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Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Titel: Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich
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Treppenhaus.
    Vor unseren Augen zersprang das Schloss in Einzelteile. Phil trat die Tür auf. Mit einem Satz war ich im Korridor – machte eine halbe Drehung nach rechts, rannte los, orientierte mich blitzschnell. Phil folgte mir.
    Der Buick-Fahrer war zusammengezuckt, duckte sich und preschte mit Riesensätzen vorwärts. Er hatte einen Teil seiner Vermummung abgeworfen. Dadurch wirkte er kleiner als zuvor. Kapuze und Jacke lagen auf dem Fußboden. Wir erkannten ihn, als er mit fliegenden Fingern ein Zimmer zur Linken aufschloss und darin verschwand.
    Der vermeintliche Mann war eine Frau.
    Jessica Gonçalves!
    Uns blieb keine Zeit, die Überraschung zu verdauen. Erst jetzt sah ich Bob Franklin und seine Geisel – weit vorn in der schummrigen Beleuchtung eines Salons, in den der Korridor mündete. Die Silhouetten der beiden Männer zeichneten sich vor dem Schneetreiben ab, das durch wandhohe Fenster zu sehen war.
    Hinter der Fensterfront erstreckte sich der Dachgarten des Penthouse. Franklin und Abbott verharrten, starrten in unsere Richtung. Die Maschinenpistole des ehemaligen Army-Sergeant zielte jetzt auf den Rücken des Gangsterbosses.
    Ich hörte erstickte Laute aus dem offenen Zimmer. Auf beiden Seiten des Korridors gab es weitere Türen, insgesamt zwei Zimmer auf beiden Seiten. Auf der rechten Seite, gegenüber dem offenen Zimmer, war die Tür des dortigen Raumes nur angelehnt.
    Während ich weiterspurtete, wies ich Phil mit einer Handbewegung darauf hin. Ich wusste, dass Phil verstand, was ich meinte. Als bestens eingespieltes Zweierteam brauchten wir in solchen Situationen keine Worte mehr zu verlieren.
    Schräg vor der offenen Tür machte ich einen Satz, und mit einer Wende nach links katapultierte ich mich in das Zimmer hinein. Flach über dem Boden schlug ich einen Salto und kam mit beiden Füßen auf. Mit einem federnden Sprung nach rechts erreichte ich den Winkel des Zimmers.
    Ich wusste, dass Phil die angelehnte Tür auf der anderen Seite des Korridors aufgestoßen und hinter dem Türrahmen Stellung bezogen hatte. Im selben Augenblick hatte ich die SIG im Beidhandanschlag.
    Patricia Franklin saß auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes. Sie war gefesselt und geknebelt. Jessica war neben ihr, hatte begonnen, die Fesseln hinter ihrem Rücken zu lösen. Sie hatte die Schrecksekunde bei meinem Eindringen überwunden, hatte unglaublich schnell reagiert und sich aufgerichtet.
    Die Pistole in ihrer Rechten war wie von selbst hochgeflogen und zielte nun auf Patricias Kopf. Offenbar brachte Jessica es nicht fertig, ihrer einst besten Freundin die Mündung in die Wange oder an die Schläfe zu drücken.
    »Zurück!«, schrie sie in meine Richtung. »Raus hier! Haut ab, oder sie stirbt! Nur ihr Daddy und der Bastard Abbott sollen herkommen. Aber pronto!«
    Ich hörte Schritte herannahen und wusste, was geschah. Bob Franklin hatte Jessica schreien gehört und schob Abbott als Schutzschild vor sich her. Phil konnte mir nichts sagen, denn er riskierte, dass Jessica abdrückte, wenn sie ihn bemerkte.
    »Jessica«, sagte ich behutsam. »Lassen Sie es sein. Sie kommen nicht damit durch. Wenn Sie jetzt aufgeben, wird das Gericht es anerkennen und eine mildere …«
    »Idiot!«, unterbrach sie mich kreischend. »Auf einen Mord mehr kommt es ja wohl nicht mehr an. Glaubst du im Ernst, sie lassen den Mord an Shames einfach unter den Tisch fallen? Dafür bin ich so oder so dran!«
    Sie lachte schrill. »Ja, und wegen Kidnapping bin ich außerdem dran. Diese kleine Schlampe, die mal meine Freundin war, hat sich nicht bloß an meinen Ex-Freund rangemacht, o nein! Bei Edmundo wollte sie sich auch noch einschmeicheln – verdammt noch mal, da konnte ich doch gar nicht anders, als sie aus dem Verkehr zu ziehen!«
    »Und jetzt dient sie Ihnen auch noch als Mittel zum Zweck«, sagte ich kalt. »Nämlich als Druckmittel auf Patricias Vater.«
    »Hat es denn nicht bestens geklappt?«, schrie Jessica. »Er hat Abbott hergebracht, wie ich es ihm befohlen habe – und genau so wie Edmundo es wünscht. Ja, Mann, ich erfülle ihm alle Wünsche, erst Shames und nun Abbott. Dann hat er keine Konkurrenten mehr, und ich bin seine Favoritin – nicht mehr die Schlampe hier! Daddy Franklin wird jetzt das ausführende Organ und Abbott vor meinen und Patricias Augen erschießen. So funktioniert ein guter Plan. So was braucht ein Mann wie Edmundo. Für die Frau an seiner Seite bin ich wie geschaffen.«
    Zu weiteren Selbstlob-Ergüssen kam sie
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