandelt wurde und seine Prints in das Computersystem eingegeben werden konnten.«
    »Danke für die Information, Sir«, erwiderte Phil. »Hat Bogado ein Geständnis abgelegt?«
    »Er wird noch vernommen. Bislang streitet er alles ab und verweist darauf, dass die Waffe durch viele Hände gegangen ist. Immerhin gibt er aber zu, dass er sie irgendwann auch einmal in dem Briefkasten deponiert hat.«
    »Wenn er Goran Shames erschossen hat«, sagte ich, »werden wir es in Kürze herausbekommen.«
    ***
    Die schwarzen Wolken kamen uns entgegen. Vor uns kam mit den Wolken auch der Schnee. Wie ein weißgrauer Vorhang hing er unter dem Schwarz und war bereits von Manhattan nach Queens herübergezogen.
    Unser Kollege Joe Brandenburg rief über Handy an, um unseren Funkverkehr nicht zu stören. Zusammen mit seinem Partner Les Bedell war er für die Beobachtung des Waffen-Briefkastens in East Harlem eingeteilt. Ich nahm Joes Anruf entgegen.
    »Wir haben etwas für euch«, sagte er. »Ich kann euch die Videoaufnahme auf den Schirm schicken, aber wundert euch nicht. Das Bild sieht aus wie ein früher Schwarzweißfernseher mit Empfangsstörung. Das liegt daran, dass es hier schon fast dunkel ist, obwohl es noch nicht mal vier Uhr ist. Und es schneit wie verrückt. Die Sichtweite beträgt schätzungsweise zwanzig Yard. Man kann allerdings erkennen, dass sich etwas bewegt.«
    Phil hielt das Funkmikro sprechbereit. Gleichzeitig bediente er die Tastatur unseres Bordcomputers. Der Bildschirm war so eingestellt, dass wir ihn beide sehen konnten – ich allerdings nur mit halbem Auge, weil ich mich auf das Fahren konzentrieren musste.
    »Video kommt an!«, rief mein Freund. »Kommt da gleich Bigfoot ins Bild?«
    Er hatte recht. Der Schneefall erzeugte ein grau-weißes Gemenge zwischen den Brückenauffahrten am Harlem River. Der Pfeiler, in dem sich der Waffen-Briefkasten befand, zeichnete sich als grauer Koloss in der Bildmitte ab. Rundherum war nichts als helleres Gewirbel.«
    »Den Pfeiler sehe ich«, ließ ich Joe wissen. »Aber von einer Bewegung kann ich noch nichts erkennen.«
    »Geht mir genauso«, bestätigte Phil.
    »Okay«, erwiderte Joe. »Rechts vom Pfeiler, ein Stück entfernt, gibt es einen flachen Schatten, nicht wesentlich dunkler als der Pfeiler. Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr, dass es ein Auto ist.«
    »Stimmt«, bestätigte ich. »Und seitlich vor dem Wagen rührt sich etwas. Es kommt von unten hoch. Eine menschliche Gestalt beim Aussteigen. Richtig?«
    Phil, der wie gebannt auf den Schirm starrte, brummte zustimmend.
    »Zugegeben, mit bloßem Auge sehen wir es etwas besser als ihr«, erklärte Joe. »An der Sichtweite ändert das hier aber auch nicht viel. Hinzu kommt, der Schneefall wird immer dichter. Der Bursche da drüben hat sich einen günstigen Zeitpunkt ausgesucht.«
    »Das Videobild wird nicht besser, sondern schlechter«, bemerkte Phil. »Wahrscheinlich ist die Optik gleich zugeschneit, und dann ist Schluss mit der Live-Übertragung. Dann sind wir ganz auf eure Augen angewiesen, Joe.«
    »Einzelheiten können wir auch nicht erkennen«, erwiderte unser Kollege. »Wir sehen nur eine vermummte Gestalt, dunkel gekleidet, dunkle Kapuze. Vom Gesicht ist praktisch nichts zu erkennen. Jetzt kommt der Kerl langsam auf den Pfeiler zu, sieht sich nach allen Seiten um.«
    »Bist du sicher, dass es ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher